Woran wir Ironie erkennen – und warum das so wichtig ist


Gut zu wissen
Woran wir Ironie erkennen – und warum das so wichtig ist

Bei dem Bild ist klar – es ist nicht ganz ernst gemeint. Aber Ironie ist nicht immer so einfach zu erkennen. 

Bei dem Bild ist klar – es ist nicht ganz ernst gemeint. Aber Ironie ist nicht immer so einfach zu erkennen. 

© skynesher / Getty Images

War das jetzt Ironie? Eine Frage, die sich sicher schon jeder einmal gestellt hat. Ein Forschungsteam hat nun herausgefunden, woran man den Unterschied erkennen kann. 

Wissen Sie was? Eigentlich gibt es die Klimakrise gar nicht und schlechtes Wetter ist super für die Laune. Genau – das war Ironie. In diesem Fall recht einfach durch die offensichtliche Absurdität der Aussagen erkennbar. Im Normalfall fällt es uns allerdings oft gar nicht mal so leicht, Ironie zu erkennen. Das liegt vor allem daran, dass die rhetorische Form sich oft hervorragend tarnt zwischen all den anderen Aussagen, die wir im Laufe des Tages so treffen. 

Das führt nicht selten dazu, dass wir einander missverstehen und aneinander vorbeireden. Wer Ironie nutzt, um mit anderen in Verbindung zu treten und damit auf Unverständnis stößt, der fühlt sich schnell ausgeschlossen und resigniert mitunter. Wer hingegen ironische Aussagen für bare Münze nimmt, der läuft Gefahr, ein völlig falsches Bild seines Gegenübers zu entwickeln. Ironie zu erkennen ist also durchaus relevant für unsere zwischenmenschliche Kommunikation. 

Auf den richtigen Ton kommt es an

Grund genug für ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main, sich das Ganze einmal genauer anzusehen. Die Ergebnisse ihrer Studie haben die Forscher:innen kürzlich im Fachmagazin “Journal of Experimental Psychology: General” veröffentlicht. Und obwohl es sich bei der Untersuchung um einen kleinen Forschungsrahmen handelte, können uns die Ergebnisse zumindest einen ersten Hinweis darauf liefern, wie wir Ironie besser identifizieren. 

Für die Studie haben die Forscher 14 Sprecher:innen gebeten, jeweils 14 kurze deutsche Sätze einmal ernsthaft und einmal ironisch einzusprechen. Die so entstandenen 392 Aufnahmen wurden jeweils 20 Zuhörer:innen vorgespielt. 53 weitere Teilnehmer:innen sollten zudem bewerten, wie ironisch die jeweilige Aussage gemeint war. Das Ergebnis: Ironie wird vor allem durch die Verschiebung der Betonung signalisiert. 

Ironie zeigt sich gleich am Anfang

“Durch die Betonung von Wörtern am Anfang eines Satzes gibt der Sprecher Hinweise darauf, dass die wörtliche Bedeutung nicht unbedingt die gemeinte ist. Diese Positionsverschiebung könnte als eine Art ‘Warnhinweis’ für Hörer:innen dienen, um mögliche alternative Bedeutungen des Satzes in Betracht zu ziehen”, erklärt der Forschungsleiter das Phänomen. Wenn unser Gegenüber also demnächst den Satzanfang betont, anstatt die Betonung im letzten Teil einzubauen, dann sollten wir nochmal genauer nachhaken, ob er uns nicht gerade doch auf den Arm nimmt. 



Quellenlink https://www.stern.de/gesundheit/psychologie/woran-wir-ironie-erkennen—und-warum-das-so-wichtig-ist-33503362.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard