Warnstreik: Kitas zu, Busse stehen still, Müll bleibt liegen | NDR.de – Nachrichten – Niedersachsen

Stand: 22.03.2023 06:52 Uhr
Heute sind die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in ganz Niedersachsen erneut dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Wegen Demos warnt die Polizei in Hannover vor Verkehrsbehinderungen.
Schwerpunkte bei den Warnstreiks sind nach Angaben der Kommunalgewerkschaft Komba die Städte Braunschweig und Göttingen, die Region Hannover, Stadt und Landkreis Lüneburg sowie Peine und Salzgitter. Auch Beschäftigte in Osnabrück, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim legen die Arbeit nieder, um sich in Bremen an einer Kundgebung zu beteiligen. Von dem Warnstreik betroffen sind laut ver.di unter anderem öffentliche Verwaltungen, Sparkassen, Kindertagesstätten sowie die Müllabfuhren in Göttingen und Stadt und Region Hannover. Der öffentliche Nahverkehr steht den Angaben zufolge in Goslar, Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen und Hannover still.
Polizei Hannover warnt vor Verkehrsbehinderungen
In Hannover rechnet die Polizei heute zwischen 8 und 13:30 Uhr mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Denn ver.di hat in der Stadt insgesamt sechs Demonstrationen angekündigt, eine weitere veranstaltet die Kirchengewerkschaft Niedersachsen. Von unterschiedlichen Startpunkten führen alle Demozüge zu einer Abschlusskundgebung auf den Opernplatz, wo der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke sprechen wird. Weil es zudem wegen des Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf den Straßen voraussichtlich voller wird als üblich, rät die Polizei Autofahrenden, den Innenstadtbereich weiträumig zu umfahren.
Hannover: Üstra und aha streiken auch am Donnerstag
In der Region Hannover soll der Warnstreik über zwei Tage gehen. Sowohl heute als auch am Donnerstag fahren keine Busse und Stadtbahnen der Üstra. Auch der Müll wird an beiden Tagen nicht abgeholt. Den Anfang der niedersachsenweiten Warnstreiks hatten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes am Dienstag bereits in Braunschweig gemacht. Dort waren unter anderem das Stadtbad, das Jobcenter, Kindertagesstätten und der öffentliche Nahverkehr von dem Ausstand betroffen.
Videos
Warnstreiks in kommunalen Kliniken gehen weiter
Für heute und morgen hat ver.di auch zu weiteren Warnstreiks im Gesundheitswesen aufgerufen. Unter anderen sollen nach Gewerkschaftsangaben die Beschäftigten der kommunalen Krankenhäuser in Hannover, Lüneburg, Wolfsburg und Oldenburg ihre Arbeit niederlegen. In allen Krankenhäusern sei vereinbart worden, dass Notfälle behandelt werden, hieß es. Die Geschäftsführung des Klinikums Braunschweig hat laut ver.di vor Gericht erreicht, dass der Streik im Klinikum nur eingeschränkt durchgeführt werden kann.
Mehr als 600 Klinikärztinnen und -ärzte im Warnstreik
Bereits am Dienstag hatten Ärztinnen und Ärzte an kommunalen und privaten Krankenhäusern ihre Arbeit niedergelegt. Zu dem Warnstreik aufgerufen hatte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Mehr als 600 Medizinerinnen und Mediziner hatten sich den Angaben zufolge an dem Ausstand beteiligt. Betroffen waren von Aurich über Lüneburg und Verden bis Goslar zahlreiche Kliniken in Niedersachsen. Zur zentralen Kundgebung am Asklepios-Klinikum St. Georg in Hamburg kamen laut Marburger Bund rund 2.000 Personen. Angereist waren sie unter anderem aus Lüneburg, Osnabrück, Hildesheim und Salzgitter. Der Ärzteverband fordert einen Inflationsausgleich für die Monate seit Oktober 2021 und eine lineare Erhöhung der Gehälter um zweieinhalb Prozent.
Hintergrund der Warnstreiks
Ver.di und der Beamtenbund dbb, zu dem auch die Komba gehört, fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Arbeitgeber und Gewerkschaften treffen sich am 27. März erneut zu Tarifverhandlungen in Potsdam.
Weitere Informationen
