Russlands Präsident Putin äußert sich zu möglichen Atomkrieg

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor einem atomaren Konflikt gewarnt. In einem Atomkrieg könne es „keine Gewinner“ geben, ein solcher Krieg dürfe „niemals entfesselt werden“, erklärte Putin in einer am Montag veröffentlichen Botschaft an eine UN-Tagung in New York. Dabei handelt es sich um eine Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag von 1970.
Putin versicherte, dass Russland „den Buchstaben und dem Geist“ des Vertrags treu bleiben werde. Die USA, Großbritannien und Frankreich warfen indessen Russland am Montag aus Anlass der UN-Konferenz in einer gemeinsamen Erklärung eine „unverantwortliche und gefährliche“ Rhetorik über Atomwaffen vor.
Russland: Atomstreitkräfte wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt
Kurz nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar hatte Putin nach russischen Angaben befohlen, die Atomstreitkräfte des Landes in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. Putin drohte seither zudem mit Reaktionen „schnell wie der Blitz“ im Fall einer direkten westlichen Militärintervention im Ukraine-Konflikt.
Im Mai warnte der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow, die „Propagandakrieger“ des Kremls versuchten, den Einsatz von Atomwaffen für die russische Öffentlichkeit akzeptabler zu machen.
Zahlreiche Staaten warnen auf UN-Konferenz vor nuklearer Gefahr
Anlässlich der UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags in New York haben zahlreiche Staaten und Organisationen vor der Gefahr eines Atomkonflikts gewarnt. UN-Generalsekretär António Guterres sprach am Montag von einer Bedrohung durch „nukleare Vernichtung“.
Guterres sagte zudem, dass die Welt vor einer nuklearen Gefahr stehe, „wie es sie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges nicht mehr gegeben“ habe. Der UN-Generalsekretär verwies auf den Krieg in der Ukraine und die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und im Nahen Osten – und auf die 13.000 Atomwaffen, die weltweit in Arsenalen lagern.
Bisher habe die Welt außerordentliches Glück gehabt, sagte Guterres. Doch das schütze nicht davor, dass „geopolitische Spannungen in einen nuklearen Konflikt übergehen“, fügte er hinzu. „Heute ist die Menschheit nur eine Fehlkalkulation (…) von der nuklearen Vernichtung entfernt“, erklärte Guterres auf der Überprüfungskonferenz des Vertrags, der 1970 in Kraft trat und eine Verbreitung von Atomwaffen verhindern soll.
