Waldbrand in Sachsen: Trauriger Rekord! Schon 850 Hektar Wald abgebrannt | Regional
Feuer-Sommer in Sachsen |
Trauriger Rekord! Schon 850 Hektar Wald abgebrannt
Dresden – Feuer-Sommer in Sachsen! Zuletzt sind in den 1990er-Jahren so viele Hektar Wald abgebrannt wie in den vergangenen Wochen. Ein trauriger Rekord.
Mit kleineren Bränden (100 Hektar), den Feuern Ende Juni in der Gohrischheide (545 Hektar) und dem aktuellen Brand in der Sächsischen Schweiz (150 Hektar) summiert sich die betroffene Fläche auf rund 850 Hektar.
„Ähnliche Dimensionen gab es in den 1990er Jahren“, sagte Sachsenforst-Sprecher Renke Coordes. Das letzte vergleichbare Ereignis ist aus dem Jahr 1992, als über drei Wochen mehr als 1000 Hektar Wald bei Weißwasser (Landkreis Görlitz) brannten.
Die meisten Waldbrände seien klein und konnten schnell gelöscht werden, sagte Coordes. Schwer zugängliche Gebiete wie der Nationalpark Sächsische Schweiz im Elbsandsteingebirge oder munitionsbelastete Flächen wie die Gohrischheide sind dagegen eine Herausforderung. „Davon gibt es viele in Sachsen.“ Neben den ehemaligen Truppenübungsplätzen gebe es noch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.
Hauptursache für Waldbrände ist Fahrlässigkeit
Ein Großteil der Waldbrände entstehen durch Fahrlässigkeit: Rauchen, Lagerfeuer oder Grillen im Wald oder parkende Autos mit aufgeheiztem Katalysator auf trockener Vegetation.
„Die zweithäufigste Ursache ist vorsätzliche Brandstiftung“, sagte Coordes. Am seltensten bricht ein Waldbrand aus natürlichen Gründen wie Hitzefeuer oder Blitzeinschlag aus.
Die Aufklärung von Brandstiftungen ist wegen der Spurenlage eher unwahrscheinlich, wenn es keine Zeugen gibt. „Feuer vernichtet die Spuren ja nahezu“, sagte Tom Bernhardt vom Landeskriminalamt (LKA) Sachsen. Außerdem werden die Ermittlungen wegen der Großflächigkeit der Feuer erschwert.
Aktuelle Situation in Sachsen
Wegen der Trockenheit sind die nördlichen Teile der Landkreise Nordsachsen, Meißen, Bautzen und Görlitz besonders gefährdet. Dort ist die Temperatur durchschnittlich höher, es regnet weniger.
„Die sandigen Böden können Wasser nicht lange speichern, und die vertrockneten Nadeln der vielen Kiefern entzünden sich leicht.“, erklärt Coordes.
Diese Regionen werden im Sommer automatisch mit 17 Kameras überwacht und bei hoher Trockenheit die Feuerwachtürme manuell besetzt, um bei Rauch früh Alarm zu geben.