Söder soll sich mal um Reichsbürger kümmern


Nach den Silvesterausschreitungen in der Hauptstadt betreiben CSU-Chef Söder und CDU Chef Merz Berlin-Bashing. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert kontert.

Kevin-Kühnert wurde in Berlin geboren und lebt in Berlin.

Kevin-Kühnert wurde in Berlin geboren und lebt in Berlin.dpa/Christophe Gateau

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat nach den Silvester-Ausschreitungen die Berlin-Kritik des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und von CDU-Chef Friedrich Merz scharf zurückgewiesen. „Mich wundert es schon sehr, wie ausgerechnet Herr Söder mit Blick auf die innere Sicherheit immer wieder die Backen aufbläst, während sich bei ihm zu Hause die Probleme türmen“, sagte Kühnert der Berliner Morgenpost.

„Der bayerische Ministerpräsident verantwortet nach offiziellen Behördenangaben Deutschlands größtes Biotop für bewaffnete Reichsbürger. Er sollte aufhören, durch wildes Fingerzeigen in alle Himmelsrichtungen von eigenen Versäumnissen abzulenken“, so Kühnert, der Berliner ist, weiter.

Kühnert: Bierzelt-Rhetorik löst keine Probleme auf der Sonnenallee

„Franziska Giffey braucht sich gewiss nicht von CDU und CSU belehren lassen, wie man eine Metropole regiert“, sagte nun Kühnert im Gegenzug. „Während NRW und Bayern 2022 tief in den Krisenstrudel geraten sind, konnte Berlin unter Franziska Giffey in zentralen Bereichen seine positive Entwicklung fortsetzen.“ In der Bundeshauptstadt wachse die Wirtschaft, sinke die Arbeitslosigkeit und die Betreuungsquote der Kleinsten sei auf Rekordniveau. „In Düsseldorf und München ging es zuletzt bergab“, sagte der SPD-Generalsekretär weiter.

Giffey wisse, dass man eine vielfältige Millionenstadt nur zusammenhalten kann, wenn soziale Fehlentwicklungen ohne Ressentiments angegangen würden. „Bierzelt-Rhetorik löst auf der Sonnenallee kein einziges Problem“, so Kühnert. Die Berliner könnten am besten beurteilen, was in der Stadt gut laufe und was nicht. „Um die Probleme unserer Stadt zu besprechen, stehen uns fast vier Millionen Berliner Schnauzen zur Verfügung“, sagte Kühnert. „Wir Berliner schimpfen nämlich immer noch am ehrlichsten über unsere Stadt, weil wir es gut mit ihr meinen. Von konservativen Politikern aus der ,Rasen-bitte-nicht-betreten’-Fraktion brauchen wir dabei sicherlich keine Hilfe.“



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