Zu stark für die Special Olympics?

Marcel Babies hat eine Translokation, Trisomie 21. Er ist geistig behindert. Marcel ist Sportler. Er schwimmt. Delfin ist seine Lieblingsdisziplin.
Mit mehr als neun Zentimetern ragt sein Körper regelkonform aus dem Wasser – für den 42-Jährigen eine Selbstverständlichkeit.
Marcel: “Ich liebe das Wasser, schwimme gerne – und fahre gerne zu Meisterschaften.”
Seit 31 Jahren hat Marcel mehrere Titel auf der Kurzstrecke im Brust-, Freistil-, Rücken- und Delfinschwimmen gewonnen.
“Er startet beim DBS, auch auf den nationalen Meisterschaften, und hat da auch sehr gute Erfolge. Im vergangenen Jahr hat er viermal Gold geholt.”
Seinen Freischwimmer hat Marcel als Kind zusammen mit Menschen ohne Behinderung gemacht. Heute schwimmt er so gut, dass für ihn die anstehenden Special Olympics kein passender Wettbewerb sind.
“Das habe ich gesagt, weil ich da wirklich vorsichtig bin, dass sie nicht richtig was schwimmen dürfen, weil ansonsten wären sie uns auf der anderen Ebene disqualifiziert.”
Eine Äußerung, die Björn von Borstel der Vizepräsident der Special Olympics Deutschland, nicht nachvollziehen kann.
“Es gibt auch verschiedene Leistungsniveaus. Wenn man auch als Team miteinander spielen möchte, hat man die Chance, sich mit gleich starken Gegnern zu messen. Das wird aufgrund einer Einteilung ermittelt, in welcher Leistungsgruppe man sich befindet. Dann spielt man innerhalb dieser Leistungsgruppe mit in etwa gleich starken Teams gegeneinander, sodass eigentlich jedes Team die Chance hat, in dieser Leistungsgruppe auch eine gute Platzierung zu erreichen, wenn nicht sogar eine Goldmedaille zu gewinnen.”
Björn von Borstel unterstreicht, dass die Special Olympics der Idee folgen, möglichst vielen Menschen das Sporttreiben zu ermöglichen.
Auch Gisela Babies freut sich auf die Special Olympics als Zuschauerin, denn darin sind sich alle einig. Der Sport sollte ein guter Weg für eine inklusive und offene Gesellschaft sein.