Mondmission „Artemis“ im Live-Ticker – Nasa-Raumschiff „Orion“ soll heute landen


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Von: Tanja Banner

Die Raumsonde „Orion“ kehrt vom Mond zurück und soll heute im Pazifik landen. Dabei will die Nasa ein neues Landemanöver testen. Die Wasserung im Ticker.

  • Das Nasa-Raumschiff „Orion“ ist um den Mond geflogen und wird nun auf der Erde zurückerwartet.
  • Am Sonntag, 11. Dezember um 18.39 Uhr soll die Kapsel im Pazifik vor der Küste von San Diego wassern.
  • „Orion“ ist Teil des „Artemis“-Programms der Nasa, mit dem bis 2025 die nächsten Menschen auf dem Mond landen sollen.

+++ Ticker aktualisieren +++

+++ 16.45 Uhr: Die Nasa-Kapsel „Orion“ wird kurz vor der Landung im Pazifik von insgesamt elf Fallschirmen abgebremst. Einen großen Teil der Arbeit macht aber zuvor bereits die Erdatmosphäre: Sie bremst die Kapsel von etwa 40.000 km/h auf nur noch etwa 520 km/h herab. Dabei wird die Kapsel sehr heiß – bis zu 2760 Grad Celsius muss der Hitzeschild standhalten.

Auf dem letzten Stück zur Erde hinab wird die „Orion“-Kapsel von mehreren Fallschirmen abgebremst. Das Bild zeigt einen Fallschirm-Test im Jahr 2019. (Archivbild)
orion-kapsel-nasa-test-raumfahrt-artemis.jpg © imago images/JMH-Galaxy-Contact

Mondmission der Nasa: „Orion“-Kapsel kehrt nach 25 Tagen zurück

+++ 15.25 Uhr: Bereits bevor die Raumkapsel „Orion“ im Pazifik landet, beginnt die eigentliche Bergungsmission. Das 95-köpfige Rettungsteam wird von einem Amphibienschiff der Navy in die Nähe der geplanten Landestelle gebracht. Ist die Kapsel gewassert, wird zuerst mittels Sensoren geprüft, ob Treibstoffe ausgelaufen sind. Dann nähern sich Navy-Taucher der „Orion“ und legen eine Art Stabilisierungsmanschette um die Kapsel.

Ist bei späteren Mondmissionen eine Crew an Bord, wird diese als erstes herausgeholt. Anschließend werden die Kapsel und alle Teile der „Orion“, die auffindbar sind, geborgen, bevor sie im Meer versinken. „Bei der Nasa geht es immer um Daten. Und wir wollen bei der nächsten Mission eine Crew mitfliegen lassen. Also ist es ein Schlüssel-Testflug für uns, um alle Daten zurückzubekommen“, erklärt Melissa Jones, die bei der Nasa für die Landung und Rettung zuständig ist, gegenüber Florida Today. Dafür hat das Team Jones zufolge etwa sechs Stunden Zeit. Anschließend wird die Kapsel in das geflutete Welldeck des Schiffs gezogen und von diesem zur Naval Base in San Diego gebracht werden.

Bergungstest einer „Orion“-Kapsel im August 2014. Unter anderem sind an der Bergung Taucher beteiligt. (Archivbild)
Bergungstest einer „Orion“-Kapsel im August 2014. Unter anderem sind an der Bergung Taucher beteiligt. (Archivbild) © imago/StockTrek Images

Nasa-Raumschiff „Orion“ landet im Pazifik – zuvor muss sie deutlich abbremsen

Update vom Sonntag, 11. Dezember, 14.40 Uhr: Seit 25 Tagen und etwa sieben Stunden befindet sich die Nasa-Raumsonde „Orion“ im Weltall – doch das wird sich noch heute ändern. Momentan liegen etwa 53.000 Kilometer zwischen dem Raumschiff und der Erde – um 18.39 Uhr soll „Orion“ im Pazifik nahe San Diego wassern. Derzeit hat die Kapsel eine Geschwindigkeit von etwa 12.100 km/h – für ihre Landung wird sie noch deutlich abgebremst werden müssen. Doch bis dahin vergehen noch einige Stunden.

Dieser Ticker informiert Sie über die Wasserung der „Orion“-Kapsel im Pazifik. Die aktuelle Entfernung der Kapsel zur Erde sowie die Geschwindigkeit können Sie auf einer Website der Nasa mitverfolgen.

Name:Orion MPCV (Multi-Purpose Crew Vehicle)
Besatzung:bis zu 4 Personen
Durchmesser:etwa 5 Meter
Höhe:etwa 3,3 Meter
Erstflug:5. Dezember 2014 (Testflug ohne Crew)
Trägerrakete:Space Launch System (SLS) der Nasa

„Orion“-Raumschiff der Nasa soll heute im Pazifik wassern

Erstmeldung vom Samstag, 10. Dezember: San Diego – Die Raumsonde „Orion“ hat eine lange Reise hinter sich: Am 16. November wurde sie von einer SLS-Rakete der US-Raumfahrtorganisation Nasa ins All geschossen. Seitdem ist sie durch den Weltraum geflogen, hat den Mond umkreist und ist seiner Oberfläche bis auf 80 Kilometer nahegekommen. „Orion“ hat dabei einen Rekord aufgestellt: Mit 432.000 Kilometern war die Raumsonde so weit von der Erde entfernt wie noch kein für Menschen zertifiziertes Raumschiff zuvor. Bisheriger Rekordhalter war die Mission „Apollo 13“, die den Mond nicht erreichte, dafür aber 401.056 Kilometer von der Erde entfernt war.

Vor einigen Tagen hat sich die Raumkapsel „Orion“ bereits vom Mond verabschiedet und befindet sich auf dem Rückflug zur Erde. Bisher ist die Mondmission „Artemis 1“ ein großer Erfolg für die Nasa, doch ein letzter, kritischer Meilenstein steht noch bevor: „Orion“ muss erfolgreich landen. Geplant ist, dass die Kapsel am Sonntag (11. Dezember) gegen 18.40 Uhr (MEZ) etwa 50 bis 60 Seemeilen (ca. 90-110 Kilometer) vor der Küste von San Diego im Pazifik wassert.

Nasa-Raumkapsel „Orion“ kehrt vom Mond zurück

Dieser Meilenstein muss gelingen – schließlich soll beim nächsten Flug einer „Orion“-Kapsel erstmals eine menschliche Crew an Bord sein. Die Kapsel der Mondmission „Artemis 1“ ist hat zwei weibliche Astronauten-Dummys an Bord und ist die Generalprobe für den ersten Flug mit Crew zum Mond.

Aus dem Weltall auf die Erde zurückzukehren, ist auf den ersten Blick relativ einfach: Die Kapsel fällt einfach nach unten, in Richtung Erde, wird von Fallschirmen abgebremst und landet im Wasser, wo ein Schiff wartet, um die Raumkapsel einzusammeln. Doch ganz so einfach ist es natürlich nicht – unter anderem, weil gewaltige Geschwindigkeiten und Temperaturen im Spiel sind: Die Raumkapsel bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 40.200 Kilometern pro Stunde und muss abgebremst werden. Dabei dringt sie in die Erdatmosphäre ein, wobei ihr Hitzeschild einer Temperatur von bis zu 2760 Grad Celsius standhalten muss.

„Orion“-Raumkapsel der Nasa muss ein „Schlüsselloch am Himmel“ erwischen

Wenn ein Raumschiff vom Mond zur Erde zurückkehrt, muss es außerdem ein ganz bestimmtes „Fenster“ in der Erdatmosphäre erwischen, um sicher hindurchzukommen – eine Art „Schlüsselloch am Himmel“, wie es Time nennt. Dieses Schlüsselloch ist etwa 24 Kilometer breit.

Erwischt „Orion“ das richtige Fenster nicht und dringt in einem zu steilen Winkel in die Atmosphäre ein, übersteht das Raumschiff die Hitze beim Wiedereintritt nicht. Ist der Winkel dagegen zu flach, wird die Kapsel zurück ins Weltall abgelenkt. 24 Kilometer klingen nach einem großen Ziel, das man kaum verfehlen kann, doch ein Vergleich von Time zeigt, wie klein es eigentlich ist: Angenommen, die Erde hat die Größe eines Basketballs, der Mond die Größe eines Baseballs und ist 6,7 Meter vom Basketball entfernt – dann wäre das Zielfenster so breit, wie ein Blatt Papier dick ist.

Nasa-Kapsel „Orion“ ist Teil der „Artemis“-Mondmissionen

Erwischt die Raumkapsel das perfekte Fenster, wird die Landung trotzdem unangenehm für Menschen: Alle „Apollo“-Mondmissionen haben es geschafft – anschließend mussten die Crews 6,8 G (die 6,8-fache Erdanziehungskraft) über sich ergehen lassen. Um die G-Kräfte für künftige Astronautinnen und Astronauten zu verringern, will die Nasa bei der „Orion“-Landung ein neues Manöver testen. Das sogenannte „skip entry“-Manöver soll dafür sorgen, dass die Crew an Bord nur noch maximal 4 G ertragen muss.

„Skip entry“ ist keine neue Idee, sie war tatsächlich schon zu Zeiten der „Apollo“-Mondmissionen bekannt. Damals wäre es jedoch zu riskant gewesen. Heute können Computer das Manöver wieder und wieder durchrechnen – und knapp 50 Jahre nachdem die letzten Menschen vom Mond zurückgekehrt sind, wird es nun mit „Orion“ erstmals getestet. (tab)



Quellenlink https://www.merkur.de/welt/nasa-orion-mond-mission-artemis-landung-wasserung-pazifik-live-ticker-raumfahrt-zr-91968524.html?cmp=defrss