Putin gerät im Ukraine-Krieg ins Hintertreffen


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Von: Bona Hyun

Russlands Präsident Putin
Russland erleidet immer stärkere Verluste im Ukraine-Krieg. Eine Statistik zeigt, wie sehr Putin im Nachteil gegenüber der Ukraine ist. © AP/dpa

Russland erleidet immer stärkere Verluste im Ukraine-Krieg. Eine Statistik zeigt, warum Putin im großen Nachteil gegenüber der Ukraine ist.

Moskau – Hohe Kriegskosten und viele Tote: Russland hat im Ukraine-Krieg massive Verluste erlitten. Hunderte Soldaten sind nach dem ukrainischen Angriff auf Makijiwka gefallen, dazu kommen Nachschubprobleme und der schlechte Zustand der russischen Truppen. Eine Statistik deckt weitere Nachteile Russlands im Ukraine-Krieg auf. Demnach machen vor allem die finanziellen Nachteile und die Unterstützung der Nato-Länder gegenüber der Ukraine es Russland im Krieg schwer.

Russland statistisch gesehen finanziell benachteiligt im Ukraine-Krieg gegenüber Kiew

Die hohen Kriegskosten belasten Russland. Der russische Staat hat im vergangenen Jahr wegen der hohen Kosten für den Krieg gegen die Ukraine rote Zahlen geschrieben. Eine Statistik des russischen Staatsmediums Tass zeigte zudem, dass Russlands jährliches Budget für das Militär umgerechnet 55,5 Milliarden US-Dollar betragen hat. Die Tass beruft sich bei den Berechnungen für die Statistik auf offizielle Angaben von Spendern im Ukraine-Krieg sowie auf Recherchen weiterer Medien.

Den Berichten zufolge ist Russland damit im Vergleich zur Ukraine bei der Finanzierung des Militärs in einem klaren Nachteil. Denn im Gegensatz zu Russland hat die Ukraine großzügige Hilfe aus dem Westen erhalten – mit den USA als größte Unterstützer.

Die Ukraine erhielt laut Angaben der Tass internationale Finanzunterstützung im Wert von über 150,8 Milliarden US-Dollar und konnte dadurch das Budget für militärische Operationen in 2022 aufstocken. Auch Großbritannien und die EU haben die Ukraine stark unterstützt. Deutschland hat sich, wenn auch nicht durch die derzeit diskutierte Lieferung von Kampf-Panzern, ebenfalls beteiligt, genauso wie Tschechien und Polen.

Ukraine erhält westliche Unterstützung für das Militär im Wert von über 150,8 Milliarden US-Dollar

US-Präsident Joe Biden selbst sicherte bereits weitere Unterstützung in Form von Geld und Waffen zu, so etwa das Patriot-Abwehrsystem. Besonders profitierte die Ukraine von der Lieferung der amerikanischen HIMARS Raketenwerfer, die beim Angriff auf die russische Militärunterkunft in Makijiwka zum Einsatz kam.

William Astore, ein emeritierter Wissenschaftler der Akademie der Luftstreitkräfte der Vereinigten Staaten, ist sich sicher, dass die finanzielle und militärische Unterstützung aus dem Westen bislang ein entscheidender Vorteil für die Ukraine war, um gegen die russischen Truppen standhalten zu können. Die westliche Unterstützung wird der Ukraine laut Astore auch weiterhin im Krieg große Verdienste leisten.

UkraineWesten „gegen“ Moskau – Putin-Verbündete sprechen von Konflikt zwischen Russland und Nato

Während die Ukraine mit weiterer Unterstützung aus dem Westen rechnen kann, wird Moskau im Ukraine-Krieg zunehmend isoliert. Und das könnte Russland auf Dauer zum Verhängnis werden. Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin und auch russische Medien sprachen davon, dass der Westen und die Nato-Länder aktiv gegen Russland arbeiten würde. Laut Nikolai Patrushev soll es sich beim Ukraine-Krieg mittlerweile um eine „militärischen Konfrontation zwischen Russland und der Nato, den USA und Großbritannien“ handeln.

Auch Kreml-Chef Putin ist der Meinung, dass die Nato-Staaten ihr militärisches Potenzial gegen Russland einsetzen würde. Nato-Generalsekretär Stoltenberg selbst hatte bei einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs vor einem Konflikt zwischen Russland und der Nato gewarnt. Als würde Russland versuchen, selber Verbündete zu finden, hat Putin Staatsoberhaupt Alexander Lukaschenko Ende Dezember in Minsk getroffen, um die strategische Zusammenarbeit zu stärken. (bhy)



Quellenlink https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-news-aktuell-putin-statistik-russland-kosten-militaer-wehretat-verluste-92028325.html?cmp=defrss