OB-Wahl in Schwerin: Wahlbeteiligung um 14 Uhr knapp 25 Prozent | NDR.de – Nachrichten

Stand: 04.06.2023 15:10 Uhr
Heute wählen die Schweriner ihren Oberbürgermeister oder ihre Oberbürgermeisterin für die nächsten sieben Jahre. Seit 8 Uhr sind die 59 Wahllokale für rund 79.000 Stimmberechtigte in der ganzen Stadt geöffnet. Um 18 Uhr schließen sie.
Monate des Wahlkampfs sind vorbei. Heute wird der Oberbürgermeister oder die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns gewählt. Neben Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) kandidieren vier weitere Männer und eine Frau. Die 59 Wahllokale in der Stadt sind seit 8 Uhr geöffnet. Wie die Stadt am Nachmittag mitteilte, betrug die Wahlbeteiligung um 14 Uhr 24,6 Prozent. Nach Angaben von Wahlleiter Bernd Nottebaum haben mehr als 13.150 Wähler die Briefwahl beantragt. Das sind 16,7 Prozent der Wahlberechtigten. Wer seine Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig in die Post gegeben hat, kann sie noch bis 18 Uhr im Stadthaus abgeben.
Wahlbeteiligung lag im ersten Wahlgang 2016 bei 64 Prozent
Nottebaum rechnet mit einer Gesamt-Wahlbeteiligung von rund 50 Prozent, wie er NDR 1 Radio MV am Nachmittag sagte. Bei der OB-Stichwahl 2016 habe sie um 14 Uhr bei 20,3 Prozent gelegen. Bei der letzten Oberbürgermeisterwahl 2016 hatten beim ersten Wahlgang noch 64 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben – gleichzeitig fand aber auch die Europawahl statt. Bei der anschließenden Stichwahl zwei Wochen später war die Wahlbeteiligung prompt um gut 20 Prozent auf rund 43 Prozent gesunken.
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Sechs Kandidaten auf OB-Posten
Der jetzige Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) möchte Schwerins Schulden weiter abbauen und die Stadt energieunabhängig machen. Weiter sieht er einen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit den Umland-Kommunen.
Der parteilose Kandidat Thomas Tweer wird von der CDU, der FDP und den Unabhängigen Bürgern unterstützt. Er ist derzeit Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin und Mitglied im Präsidium des regionalen Unternehmerverbands. Tweer sieht sich selbst als Kandidat der bürgerlichen Mitte.
Daniel Trepsdorf von der Linken will als Oberbürgermeister unter anderem Schwerin als Universitäts- und Bildungsstandort weiterentwickeln. Der gebürtige Brandenburger ist Vorsitzender der Stadtfraktion der Linken und arbeitet im Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg.
Martin Steinitz kandidiert für die Aktionsgruppe Stadt- und Kulturschutz (ASK). Der Vater zweier Kinder arbeitet als Planer in einem Schweriner Call-Center und möchte sich für Transparenz in der Verwaltung sowie ein autofreies Schwerin einsetzen.
Regina Dorfmann (Bündnis 90/Die Grünen) stellt sich als einzige Frau zur Wahl. Für sie ist die Schweriner Stadtpolitik nicht grün genug, vor allem eine bessere Fahrradinfrastruktur liege ihr am Herzen.
Der Kandidat und Landesvorsitzende der AfD, Leif-Erik Holm, fordert einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge und will Schwerin zu einem Hochschulstandort für Techniker und Ingenieure machen.
Mögliche Stichwahl am 18. Juni
In der Landeshauptstadt gibt es rund 79.000 Wahlberechtigte. Sie können ihre Stimmen bis 18 Uhr abgeben, dann schließen die Wahllokale. Bereits um 19.30 Uhr wird mit dem vorläufigen Ergebnis der Stimmenauszählung gerechnet. Falls keiner der Kandidaten heute mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhält, kommt es am 18. Juni zur Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten.
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