Nach Messerattacke auf Nachbarn – jetzt ist das Urteil gefallen


In der Hinterbärenbadstraße stach ein 45-Jähriger seinen Nachbarn nieder, der schwer verwundet wurde. Jetzt sprach das Landgericht sein Urteil gegen Moustafa A.: Er muss für sechs Jahre ins Gefängnis. Denn laut dem Richter wäre das Opfer des Messerstreits beinahe gestorben.
München – Weinend nahm der Messerstecher sein Urteil entgegen. Moustafa A. (45) muss für insgesamt sechs Jahre in Haft. Denn er hatte seinen Nachbarn Anfang Februar 2022 mit einem Messer attackiert. So endete nun der Prozess wegen versuchten Totschlags am Landgericht München I.
Dort musste sich Moustafa A. seit Anfang Januar verantworten – und schwieg zur Tat. Doch das Opfer äußerte sich ausführlich: Demnach habe es schon länger Konflikte zwischen beiden Männern gegeben, die beide in dem Mehrfamilienhaus in der Hinterbärenbadstraße leben.
Dieser gipfelte in der Messerattacke vor etwa einem Jahr: Auf Aufzug habe Moustafa A. plötzlich ein Messer gezückt. „Ich hörte es nur klacken. Das Messer sah ich erst, als das Blut aus meinem Hals lief“, sagte der geschädigte Moussa P. vor Gericht aus. „Ich kann seitdem nicht mehr schlafen, habe 20 Kilo abgenommen und jeden Tag Angst.“
München: 45-Jähriger stach auf seinen Nachbarn ein und muss für sechs Jahre ins Gefängnis
Wie schwerwiegend der Fall tatsächlich wahr, erklärte Richter Norbert Riedmann am Mittwoch. „Es ging um Millimeter“, sagte der Vorsitzende der zweiten Strafkammer in seiner Urteilsbegründung. Ein Messerstich habe die Halsschlagader von Moussa P. nur haarscharf verfehlt. Das Opfer überlebte, doch seither sei seine linke Körperhälfte taub, berichtete Moussa P. vor Gericht. Körper und Seele seien bis heute beeinträchtigt, er brauche Therapie. „Es ist nicht leicht, damit abzuschließen, dass ein Mensch mich töten wollte“, sagt der 20-Jährige – er wird noch lange brauchen, um dies schlimme Messerattacke zu verwinden.
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