Was Sie heute am Nachthimmel sehen können


Am Sternenhimmel ist im Februar viel los: Zu sehen gibt es einen Kometen, mehrere Frühlingsboten und den kleinsten Vollmond des Jahres.
Frankfurt – Wer den Sternenhimmel beobachtet, kann bereits Anfang Februar die ersten Frühlingsboten sehen: Im Osten ist bereits um 22 Uhr das Leitsternbild des Frühlingshimmels, der Löwe, vollständig aufgegangen. Das Wintersechseck, bestehend aus sechs besonders hellen Sternen, steht jedoch trotzdem noch hoch am Himmel – der Winter ist schließlich noch nicht vorbei.
Wer die kalten Nächte zum Beobachten des Himmels nutzt, der wird noch einen weiteren Hinweis auf den nahenden Frühling bemerkt haben: Die Zeit der langen und dunklen Winternächte nähert sich ihrem Ende. Während die Sonne am 1. Januar in Frankfurt noch um 8.24 Uhr aufging, geht sie am 1. Februar bereits um 8.00 Uhr auf, Sonnenuntergang war zu Jahresbeginn um 16.32 Uhr, am 1. Februar geht die Sonne in Frankfurt erst um 17.17 Uhr unter. Innerhalb eines Monats wird die Nacht so um mehr als eine Stunde kürzer.
Am Sternenhimmel sind im Februar drei Planeten zu sehen
Im Februar sind drei Planeten am Himmel zu sehen: Venus, Mars und Jupiter. „Venus wird im Februar zum auffälligen Abendstern. Sie leuchtet hell über dem Westsüdwesthorizont“, berichtet Sven Melchert von der Vereinigung der Sternfreunde gegenüber fr.de von IPPEN.MEDIA. „Am 22. Februar ergibt sich abends ein himmlischer Anblick, wenn die schmale Mondsichel genau zwischen Venus und Jupiter steht.“ Dieses Motiv, das gegen 19 Uhr am besten zu sehen ist, empfiehlt Melchert „besonders auch Fotografen“.
Die beiden Planeten sind leicht voneinander zu unterscheiden: Venus ist deutlich heller als Jupiter. Der „Abendstern“ Venus rückt jeden Abend etwas näher an Jupiter heran, bis die Venus den größten Planeten in unserem Sonnensystem am 2. März überholt. Die Venus wird dabei am Himmel immer prominenter, während Jupiter immer früher untergeht. Auch die Helligkeit des Planeten Mars nimmt im Vergleich zu Dezember und Januar ab.
Highlight am Sternenhimmel im Februar: Grüner Komet ist zu sehen
Ein Highlight am Februar-Himmel ist der grüne Komet C/2022 E3 (ZTF). Im Gegensatz zu den Planeten und Sternen ist er nicht mit bloßem Auge zu sehen – ein einfaches Fernglas und ein dunkler Himmel reichen jedoch bereits, um ihn zu erspähen. Der Komet hat im Januar bereits seine sonnennächste Position passiert und erreicht am 1. Februar den erdnächsten Punkt seiner Flugbahn. Er ist dann nur 42 Millionen Kilometer von der Erde entfernt – das ist weniger als ein Drittel der Distanz zwischen Erde und Sonne.
Anfang Februar ist der Komet am Himmel verhältnismäßig einfach zu finden. Er befindet sich in der Nähe des Polarsterns, den man mithilfe eines einfachen Tricks finden kann: Verlängert man die hintere Achse des Großen Wagens fünfmal, trifft man am Himmel auf den Polarstern – der kein besonders auffälliger Stern ist, sich jedoch nahe dem Himmelsnordpol befindet.
In der Nähe des Polarsterns hält sich der Komet jedoch nicht lange auf: Er wandert weiter nach Süden. Am 6. Februar zieht er an dem gelblichen Stern Kapella im Sternbild Fuhrmann vorbei, vier Tage später passiert er den rötlich leuchtenden Planeten Mars, am 15. Februar erreicht er den orange leuchtenden Stern Aldebaran im Sternbild Stier.
Komet C/2022 E3 (ZTF) ist eine einmalige Beobachtungs-Gelegenheit
Wer den Kometen bis Mitte Februar nicht beobachtet hat, hat eine einmalige Gelegenheit verpasst: Komet C/2022 E3 (ZTF) kehrt erst in 52.400 Jahren in die Nähe der Erde zurück. Bis Mitte Februar ist er jedoch relativ gut zu beobachten, vor allem auch, da er die ganze Nacht am Himmel steht und nicht untergeht. Allerdings gibt es im Februar auch einen Störfaktor, der die Suche nach dem Kometen am Nachthimmel etwas schwieriger macht: Am 5. Februar ist Vollmond – und dessen Licht kann den lichtschwachen Kometen im schlechtesten Fall regelrecht „ertränken“.
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Der komplett beleuchtete Mond am 5. Februar ist der kleinste Vollmond des Jahres – nur einen Tag zuvor hat der Mond mit einem Abstand von 406.476 Kilometern seinen erdfernsten Punkt des Jahres erreicht. Der Neumond am 20. Februar befindet sich mit einem Abstand von 358.267 Kilometern in Erdnähe – diese Konstellation kann Springfluten nach sich ziehen. (tab)