Ukraine steht wohl vor Rückeroberung von Cherson – nun sollen Zivilisten aus dem Gebiet gebracht werden


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Von: Patrick Mayer, Andreas Schmid

Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine stehen auf breiter Front in Bedrängnis. Indes droht Putin weitere Angriffe an. Der News-Ticker.

Update vom 14. Oktober, 21.20 Uhr: Das Flugabwehrsystem Iris-T, das vor wenigen Tage von Deutschland geliefert wurde, wird von der Ukraine bereits im Süden des Landes eingesetzt. Das sagte Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, am Freitag im Fernsehen. Den genauen Ort nannte er nicht, sondern sprach nur allgemein von „südlicher Richtung“.

In den ukrainischen Truppen dienen indes etwa 40.000 Frauen. Mehr als 5000 seien an vorderster Front im Kampfeinsatz, wie Generalleutnant Serhij Naew vom Oberkommando der Streitkräfte am Freitag im ukrainischen Fernsehen sagte. 8000 Frauen gebe es im Offiziersrang. Nach früheren Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj stellen Frauen einen Anteil von 22 Prozent der ukrainischen Streitkräfte.

„Massive“ Angriff „derzeit“ nicht notwendig: Russland hat laut Putin „andere Aufgaben“

Update vom 14. Oktober, 20.30 Uhr: Trotz Rückschlägen durch die Gegenoffensiven ukrainischer Truppen hält Kremlchef Wladimir Putin weitere „massive“ Angriffe auf die Ukraine eigenen Worte nach „derzeit“ nicht für notwendig. Russland mache in der Ukraine „alles, wie es sein muss“, sagte Putin am Freitag nach einem Gipfeltreffen mit Vertretern ehemaliger Sowjetrepubliken in Kasachstan. Hinsichtlich einer neuen Offensive in der Ukraine sagte der russische Präsident: „Es gibt andere Aufgaben im Moment. Danach werden wir weitersehen.“ Russland setze sich „Nicht das Ziel, die Ukraine zu vernichten.“

Des Weiteren sei keine weitere Mobilisierung von Reservisten über die zunächst verkündete Teilmobilisierung hinaus geplant. In der „vorhersehbaren Zukunft“ sehe er keine Notwendigkeit, weitere Reservisten einzuziehen. 222.000 Reservisten seien zu den Waffen gerufen worden, in rund zwei Wochen werde die geplante Zahl von 300.000 erreicht sein. Von den Einberufenen seien 16.000 bereits „in kämpfenden Einheiten“.

„Werden sie nachholen“: Putin droht mit neuen Angriffen auf Ukraine

Update vom 14. Oktober, 17.30 Uhr: Den verheerenden Angriffen auf weite Teile der Ukraine zum Wochenbeginn sollen weitere folgen. Russlands Präsident Wladimir Putin drohte weiteren Beschuss an. Von insgesamt 29 ins Visier genommenen Objekten seien sieben „nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war“, sagte er am Freitag zum Abschluss eines Gipfels in der kasachischen Stadt Astana in Zentralasien. „Aber sie werden sie nachholen, die Objekte“, so Putin. Um welche Ziele es sich dabei konkret handele, sagte der Kremlchef nicht.

Am Freitag äußerte sich Kreml-Chef Putin zur Teilmobilmachung in Russland.
Am Freitag äußerte sich Kremlchef Putin zum Abschluss eines Gipdels in Kasachstan zum Ukraine-Krieg. © Konstantin Zavrazhin/AFP

Russland hatte am Montag mehr als 80 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Auch am Donnerstag setzte sich der Bombenhagel fort. Neue Angriffe gab es zudem am Freitag unter anderem im ostukrainischen Gebiet Charkiw. Hier hatten ukrainische Truppen erst vor wenigen Wochen große Territorien zurückerobert. Medien und Anwohner berichteten von Explosionen. Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht.

Ukraine steht wohl vor Rückeroberung von Cherson – nun sollen Zivilisten aus dem Gebiet gebracht werden

Update vom 14. Oktober, 12.50 Uhr: Die Kämpfe um Cherson dauern an, auch weil die Ukraine ihre Gegenoffensive ausgeweitet zu haben scheint (siehe Erstmeldung). Der Leiter der von Russland unterstützten Verwaltung in der Oblast Cherson appellierte nun direkt an den Kreml und forderte angesichts der ukrainischen Offensive eine Evakuierung von Zivilisten. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass fordern die Behörden die Bewohner bereits dazu auf, die Region zu verlassen. „Um die Manövrierfähigkeit der Truppen zu gewährleisten“, wie es heißt.

Tass zitiert ferner die russlandnahe Regionalverwaltung: „Die Bombardierungen der Region Cherson sind vor allem für die Zivilbevölkerung gefährlich. Um Opfer unter der Zivilbevölkerung der Region Cherson zu vermeiden, empfiehlt die Regionalverwaltung dringend, die Gelegenheit einer humanitären Reise zur Erholung in [andere Regionen der] Russischen Föderation zu nutzen, um das Gebiet von ukrainischen Neonazis und westlichen Söldnern zu befreien.“

Russische Gewinne im Donbass: Putin-Truppen wohl mit Erfolgen im Donbass

Update vom 14. Oktober, 10.30 Uhr: Seit einigen Tagen gibt es schwere Kämpfe um die ukrainische Stadt Bachmut (siehe Erstmeldung). Nun gelangen russischen Truppen offenbar weitere Fortschritte im Angriff auf die ostukrainische 75.000-Einwohner-Stadt. Das meldet der britische Geheimdienst. Einheiten der Separatisten seien offenbar in die Dörfer Opytne und Iwanhrad südlich von Bachmut vorgerückt, hieß es in einem Lagebericht am Freitagvormittag. Auch die berüchtigte Söldnergruppe Wagner sei an den Kämpfen beteiligt.

Russland setze seine Offensive im Donbass fort und mache langsam Fortschritte. Brisant: Russland wolle eine Einnahme von Bachmut wahrscheinlich als Auftakt zu einem Angriff auf das Gebiet um Kramatorsk und Slowjansk nutzen, das wichtigste von ukrainischen Kräften kontrollierte Bevölkerungszentrum im Gebiet Donezk. Die vollständige Eroberung der Gebiete Donezk und Luhansk im Donbass galt lange als wichtigstes Kriegsziel Putins. Schon jetzt ist Bachmut schwer vom Krieg gezeichnet, unter anderem wurde das örtliche Fußballstadion zerstört. An Profisport ist in Bachmut daher – anders als in weiten Teilen des Landes – nicht zu denken.

Bachmut Anfang Oktober. Seit Tagen gibt es Kämpfe um die ostukrainische Stadt.
Bachmut Anfang Oktober. Seit Tagen gibt es Kämpfe um die ostukrainische Stadt. © IMAGO/Laurel Chor

Ukrainische Gegenoffensive: Offenbar bereits 600 Siedlungen zurückerobert

Update vom 14. Oktober, 7.45 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben im vergangenen Monat offenbar circa 600 Siedlungen im Osten und Südosten des Landes zurückerobert. Das verkündete der ukrainische Minister für die Reintegration der vorübergehend besetzten Gebiete. Demnach soll es dem Militär gelungen sein, allein 75 Siedlungen in der umkämpften Region Cherson zu „befreien“.

Die größten Geländegewinne verzeichneten die ukrainischen Streitkräfte demnach in der Region Charkiw im Nordosten des Landes. Dort habe man über 500 Siedlungen zurückerobern und die russischen Truppen deutlich zurückdrängen können. Hinzu kommen etwa 43 Siedlungen in der Region Donezk und sieben in der Region Luhansk, die sich nun wieder unter ukrainischer Kontrolle befinden. „Das Gebiet der befreiten Ukraine hat erheblich zugenommen“, erklärte das Ministerium auf seiner offiziellen Website.

Ukraine-News: Russische Luftangriffe dauern an – Raketen auf Charkiw und Saporischschja

Update vom 14. Oktober, 7.10 Uhr: Auch am Freitagmorgen meldet Kiew weitere russische Luftangriffe auf ukrainische Städte. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag meldete der Gouverneur des Oblast Saporischschja Raketenangriffe auf die gleichnamige Regionalhauptstadt. Das berichtet das Portal The Kyiv Independent. Augenzeugen hätten demnach kurz nach Mitternacht mehrere Explosionen vernommen.

Bereits am späten Donnerstagabend wurde die ukrainische Metropole Charkiw im Nordosten des Landes von russischen Raketen getroffen. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von mindestens zwei Einschlägen. Teilweise sei in der Stadt der Strom ausgefallen. Ukrainische Medien werteten den Angriff als eine Reaktion auf die vermeintlichen ukrainischen Luftangriffe auf die russische Stadt Belgograd. Die Informationen lassen sich aktuell nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-News: Nach ukrainischen Luftangriffen – Munitionsdepot im russischen Belograd explodiert

Update vom 13. Oktober, 22.15 Uhr: Bei ukrainischen Luftangriffen auf ein Dorf in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist nach russischen Angaben ein Munitionsdepot explodiert. Nach ersten Erkenntnissen habe es keine Opfer oder Verletzten gegeben, teilte der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit.

Die russischen Behörden hatten die Ukraine bereits im Laufe des Donnerstags beschuldigt, ein Wohnhaus in der Stadt Belgorod bombardiert zu haben. Gladkow schrieb auf Telegram, es habe keine Opfer gegeben. Die Schäden am Gebäude seien nicht schwerwiegend. Gladkow beschuldigte Kiew zudem, das russische Dorf Krasnoje an der Grenze zur Ukraine beschossen zu haben. „Es gibt Zerstörungen auf dem Gelände der Schule“, teilte er mit.

In der russischen Region Kursk, die ebenfalls an die Ukraine grenzt, fiel am Donnerstag in zwei Dörfern der Strom aus. Bei ukrainischen Bombenangriffen war zuvor ein Elektrizitätswerk beschädigt worden, wie der Gouverneur Roman Starowoit auf Telegram schrieb.

Cherson bald zurückerobert? Ukrainische Armee erzielt im Süden wohl Fortschritte

Update vom 13. Oktober, 20.30 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte könnten bereits kommende Woche Cherson im Süden des Landes zurückerobern. Und zwar bis an den riesigen Fluss Dnipro, der die Großstadt am Zugang zum Schwarzen Meer begrenzt. Dies würde eine Rückeroberung weitläufiger Stadtgebiete bedeuten.

Das berichtet die Financial Times am Donnerstagabend unter Berufung auf westliche Militärs. Die russischen Invasionstruppen hatten über die Krim kommend Cherson bereits im März – und damit kurz nach Kriegsbeginn – besetzt. Zuletzt stießen die ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Gegenoffensive jedoch zunächst in die gleichnamige Region vor. Seit Tagen toben schwere Gefechte nordwestlich des Stadtgebiets.

Ins Bild passt, dass der von Russland installierte Verwaltungschef Moskau via Telegram um eine Evakuierung der Stadt, vor allem der westlichen Stadtviertel bat. „Wir haben vorgeschlagen, dass alle Einwohner der Region Cherson, die sich vor (ukrainischen) Angriffen in Sicherheit bringen wollen, sich in andere (russische) Regionen begeben können“, erklärte Wladimir Saldo laut Nachrichtenagentur AFP im Onlinedienst: „Nehmen Sie Ihre Kinder mit und gehen Sie.“

Kirill Stremousov, Saldos Stellvertreter in Cherson, veröffentlichte kurz darauf eine Videoansprache, in der er bestritt, dass eine Evakuierung angeboten worden sei. Er sagte laut Financial Times jedoch, dass „alle Möglichkeiten zum Verlassen der Risikogebiete, in denen Lebensgefahr besteht“, vorbereitet würden. Nach Angaben der ukrainischen Armee wurden an diesem Donnerstag fünf weitere Siedlungen rund um Cherson befreit und dabei unter anderem zwei Schlepphaubitzen der russischen Armee zerstört. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen nicht.

Auf dem Vormarsch: ukrainische Soldaten im Süden der Ukraine zwischen Cherson und Saporischschja.
Auf dem Vormarsch: ukrainische Soldaten im Süden der Ukraine zwischen Cherson und Saporischschja. © IMAGO/Dmytro Smoliyenko

Ukraine fängt Marschflugkörper ab: Angeblich neuer Raketenbeschuss aus dem Schwarzen Meer

Update vom 13. Oktober, 19.58 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Kiew am Donnerstag Marschflugkörper auf Ziele im Westen und Süden der Ukraine abgeschossen. Es sei gelungen, fünf der anfliegenden Geschosse abzufangen, teilte das Kommando der ukrainischen Luftwaffe in Kiew mit. Demnach wurden die russischen Marschflugkörper vom Typ Kalibr vom Schwarzen Meer aus abgefeuert.

Drei der Raketen zielten auf ein Militärobjekt im Kreis Solotschiw in der Westukraine, wie die Gebietsverwaltung von Lwiw mitteilte. Zwei Raketen hätten getroffen und Sachschaden angerichtet. Eine Rakete sei abgeschossen worden, sagte Gouverneur Maksym Kosyzkij. Angaben zu dem angegriffenen Militärobjekt wurden nicht gemacht. Wegen der russischen Angriffe herrschte in weiten Teilen der Ukraine zeitweise Luftalarm.

Gefangenenaustausch im Ukraine-Krieg: Je 20 Soldaten dürfen in ihre Heimat zurück

Update vom 13. Oktober, 19.30 Uhr: Die Ukraine und Russland haben am Donnerstag den Austausch von jeweils 20 Gefangenen bekanntgegeben. Der Chef des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, sprach im Onlinedienst Telegram von „Momenten der Freude“. Auf ukrainischer Seite seien 14 Soldaten, vier Mitglieder der Landesverteidigung, ein Mitglied der Nationalgarde und ein Angehöriger der Marine freigekommen. Jermak erklärte, die Freigekommenen würden medizinisch untersucht.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass 20 russische Soldaten von ukrainischem Gebiet zurückgekehrt seien. Sie erhielten alle die „erforderliche psychologische und medizinische Hilfe“. Am Dienstag hatte die ukrainische Regierung erklärt, sie habe im Zuge eines Austauschs mit Russland die Freilassung von 32 ukrainischen Soldaten erreicht.

Die Ukraine hat nur zehn Prozent der Luftverteidigung, die sie braucht.

Luftverteidigung gegen russischen Raketen: Wolodymyr Selenskyj bietet Westen um mehr Hilfe

Update vom 13. Oktober, 18.30 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat den Westen um verstärkte Unterstützung seines Landes bei der Luftverteidigung gebeten. Und: Der ukrainische Präsident und seine Landsleute sollen besagten Support nach den schweren russischen Raketenangriffen auf zivile Einrichtungen offensichtlich bekommen.

„Die Ukraine hat nur zehn Prozent der Luftverteidigung, die sie braucht“, sagte Selenskyj an diesem Donnerstag bei seiner Rede vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates: „Wir kämpfen gegen einen großen Staat, der über eine große Menge an Ausrüstung und Raketen verfügt.“ Nun wird auch Spanien nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Flugabwehrraketensysteme an die Ukraine liefern. Das Land werde vier Hawk-Startgeräte zur Verstärkung der ukrainischen Luftverteidigung bereitstellen, erklärte Stoltenberg nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Stoltenberg: „Dies kommt zu dem hinzu, was andere Verbündete in den letzten Tagen geliefert haben.“

Neben Spanien hat laut Stoltenberg auch Frankreich weitere Luftabwehrsysteme für die Ukraine angekündigt, ebenso wie die Niederlande und „viele andere Länder“. Zuletzt hatten zudem die USA und Deutschland Luftabwehrsysteme geliefert, so übergab die Bundesrepublik ein rund 140 Millionen Euro teures Luftverteidigungssystem vom Typ Iris-T SLM, das laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine ganze Großstadt beschützen kann. „Ich vertraue darauf, dass die ukrainischen Kommandeure wissen, wie sie die verschiedenen Luftabwehrsysteme, die wir liefern, am besten einsetzen können“, sagte Stoltenberg.

Wuchtig: Hier ist nur eine Komponente des hochmodernen deutschen Flugabwehrsystems Iris-T zu sehen.
Wuchtig: Hier ist nur eine Komponente des hochmodernen deutschen Flugabwehrsystems Iris-T zu sehen. © IMAGO / Political-Moments

Nach massiven russischen Raketenangriffen: Energieversorgung in der Ukraine steht wieder

Update vom 13. Oktober, 18.10 Uhr: Nach den massiven russischen Raketenangriffen der vergangenen Tage hat der ukrainische Versorger Ukrenergo an diesem Donnerstag mitgeteilt, die Energieversorgung sei in „allen ukrainischen Regionen“ wieder stabil. Es sei nicht weiter nötig, die Stromversorgung zu rationieren, erklärte das Unternehmen. In den vergangenen Tagen hatte es in zahlreichen ukrainischen Städten und Regionen infolge der russischen Angriffe Stromausfälle gegeben.

Russland hatte am Montag damit begonnen, landesweit in der Ukraine Städte zu bombardieren und dabei vor allem auf die Infrastruktur zur Energieversorgung gezielt. Erstmals seit Monaten wurden auch die Hauptstadt Kiew und die westukrainische Stadt Lwiw getroffen. Zeitweise wurde die Stromversorgung rationiert. Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte gesagt, die Angriffe seien die Antwort auf die Explosion an der Krim-Brücke, für die er den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich machte.

Ukrainisches Militär erklärt: Land bereit für möglichen Angriff aus Belarus

Update vom 13. Oktober, 17.30 Uhr: Wie das ukrainische Militär erklärt, sei das Land bereit für einen möglichen Angriff aus Belarus. Zuletzt hatte der weißrussische Machthaber Aleksandar Lukaschenko einen gemeinsamen Truppenverband mit der russischen Armee angekündigt.

Die Ukraine ergreife „Maßnahmen“, um sicherzustellen, dass die ukrainischen Truppen „in angemessener Zahl, mit den notwendigen Waffen, militärischer Ausrüstung und dem Kampfpotenzial“ an der Grenze zu Belarus zur Verfügung stünden, erklärte Generalleutnant Serhii Naiev laut The Kyiv Independent.

Ukraine-Krieg im News-Ticker: Schwere Kämpfe zwischen Bachmut, Donezk und Cherson

Erstmeldung vom 13. Oktober: München/Donezk/Kiew – Die schweren Kämpfe im Ukraine-Krieg gehen ungeachtet aller diplomatischer Scharmützel im Hintergrund weiter. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) und das AEI‘s Critical Threats Project vermerkten am Donnerstag (13. Oktober) laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) schwere Kämpfe östlich von Isjum an der Grenze zwischen den Regionen Charkiw, Donezk und Luhansk.

Offenbar versucht die ukrainische Armee in Richtung der Zwillingsstädte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk am Ufer des Siwerskyj Donez vorzustoßen, die sie noch im Sommer unter schweren Verlusten räumen musste. Nach der Befreiung der Region Charkiw ist die Oblast Luhansk wohl das Ziel der Verteidiger.

Umkämpfter Donbass: Nach ukrainischer Gegenoffensive – keine neuen russischen Angriffe?

So werden laut F.A.Z. auch in der Gegend um das strategisch wichtige Bachmut einmal mehr schwere Gefechte gemeldet. Mit weiteren militärischen Erfolgen für Kiew? Laut dem ukrainischen Generalstab haben die russischen Invasionstruppen und Separatisten in der Region Donezk den Befehl erhalten, mögliche Gegenschläge an „einigen Frontlinien einzustellen“.

Erfolgreiche Gegenoffensive: die ukrainische Armee im Donbass. (Archivfoto)
Erfolgreiche Gegenoffensive: die ukrainische Armee im Donbass. (Archivfoto) © Leo Correa/AP/dpa

Erobert ukrainische Armee Großstadt Cherson zurück? Besatzer rufen offenbar zur Evakuierung auf

Als Gründe für diesen angeblichen Befehl werden laut dem ukrainischen Medienprojekt The Kyiv Independent „die extrem niedrige Moral und der psychologische Zustand der (russischen) Rekruten, zahlreiche Fälle von Desertation und die Weigerung“ genannt, „Kampfbefehlen Folge zu leisten“. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen, wie so oft im Russland-Ukraine-Krieg, jedoch nicht.

Laut der Denkfabrik ISW gibt es indes ebenfalls schwere Kämpfe vor der Großstadt Cherson, die vor Kriegsausbruch rund 290.000 Einwohner hatte. Was offenbar nicht ohne Folgen bleibt: So hat die von Russland eingesetzte Verwaltung in der südukrainischen Region Cherson von Moskau die Evakuierung von Zivilisten aus dem Gebiet erbeten.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Streitkräfte rücken offenbar auf Cherson vor

„Wir haben vorgeschlagen, dass alle Einwohner der Region Cherson, die sich vor (ukrainischen) Angriffen in Sicherheit bringen wollen, sich in andere (russische) Regionen begeben können“, erklärte Verwaltungschef Wladimir Saldo an diesem Donnerstag laut Nachrichtenagentur AFP im Onlinedienst Telegram. „Nehmen Sie Ihre Kinder mit und gehen Sie“, rief er die Einwohner auf. Das Ende September von Russland annektierte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine ist seit einigen Wochen das Ziel einer Gegenoffensive der ukrainischen Armee, die immer weiter vorrücken konnte.

Verfolgen Sie die wichtigsten Entwicklungen der militärischen Kämpfe im Russland-Ukraine-Krieg hier im News-Ticker. (pm)



Quellenlink https://www.merkur.de/politik/ukraine-russland-krieg-news-putin-donbass-donezk-luhansk-cherson-armee-verluste-aktuell-kiew-zr-91848955.html?cmp=defrss