Video: Gemeinde macht sich unabhängiger von Öl und Gas



STORY: Im bayerischen Reit im Winkl, direkt an der österreichischen Grenze, blicken die Menschen etwas entspannter als die meisten anderen Deutschen auf die rasant steigenden Energiepreise. Der Grund: Hier wird seit über 20 Jahren sogenannte Naturwärme erzeugt. Die Wärme entsteht durch das Verbrennen von Hackschnitzeln und Schwachholz, das zum Beispiel für die Säge-Industrie nicht geeignet ist. Das wird dann im Heizkraftwerk gehäckselt und verbrannt. Mittlerweile werden die meisten Anwesen in Reit am Winkel mit Naturwärme versorgt, sagt der Geschäfstführer des Heizkraftwerks Andreas Heigenhauser: “Das ist vielleicht was Besonderes. Wir haben von Anfang an auf ein Gesamterschließungs-Konzept gesetzt und es kann jeder letztendlich, der hier im Ort ist oder im Erschließungsgebiet ist, auch anschließen. Also nicht nur einige Großkunden oder Großverbraucher, sondern wirklich alle Kunden können hier anschließen.“ Reit im Winkl ist die erste Gemeinde Deutschlands, die sich für diese Art der Energiegewinnung entschieden hat. Insgesamt wurde dafür rund 19 Millionen Euro ausgegeben. Eine Investition, die sich jetzt auszahlt, findet der erste Bürgermeister des Ortes, Matthias Schlechter: “Und jetzt in der aktuellen Phase ist das natürlich bombastisch, weil das ohnehin sehr wertvolle Heizwerk unserer Naturwärme uns ja jetzt nochmal eine Stufe höher hebt, weil wir einfach die sehr, sehr große Unabhängigkeit haben von internationalen Energiemärkten.“ Pläne für die Zukunft in Reit im Winkl gibt es auch schon. Neben Warmwasser und Heizenergie will die Gemeinde Stück für Stück auch den Strom autark erzeugen. Dafür braucht es aber ein komplett neues Heizkraftwerk, das neben das bereits bestehende kommen soll. 5-10 Jahre – so die Schätzung – wird es noch dauern, bis es so weit ist.

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