Vulkanausbruch in Costa Rica: Kilometerhohe Rauchsäule steigt auf


Im mittelamerikanischen Land Costa Rica stieg am Donnerstag über dem Vulkan Rincón de la Vieja eine drei Kilometer hohe Rauchsäule auf – der Katastrophenschutz warnt die Bevölkerung.
San José – Rund 270 Kilometer von Costa Ricas Hauptstadt San José entfernt liegt der 1.900 Meter hohe Vulkan Rincón de la Vieja, der zu den aktivsten des mittelamerikanischen Landes gehört. Am Donnerstagnachmittag stieg eine drei Kilometer hohe Rauchwolke aus Dampf, Asche und Gasen auf – die nationale Katastrophenbehörde ruft die Bevölkerung zur Vorsicht auf.
Vulkanausbruch in Costa Rica: Kilometerhohe Rauchwolke über Krater
Der Vulkan Rincón de la Vieja liegt in einem Nationalpark im Nordwesten Costa Ricas und zeigte seit April nach einer ruhigeren Phase wieder erhöhte Aktivität. „Vor wenigen Minuten kam es am Vulkan Rincón de la Vieja zu einer Eruption mit einer Höhe von 3000 Metern, die Wolke war aus Wasserdampf, Gasen und Asche“, warnte die nationale Katastrophenschutzbehörde CNE am Donnerstagnachmittag gegen 14.30 Ortszeit (22.30 Uhr deutscher Zeit). Der Vulkan sei in diesem Monat bereits mehrfach ausgebrochen, hieß es. „Bei dieser jüngsten Eruption wurde Material vom Boden des Hauptsees ausgeworfen“, informierte die CNE und prognostizierte, dass dies heiße Schlammströme, sogenannte Lahare, auslösen werde.
Die Situation wird derzeit in Alarmstufe zwei von vier eingeordnet. Bei der Rauchwolke handele sich um eine „phreatische“ Explosion, bei der es zu einer Wechselwirkung zwischen Wasser und heißem Magma kommt, erklärte der Vulkanologe Cyrill Müller der lokalen Zeitung La Patilla. Das Wasser verdampft und vergrößert sein Volumen innerhalb von Sekunden um das Tausendfache, was zu der Explosion führt.
Katastrophenschutzbehörde warnt Bevölkerung: „Vulkan kann jederzeit ausbrechen“
Die Katastrophenschutzbehörde CNE warnte die Bevölkerung, sich dem Vulkan zu nähern. Auch Flüsse in der Nähe sollen gemieden werden, da die Wasserläufe Material und Sedimente aus dem Vulkan transportieren könnten. „Wir erinnern die Bevölkerung daran, dass ein Vulkan jederzeit ausbrechen kann“, so die CNE weiter. In der nördlichen Region Upala beobachte man die Situation genau, da dort Regenfälle anstehen würde, die Material aus höhergelegenen Gegenden ins Tiefland verursachen könnten, hieß es weiter.
Fast ein Drittel der Landfläche Costa Ricas steht unter Naturschutz. Das Land hat mehrere aktive sowie auch erloschene Vulkane, etwa den Turrialba, Volcán Poas und den Irazú. Insgesamt gibt es etwa 120 Vulkane in dem mittelamerikanischen Land, nur fünf davon sind aktiv. Etwa 2.300 Kilometer nordwestlich des Rincón de la Vieja bedeckte der in Mexiko gelegene Vulkan Popocatépetl seit einigen Tagen mehrere Ortschaften mit einer Ascheschicht. Der 85 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernte Vulkan war in der Vergangenheit bereits mehrfach sehr aktiv. Wann ein Vulkan ausbricht, lässt sich relativ verlässlich vorhersagen.