Mitarbeiter gesteht Spionage für Russland


Acht Jahre lang arbeitete David Smith als Wachmann für die britische Botschaft in Berlin. Nun gab er zu, geheime Informationen an Moskau weitergeleitet zu haben.

Ein  Mitarbeiter vor der britischen Botschaft.

Ein Mitarbeiter vor der britischen Botschaft.imago/Steinach

Ein ehemaliger Wachmann der britischen Botschaft in Berlin hat vor Gericht gestanden, während seines Staatsdiensts für Russland spioniert zu haben. Dem 58-jährigen David Smith werde von der Staatsanwaltschaft unter anderem die Verbreitung geheimer Dokumente gegen Geld vorgeworfen, wie die BBC am Freitag berichtete. Insbesondere im Zeitraum von Oktober 2020 bis August 2021 soll Smith den Kreml regelmäßig über die Arbeit der Botschaft informiert haben. 

Nach einer insgesamt achtjährigen Anstellung in Berlin war der Ex-Sicherheitsbeamte im August 2021 von Beamten des Bundeskriminalamts festgenommen und wenig später an Großbritannien ausgeliefert worden. Vor dem Londoner Old Bailey Gericht sagte der 58-Jährige nun aus, er habe mit seiner Arbeit für Moskau keinen Schaden anrichten wollen.

Medien: Russland-Flaggen und Sowjetandenken bei Angeklagtem entdeckt

Die Strafverfolgung zeichnete Smith indes als einen Mann, der vom Hass auf sein Heimatland getrieben worden sei. Medienberichten zufolge wurden in der Potsdamer Zwei-Zimmer-Wohnung des Angeklagten nach dessen Ergreifung unter anderem eine Russland-Flagge sowie Militärandenken an die Sowjetunion gefunden. Auch gebe es Hinweise darauf, dass Smith schon seit längerem pro-russische Separatisten in der mittlerweile besetzten Ostukraine unterstützt habe.

Laut Aussagen der Staatsanwaltschaft hätten auch LGBT-feindliche Einstellungen den Angeklagten zu seiner Tat motiviert. So habe ihn insbesondere das Hissen der Regenbogenfahne vor der britischen Botschaft erzürnt. Schon am vergangenen Freitag hatte sich der Brite schließlich in fast allen Anklagepunkten für schuldig bekannt. Eine Urteilsverkündung steht noch aus.



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