Polizeirazzia bei der Berliner Polizei

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Auch das gab es: In der Neuköllner Hobrechtstraße, kurz vor der Sonnenallee, prügelten sich am Sonntag vor einer Woche mehrere junge Männer. Zwei Beteiligte wurden schwer verletzt.Morris Pudwell
Nachts am Wochenende in Berlins S-Bahn: Das ist nicht lustig. Am Bahnhof Warschauer Straße prügelten am Sonntagmorgen zwei Männer auf einen 33-Jährigen ein. Bundespolizisten nahmen die Schläger fest. Kurz danach fasste am selben Ort ein Mann einer 26-jährigen Frau an die Brust. Der Grapscher bekam die Faust ihres Begleiters ins Gesicht. Später ging am Bahnhof Ahrensfelde ein 25-Jähriger auf einen 27-Jährigen los, der sich mit Pfefferspray wehrte.
Am Dienstag meldete die Polizei einen Erfolg: In Wedding fing sie einen Fahrraddieb. Als er am Schillerpark an einem abgestellten Fahrrad hantierte, sprach ihn ein Polizist auf die Situation an.
Dass nicht jeder Polizist eine unfehlbare Lichtgestalt ist, wurde am Mittwoch klar. Ein Beamter aus der City-Direktion soll gegen Geld Geheimnisse aus dem Polizeicomputer verraten haben. Das LKA-Kommissariat für Beamtendelikte durchsuchte seine Wohnung. Am Donnerstag die nächste Polizeirazzia bei der Polizei: Eine Kriminalbeamtin soll beschlagnahmtes Kokain für sich behalten haben. Zusammen mit zwei Kollegen soll sie es geschnieft haben. Bei ihnen daheim wurde am Donnerstag ebenfalls durchsucht. Die Fahnder fanden eine „kokainsuspekte Substanz“.
Am selben Tag brillierte die Pressestelle der Polizei mit der Überschrift „Langfinger lassen Komplizen zurück“. Im Güldenauer Weg in Köpenick sah ein Anwohner drei Männer, die am Auto seines Nachbarn hantierten. Als er sich ihnen näherte, flüchteten sie zu einem anderen Auto. Der Anwohner folgte ihnen, öffnete die Heckklappe ihres Wagens, weswegen einer der drei Autoknacker ausstieg. Der Fahrer fuhr los, sein Komplize blieb da. Der Anwohner hielt ihn fest, bis die Polizei kam.
Die Arbeitswoche endete mit einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft: Ein Angestellter einer Kneipe in Tiergarten soll mit einem Komplizen 729 Fässer entwendet haben. Immer wenn es wieder genug leere Fässer gab, rief er den Bekannten an, der sie mit einem Lkw abholte. Der Pfandwert pro Bierfass: 30 Euro.