Russland will jetzt wohl Sieg in Wuhledar erzwingen


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Von: Stephanie Munk

Ein Ausschnitt aus dem Video zeigt den russischen Kampfjet im Anflug auf die US-Drohne.
Ein Ausschnitt aus dem Video zeigt den russischen Kampfjet im Anflug auf die US-Drohne. © Screenshot/CNN

Russlands Armee will offenbar einen Erfolg in der Ukraine erzwingen. Die US-Regierung veröffentlicht ein Video von dem Drohnen-Zwischenfall. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 16. März, 12.19 Uhr: In der russischen Großstadt Rostow am Don unweit der Grenze zur Ukraine ist ein Gebäude der Grenzschutztruppen des Inlandsgeheimdienstes FSB in Brand geraten. In sozialen Netzwerken werden aktuell Fotos davon verbreitet. Unter anderem teilte Julija Mendel, Ex-Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, ein Video auf Twitter, das das Feuer und eine riesige Rauchwolke zeigt.

Das russische Zivilschutzministerium bestätigte die Berichte von Augenzeugen. Die Hintergründe waren unklar. Laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti soll es einen Toten und zwei Verletzte geben.

In der ebenfalls grenznahen Region Belgorod meldeten die Behörden außerdem, dass die russische Flugabwehr erneut zwei Raketen abgeschossen habe. Wohngebäude und Verwaltungsgebäude seien durch abgestürzte Bruchstücke beschädigt worden. Es gebe keine Verletzten, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Er warf den ukrainischen Truppen eine erhöhte Aktivität vor. In den vergangenen vier Tagen seien 58 Gebäude und 31 Autos durch Trümmerteile getroffen worden.

Nach Vorfall mit russischem Jet: US-Regierung veröffentlicht Video von Drohnen-Crash

Update vom 16. März, 11.57 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat am Mittwoch Videoaufnahmen veröffentlicht, die den Zusammenstoß zwischen einer US-Drohne und einem russischen Kampfjet über dem Schwarzen Meer zeigen. Das rund 40 Sekunden lange Video wurde von der Kamera der Drohne aufgenommen. Darin ist zu sehen, wie der russische Jet gleich zweimal über die Drohne hinwegfliegt und dabei Treibstoff ablässt.

Bei dem zweiten Überflug, bei dem es wohl zu der Kollision gekommen sein soll, bricht das Bild kurz ab. Anschließend zeigt die Kamera auf das Heck der Drohne, wo ein Schaden am Propeller festgestellt werden kann.

Ukraine-Krieg: Polnischer Geheimdienst zerschlägt offenbar russisches Spionagenetzwerk

Update vom 16. März, 10.50 Uhr: Der polnische Geheimdienst hat einen Ring mutmaßlicher russischer Spione zerschlagen. „Das ganze Spionagenetzwerk wurde auseinandergenommen“, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak dem Sender Polskie Radio. Es habe eine reale Bedrohung für Polen bestanden. „Das war ganz klar ein Spionagering, der Informationen gesammelt hat zugunsten derer, die die Ukraine angegriffen haben und dort Kriegsverbrechen begehen“, sagte Blaszczak weiter.

Nach inoffiziellen Informationen des Radiosenders Rmf.fm soll sich das Spionagenetzwerk vor allem mit der Ausspähung von Bahnstrecken befasst haben. Demnach hätten polnische Geheimdienste versteckte Kameras an wichtigen Strecken und Eisenbahnknotenpunkten entdeckt, die den Verkehr auf den Gleisen aufzeichneten und die Bilder in das Internet übermittelten.

In Konkurrenz mit Wagner-Gruppe? Russische Armee will jetzt wohl Sieg in Wuhledar erzwingen

Wuhledar – Die russische Armee braucht dringend einen Erfolg im Ukraine-Krieg, um Wladimir Putins Pläne umzusetzen – aber wohl auch, um sich gegenüber der ebenfalls in der Ukraine operierenden privaten Söldnertruppe Wagner zu profilieren. Nach einer Einschätzung des britischen Geheimdienstes drängt das russische Verteidigungsministerium derzeit auf eine Eroberung der ukrainischen Stadt in Wuhledar im Südwesten der Region Donezk. „Teilweise auch, weil man eigene Erfolge im Wettstreit mit Errungenschaften der Wagner-Truppe“ vermelden wolle, heißt es.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin scheint im Clinch mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu liegen. Er kritisierte in jüngster Zeit immer wieder der Ineffizienz der russischen Armee in Vergleich zu seinen Kämpfern.

Ukraine-Krieg: Erfolge in Bachmut kann großteils Wagner-Gruppe für sich verbuchen

In den vergangenen Monaten konnte Russland die einzigen taktischen Erfolge für sich in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut verbuchen, schreibt das britische Verteidigungsministerium in seinem aktuellen Lagebericht. Erfolge in Bachmut würden aber Großteils der Wagner-Gruppe zugeschrieben, da diese dort in großer Zahl vertreten sind. Schoigu wolle daher möglicherweise einen Sieg in Wuhledar unbedingt erzwingen, um seinen Ruf wiederherzustellen.

Offensive in Wuhledar stockt – wohl auch wegen raffinierter Taktik der Ukrainer

Allerdings stocken Russlands Versuche, Wuhledar zu erobern, seit ein paar Wochen, schreiben die Briten. Dies liege unter anderem an einer raffinierten Taktik der Ukrainer im Einsatz des Waffensystems „Remote Anti-Armor Mine-System“ (RAAM).

Mit dem System können Panzerabwehr-Minen bis zu 17 Kilometer vom Abschussort entfernt verstreut werde. Die ukrainische Armee habe solche Minen hinter und über vorrückenden russischen Truppen abgefeuert, was beim Rückzug der Truppen zu Chaos geführt habe. Jüngst gab es auch Berichte, wonach Russland wegen ukrainischer Hinterhalte bei Wuhledar über hundert Panzer verloren hat.

Bereits im Februar erlitt die russische Armee in Wuhledar große Verluste, als sie versuchte, das Gebiet um die Stadt einzunehmen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs seien die russischen Einheiten dort bereits mindestens siebenmal neugebildet worden, schrieb das „Institute for the Study of War“ Anfang März 2023.

Ukraine-Krieg: Droht russische Pleite in Bachmut?

Bei den Gefechten in Bachmut droht Russland aber womöglich ebenfalls eine Pleite: „Die Offensive der Wagner-Gruppe wird nicht ausreichen, Bachmut einzunehmen“, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem Bericht vom 15. März mit. Die Zahl der russischen Angriffe sei dort in den letzten Tagen „signifikant“ zurückgegangen, heißt es. (smu/dpa)



Quellenlink https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-news-aktuell-ticker-russland-putin-selenskyj-armee-militaer-bachmut-wuhledar-offensive-zr-92149112.html?cmp=defrss