Prigoschin rastet nach Drohnenangriff auf Moskau aus

Wenige Stunden nach dem Drohnenangriff auf Moskau veröffentlichte der Wagner-Chef eine wütende Audiobotschaft, die sich an das Verteidigungsministerium seines Landes richtet.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.PRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP
Die russische Hauptstadt Moskau ist am Dienstagmorgen nach offiziellen Angaben aus Russland Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe sich um einen „terroristischen Angriff“ auf die Hauptstadt gehandelt.
Wenige Stunden später kommt die Reaktion des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin. In einer wütenden Audiobotschaft greift er erneut die Führung des russischen Verteidigungsministeriums an, da diese nicht in der Lage sei, Moskau vor solchen Angriffen zu schützen. „Ihr stinkenden Bastarde, was macht ihr da? Reißt eure Ärsche hoch von den Ämtern, die euch zugewiesen wurden, und verteidigt dieses Land! Ihr seid das Verteidigungsministerium! Warum zum Teufel lasst ihr zu, dass diese Drohnen Moskau angreifen?“, wütet Prigoschin unter anderem. „Als Bürger bin ich zutiefst empört darüber, dass diese Drecksäcke ruhig auf ihren fetten Ärschen sitzen, die mit teuren Cremes beschmiert sind.“
Ukraine weist Beteiligung an Drohnenangriff auf Moskau zurück
Die Ukraine hat eine Beteiligung an dem Drohnenangriff auf Russlands Hauptstadt Moskau zurückgewiesen und mit Spott reagiert. „Natürlich sind wir nicht direkt daran beteiligt“, sagte der Berater des Präsidentenbüros in Kiew, Mychajlo Podoljak, am Dienstag im Frühstücksradio des kremlkritischen russischen Journalisten Alexander Pljuschtschew. Er spottete, dass womöglich russische Drohnen zu ihren Absendern zurückgekehrt seien.
„Ihr wisst, dass wir uns der Ära der Künstlichen Intelligenz nähern. Möglicherweise sind nicht alle Drohnen bereit, die Ukraine zu attackieren und sie wollen zu ihren Schöpfern zurückkehren und so fragen: Warum schickt Ihr uns gegen die Kinder der Ukraine? Auf Kiew? Und so weiter“, sagte Podoljak.
Zugleich prognostizierte der ukrainische Regierungsberater, dass die Zahl der Anschläge auf russischem Staatsgebiet wohl weiter zunehmen werde. „Alle Menschen, die glauben (…), dass sie einen anderen souveränen Staat absolut straflos zerstören können, haben nach 15 Monaten noch nicht verstanden, dass sie 2014 nicht wiederholen können.“ Damals hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert.
Vor mehr als 15 Monaten begann Russland dann seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Seitdem wird die Ukraine täglich von Russlands Truppen beschossen, oft auch mit Drohnen. Tausende Zivilisten starben bislang infolge der russischen Angriffe.
