Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt „zweite Phase“ im Kampf gegen Russland an


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Bei russischen Raketenangriffen sterben mindestens 26 Menschen. Präsident Selenskyj zeigt sich kämpferisch. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Gegenschlag der Ukraine: Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht über Gegenoffensive.
  • Raketenangriffe aus Russland: Britischer Geheimdienst erkennt neue Strategie Russslands im Ukraine-Krieg.
  • Nacht des Terrors“ in der Ukraine: Raketenangriffe auf Wohnhäuser in der Ukraine fordern mindestens 26 Todesopfer.
  • Die verarbeiteten Informationen zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 29. April, 20.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat sich aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg optimistisch gezeigt. Russland „habe seine Strategie bereits verändert“ und befinde sich an zahlreichen Frontabschnitten in der Defensive, sagte der ukrainische Präsident in einem Interview mit mehreren Journalisten aus Skandinavien. „Dies ist die zweite Phase des Kriegs, in der wir die Initiative übernehmen“, so Selenskyj.

Update vom 29. April, 18.20 Uhr: Mittlerweile ist es den Feuerwehrleuten in Sewastopol gelungen, einen Brand in einer Ölraffinerie unter Kontrolle zu bringen. Das Feuer war infolge einer Explosion ausgebrochen. Dabei sollen mindestens zehn Erdöltanks mit rund 40.000 Tonnen Inhalt zerstört worden sein. Moskau macht einen Angriff der Ukraine für die Explosion verantwortlich. Ein Beamter der ukrainischen Regierung verneinte dies, nannte die Explosion aber gegenüber dem Nachrichtensender RBC eine „Strafe Gottes“ für Russland wegen des Ukraine-Kriegs.

Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt Gegenschlag an

Update vom 29. April, 16.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach den Raketenangriffen Russland auf zahlreiche Städte der Ukraine kämpferisch gegeben. Man werde schon bald eine Gegenoffensive starten und besetzte Gebiete „befreien“. Man könne auch nicht auf neue Waffensysteme aus dem Westen, wie zum Beispiel F16-Kampfjets, warten.

Update vom 29. April, 13.10 Uhr: Im Ukraine-Krieg habe es Momente gegeben, in denen die versprochene Hilfe gewisser Länder zu spät gekommen sei, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit nordischen Medien am Freitag.

„In einem Krieg ist es sehr wichtig, alles pünktlich zu erledigen und sich auf diejenigen zu verlassen, die einem etwas versprochen oder ihr Wort gegeben haben“, so Selenskyj. „In diesem Krieg gab es Momente, in denen sie uns im Stich gelassen haben.“ Im Anschluss betonte der Präsident, dass dies bei den nordischen Staaten Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen „nicht der Fall“ gewesen sei und bedankte sich für die Unterstützung.

Ukraine-Krieg: Nach russischem Raketenangriff legen Menschen in Moskau Blumen an Mahnmal ab

Update vom 29. April, 12.15 Uhr: Nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Uman mit mehr vielen zivilen Todesopfern haben Moskauer Bürger Blumen an einem Denkmal niedergelegt. „Am Denkmal Lesja Ukrainka in Moskau, wohin Blumen zum Andenken an die gestorbenen Ukrainer gebracht wurden, sind Polizisten aufgetaucht“, berichtete das unabhängige Internetportal Astra in der Nacht zum Samstag. Die Polizisten hätten die Blumen später weggeräumt und die Trauernden aufgefordert, „in die Ukraine abzuhauen“, berichtete das Portal unter Berufung auf Augenzeugen.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago

Ukraine-Krieg: Britischer Geheimdienst sieht neue Strategie hinter jüngsten Raketenangriffen Russlands

Update vom 29. April, 10.15 Uhr: Hinter den jüngsten russischen Raketenangriffen gegen die Ukraine steckt nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine neue Strategie. Es sei unwahrscheinlich, dass Russland mit der Angriffswelle am Freitagmorgen, bei der mindestens 26 Menschen getötet worden seien, wie zuvor Infrastruktur zerstören wollte, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit.

Ein Feuerwehrmann im Einsatz in Sewastopol. In der Stadt auf der Krim-Halbinsel kam es zu einer heftigen Explosion.

© afp

Ukraine-Krieg: Zahl der Todesopfer bei russischen Raketenangriffe am Freitag erhöht sich auf mindestens 26

Update vom 29. April, 8.00 Uhr: Bei der ersten größeren russischen Angriffswelle in der Ukraine seit Wochen sind mindestens 26 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Am schwersten von den Angriffen getroffen wurde am Freitag die Stadt Uman im Zentrum des Landes. Dort wurden nach Behördenangaben mindestens 23 Bewohner eines Hochhauses getötet, darunter vier Kinder. Der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew forderte unterdessen mehr militärische Unterstützung von Deutschland.

Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert mehr Waffen

Update vom 29. April, 6.30 Uhr:  Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist in der Hafenstadt Sewastopol ein Treibstofftank in Brand geraten – vermutlich durch einen Drohnenangriff. Das schrieb Gouverneur Michail Raswoschajew nach Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Samstag auf Telegram. Es brenne eine Fläche von 1000 Quadratmetern. Zivile Einrichtungen seien nicht bedroht. Angaben zu Verletzten gab es zunächst nicht.

Ukraine-Krieg: Weitere Raketenangriffe in Ukraine: Dorf in der Oblast Tschernihiw getroffen

Update vom 28. April, 21.29 Uhr: Am Freitag hatte es Warnungen vor „erhöhter Aktivität“ im russischen Luftraum und „möglichen Raketenstarts in Richtung Ukraine“ gegeben. Kurz darauf trafen gegen 15.30 Uhr drei russische Gleitbomben ein Dorf in der Oblast Tschernihiw, wie das Operative Kommando Nord der Ukraine mitteilte. Die Angriffe seien von zwei russischen Flugzeugen durchgeführt worden und hätten zivile Infrastruktur getroffen, hieß es. Angaben zu Opferzahlen lagen zunächst nicht vor.

Zwar verfügt die Ukraine seit vergangener Woche über das hochmoderne Patriot-Flugabwehrsystem, doch auch dieses ist nicht in der Lage, Gleitbomben abzufangen. Dieser Bombentyp kann große Strecken zurücklegen und so bereits in großer Entfernung und weit außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr abgeworfen werden.

Ukraine-Krieg: Warnung vor „verstärkter Aktivität“ im russischen Luftraum: „Mögliche Raketenstarts“

Update vom 28. April, 19.50 Uhr: Die ukrainische Nachrichtenwebseite Liveuamap gab am Freitagnachmittag bekannt, dass man „verstärkte Aktivitäten“ in der russischen Luftfahrt wahrnehme. „Mögliche Raketenstarts in Richtung Ukraine“, hieß es weiter. Am Freitagabend gab es in den Regionen Saporischschja, Donezk, Sumy und Tschernihiw Luftalarm.

Ukraine-Krieg: Zwei russische Zivilisten sterben bei Autoexplosion in grenznaher Region

Update vom 28. April, 19.15 Uhr: Im Dorf Zhuravlevka in der grenznahen Region Belgorod in Russland starben am Freitag offenbar zwei Menschen bei der Explosion eines Autos. Das berichtete die russische staatliche Medienagentur Tass am Freitag unter Berufung auf die Angaben des Gouverneurs der Region, Wjatscheslaw Gladkow. Die getöteten Zivilisten seien zum Fischen gegangen und hätten dabei die Sperrzone betreten. Seit Ende März gelte die Notstandregelung, „denn dieses Dorf wird täglich beschossen“, so der Gouverneur weiter. Ein Sondereinsatzkommando ermittle vor Ort. Auch die ukrainische Seite sprach von zwei Toten bei einer Landminenexplosion Nahe Zhuravlevka.

Ukraine-Krieg: Madrid bestellt russischen Botschafter ein: Vorwurf der Desinformation

Update vom 28. April, 17.31 Uhr: Madrid wirft Russland eine Desinformationskampagne vor. Spanien hat wegen eines Videos über angebliche spanische Truppen in der Ukraine den russischen Botschafter in Madrid, Juri Klimenko, ins Außenministerium einbestellt. Dem Diplomaten sei der Protest des Ministeriums wegen des Videos mitgeteilt worden, das auf der Internetseite der russischen Botschaft gestanden hatte.

Ukraine-Krieg: Anzahl der Todesopfer bei russischer Angriffswelle steigt in Uman auf 20

Die Zahl der Todesopfer bei russischen Raketenangriffen im zentralukrainischen Uman stieg einer Mitteilung des ukrainischen Innenministeriums vom späten Freitagnachmittag zufolge auf 20 Personen. Zuvor war von 17 Todesopfern die Rede. Rettungsdienste hatten zuvor zudem von drei Kindern unter den Toten berichtet, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach indes von zwei bei den Angriffen getöteten Kindern. „Das Schicksal ihrer Eltern ist unklar“, sagte der Präsident weiter. Die Einsatzkräfte suchen in den Trümmern nach weiteren Opfern, insgesamt waren 109 Menschen in dem zerstörten Teil des Wohnhauses registriert.

Russische Angriffswelle auf ukrainische Wohnhäuser am frühen Freitagmorgen fordert Todesopfer

Update vom 28. April, 16.11 Uhr: In der Nacht auf Freitag trafen zahlreiche russische Raketen die Ukraine, unter anderem gingen zum ersten Mal seit 50 Tagen wieder Geschosse in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nieder. Die neue russische Angriffswelle beschoss auch die südlich von Kiew gelegenen Stadt Uman. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von der „Nacht des Terrors“ und bestätigte auf Twitter, dass russische Raketen zehn Wohnhäuser in Uman getroffen hätten.

Die neue russische Angriffswelle wurde dem ukrainischen Militär zufolge am Freitagmorgen gegen 4.00 Uhr geflogen. Die Raketen seien hauptsächlich von russischen Jagdbombern abgefeuert worden. Erst vergangene Woche erhielt die Ukraine drei Einheiten des Patriot-Flugabwehrsystems, das auch ballistische Raketen abfangen kann. Allerdings kann der ukrainische Luftraum mit den bestehenden Mitteln nicht flächendeckend geschützt werden.

Bundesregierung: Russland verwehrt Nawalny „ein grundsätzliches Menschenrecht“

Update vom 28. April, 14.49 Uhr: Die Bundesregierung ist besorgt wegen Russlands Vorgehen gegen Oppositionelle wie den inhaftierten Alexej Nawalny. „Fakt ist: Es gibt in Russland keine Meinungsfreiheit mehr“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann nun in Berlin. „Mit zunehmender Repression soll die Bevölkerung mundtot gemacht werden.“ Die russische Regierung wolle damit Andersdenkenden besonders seit dem Ukraine-Krieg ihre Macht demonstrieren und Oppositionellen ein Exempel statuieren.

Nawalny befindet sich seit seiner Rückkehr aus Deutschland 2021 in Haft. Er war in Berlin wegen einer in Russland erlittenen Vergiftung behandelt worden, für die er den Kreml verantwortlich macht. Nach Angaben seiner Mitarbeiter leidet der Oppositionelle an einer „unbekannten Krankheit“, erhält im Gefängnis aber keine Behandlung.

Ukraine-Krieg: Fall des Iren Cafferkey erregt Aufsehen in sozialen Medien

Update vom 28. April, 13.28 Uhr: Ein Ire ist bei den Gefechten in der Ukraine getötet worden: Finbar Cafferkey starb laut seiner Familie im Kampf gegen russische Streitkräfte, berichtete unter anderem die britische BBC.

Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Gegenoffensive laut Kiew vor dem Abschluss

Update vom 28. April, 12.08 Uhr: Beobachter erwarten bald eine Gegenoffensive der Ukraine. Kiew rüstet deshalb im Wettlauf mit Russland weiter auf. Von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow kamen nun bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt des angegriffenen Landes markige Worte: „Im weitesten Sinne sind wir bereit.“ Es gibt allerdings auch Zweifel an der ukrainischen Gegenoffensive.

Die Nato-Länder und ihre Partner haben der Ukraine seit Beginn des russischen Überfalls bereits 230 Panzer geliefert. Dies bringe die Ukraine „in eine starke Position“, um von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern, hatte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag (27. April) gesagt.

Ukraine-Krieg: Russland verzichtet auf „Panzer-Biathlon“ – aus Sorge?

Update vom 28. April, 11.35 Uhr: Moskaus Verzicht auf die normalerweise jährlich ausgetragenen internationalen Armeespiele offenbart nach Ansicht britischer Militärexperten Sorgen in der russischen Führung. Noch 2022 hatte Russland die auch als „Olympische Kriegsspiele“ oder „Panzer-Biathlon“ bezeichneten Wettkämpfe ausgetragen. Allerdings hatte es dafür teilweise Kritik im eigenen Land gegeben.

„Russland hat die Spiele wahrscheinlich gestrichen, weil es besorgt ist, dass die Veranstaltung in Kriegszeiten als unangemessen erscheinen könnte“, hieß es im jüngsten Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Eine andere realistische Möglichkeit sei, dass Russland besorgt sei, durch die Verluste in seinem Angriffskrieg den Wettbewerb nicht wie gewohnt sportlich dominieren zu können. Im Vorjahr hatten neben Russland etwa China, Venezuela, Belarus oder Kasachstan teilgenommen.

Ukraine-Krieg: Russland fürchtet laut ISW ukrainische Gegenoffensive

Erstmeldung vom 28. April: Krim – Die Truppen von Wladimir Putin sind vor mehr als 14 Monaten in die Ukraine einmarschiert – den Angegriffenen gelang es aber, anfängliche russische Erfolge teils rückgängig zu machen. Moskau kontrolliert jedoch weiterhin fast 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der bereits 2014 annektierten Krim.

Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) bekräftigte neulich, dass Russland eine ukrainische Gegenoffensive fürchtet. Ein aktueller Bericht eines großen US-Senders scheint das zu untermauern.

Ukraine-Krieg: Russland räumt offenbar eine Militärbasis nahe Cherson

CNN hat von Maxar Technologies publizierte Satellitenbilder überprüft und schlussfolgert, dass russische Streitkräfte einen wichtigen Stützpunkt im Norden der Krim geräumt haben. Der Stützpunkt befindet sich laut dem Bericht in der Ortschaft Medwediwka. Er habe eine „beträchtliche Anzahl“ russischer Ausrüstung beherbergt. Es gibt mehrere ukrainische Orte mit diesem Namen, aber hier ist auf der Schwarzmeer-Halbinsel gemeint.

Es sei noch unklar, warum Moskau die Ausrüstung verlegt hatte oder wohin. Anfang des Monats hätten jedoch russische Besatzer auf der Krim signalisiert, dass sie eine ukrainische Gegenoffensive erwarteten, die auf die Halbinsel abzielen würde. 

Ukraine-Krieg: Mehr als 1000 Russen vor Gericht – wegen Fahnenflucht

Unterdessen wurde bekannt, dass seit Beginn der russischen Mobilmachung die Behörden mehr als 1000 Soldaten wegen Fahnenflucht, unerlaubter Entfernung von der Truppe oder Befehlsverweigerung angeklagt haben solle. „Stand letzte Aprilwoche sind 1064 Fälle bei Militärgerichten eingegangen“, berichtete das unabhängige Portal Mediazona.

Unabhängig prüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht, ebenso wenig wie diese Informationen von Nexta: Laut dem belarussischen Portal töten Russen im Zuge der Kriegsgefechte ihre eigenen Landsleute – und zwar durch Nachlässigkeit. Diese These habe jetzt Artem Katulin vorgebracht, der Leiter des Ausbildungszentrums für taktische Medizin des russischen Kalaschnikow-Konzerns. Katulin geht demnach davon aus, dass mehr als 50 Prozent der bislang gefallenen Soldaten allein deshalb starben, weil ihre Wunden nicht richtig behandelt wurden.

Putin hat im Herbst 2022 eine Teilmobilmachung verkündet. Aus Angst vor einer Einberufung flüchteten damals Hunderttausende Russen ins Ausland. Derzeit häufen sich wieder Spekulationen um eine neue Einberufungswelle. Der Kreml hingegen dementiert das bislang. (frs)

Rubriklistenbild: © afp



Quellenlink https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-news-ticker-raketen-angriffe-lage-front-kaempfe-zr-92241738.html