Plauener Stadtrat stimmt für Übernahme der Mehrkosten beim Neubau der Neuen Elsterbrücke | Freie Presse


Mit eindringlichen Worten hat Plauens OB Steffen Zenner für die Finanzierung des Projektes geworben. Den Stadträten bereitete das Thema Sorgen.

Plauen.

Die Aufgabe scheint immens, und doch warb das Plauener Stadtoberhaupt in der Stadtratssitzung am Dienstag für den Vorschlag der Rathausspitze zur Finanzierung der Mehrkosten beim Bau der Neuen Elsterbrücke. “Es ist die Hauptschlagader von Plauen”, so Steffen Zenner (CDU). Das Bauwerk leidet unter eindringendem Wasser, was wiederum den Stahl im Inneren der Betonhülle korrodieren lässt – jederzeit droht die Sperrung der Brücke für den Auto-, aber auch für den Straßenbahnverkehr, was viel gravierende Auswirkungen hätte.

Denn das Bauwerk ist die einzige Verbindung für Straßenbahnen vom Betriebshof an der Wiesenstraße in den Norden und Westen der Stadt. Wenn die Brücke gesperrt werden müsste, hätte das Folgen, so Zenner. Man hätte in Plauen ein massives Verkehrsproblem, “und die Plauener Straßenbahn wäre sofort insolvent”, so das Stadtoberhaupt.

Rund 3,6 Millionen Euro ist der Mehrbedarf, nachdem das Ausschreibungsergebnis feststeht. Die Ursache: Höhere Preise für Material, aber auch höhere Lohnkosten, die auf die Baufirmen zukommen könnten. Der Freistaat will von dem Gesamtplus bislang aber nur 15 Prozent übernehmen, “obwohl wir mehr beantragt haben”, wie der Fachgebietsleiter Tiefbau, Steffen Ullmann, am Dienstag sagte. Ob es hier noch eine Anpassung seitens des Verkehrsministeriums in Dresden gibt, ist offen. Vorerst plant die Rathausspitze, die Mehrkosten aus dem eigenen Kassenbestand sowie aus “zusätzlichen Zuschüssen” zu bestreiten, ohne diese näher zu benennen. Die Plauener Straßenbahn-Gesellschaft, die als zweiter Bauherr agiert, muss im Übrigen ebenfalls Mehrkosten schultern – 2,9 Millionen Euro beträgt dort das Plus. Der Nahverkehrsbetrieb profitiert allerdings davon, dass 90 Prozent davon vom Land übernommen werden.

Die Stadträte äußerten sich zerknirscht. “Das bereitet mir Bauchschmerzen”, bekannte Klaus Gerber (SGI-Fraktion). CDU-Fraktions-Chef Jörg Schmidt äußerte sich ähnlich. “Das ist unschön, aber wir müssen es hinnehmen”, sagte er. Auf die Frage von Stadträtin Petra Rank (Die Linke), welche Baumaßnahmen dadurch verschoben werden müssten, antwortete Ullmann, vorerst habe dies keine Auswirkungen auf andere Projekte. Der Stadtrat folgte schließlich einmütig der Empfehlung der Stadtverwaltung: Alle anwesenden 34 Räte stimmten für den Vorschlag der Rathausspitze.



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