Nationaltorwart Kevin Trapp bleibt Eintracht Frankfurt treu

Dass sie mit ihrem Herzen an einem Verein hängen, haben schon viele Fußballer gesagt. Sie haben es sogar gezeigt. Mit einem Herzchen aus Finger vor dem Vereinsemblem auf dem Hemd, mit einem deftigen Klopfen auf die Trikotbrust. Ziemlich oft stellte sich später heraus, dass diese Bekenntnisse nichts waren als leere Worte und inhaltslose Gesten. Nationaltorhüter Kevin Trapp hat nun etwas anderes getan. Er hat eine Entscheidung getroffen. Für Eintracht Frankfurt und gegen Manchester. Sie kam von Herzen. „Ich habe hier mit Frankfurt Unvergessliches erlebt und wir haben zusammen Geschichte geschrieben“, schrieb der 32-Jährige am Donnerstag auf Instagram.
Bei dem Triumphzug bis zum Europa-League-Sieg war Trapp der große Rückhalt und will es bei der Premiere der Hessen in der Champions League wieder sein. Englands Topklub Manchester United, der an Trapp interessiert war, ist zwar ein Weltverein, aber in dieser Saison nicht in der Fußball-Königsklasse am Start.
Trapp bestätigt schriftliches Angebot von Manchester United
Ein wesentlich höheres Salär und einen Vierjahresvertrag machten die Verlockung für Trapp groß, erneut ins Ausland zu wechseln. „In den vergangenen Tagen wurde viel über das Interesse von Manchester United berichtet. Es stimmt, dass ein schriftliches Angebot vorliegt“, erklärte er. Dass er sich mit so einem Angebot auseinandergesetzt habe und sich „darüber Gedanken mache, kann, hoffe ich, jeder verstehen“. Bei der Eintracht hat er einen Vertrag bis 30. Juni 2024, der ihn zu einem Spitzenverdiener im Kader macht.
Zuvor hatte der Telegraph berichtet, dass Trapp dem Premier-League-Klub doch zu teuer sei. Die Red Devils wollten nicht die von Frankfurt geforderten 25 Millionen Euro Ablöse zahlen. Sein Treuebekenntnis zum hessischen Traditionsklub, bei dem Trapp vor zehn Jahren am 25. August 2012 sein Debüt feierte, dürfte auch mit der Fußball-WM im November in Katar verbunden sein. Das „erfolgreichste Jahr“ (Trapp) seiner Karriere mit dem Europacup-Sieg hat seine Position bei Bundestrainer Hansi Flick gestärkt.
Der enttäuschende Bundesligastart mit Platz 15 und bisher ohne Sieg hinderte Trapp nicht an der Absage. „Der Saisonstart war holprig, aber ich habe absolutes Vertrauen in uns“, betonte der Keeper, der zunächst von 2012 bis 2015 in Frankfurt spielte und danach ein Engagement bei Paris St. Germain annahm. Als er dort nur wenig eingesetzt wurde, kehrte Trapp im Juli 2018 an den Main zurück.
Seitdem erwies er sich nicht nur als zuverlässiger und oft herausragender Schlussmann, sondern wurde zum Gesicht des Vereins und zu einer Schlüsselfigur im Kader. „Klar ist, dass Kevin unverzichtbar ist, nicht nur mit seiner Leistung, sondern auch mit seinem Standing“, sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner am Donnerstag.