Mehrheitsaktionär will Pfeiffer Vacuum übernehmen – Aktie springt 27 Prozent

Die Vakuumpumpen des Unternehmens werden unter anderem bei der Beschichtung von Spiegeln, der Verpackung von Lebensmitteln und zur Oberflächenbehandlung von Funktionskleidung eingesetzt.
München Mehrheitsaktionär Busch will den hessischen Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum enger an die Kandare nehmen. Das Familienunternehmen aus dem badischen Maulburg, das in der gleichen Branche tätig ist, strebt einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Pfeiffer an, um „die Koordination zwischen den beiden Unternehmensgruppen und insbesondere die Entscheidungsabläufe (zu) vereinfachen“, wie Pfeiffer Vacuum am Sonntagabend in Aßlar mitteilte. Das passe nach Ansicht von Busch auch besser zu einem Familienunternehmen.
An der Börse löste die Aussicht auf ein Pflichtangebot und eine Garantiedividende Kursfantasie aus: Die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie von Pfeiffer Vacuum sprang am Montag um 27 Prozent auf 175 Euro. Beim Abschluss eines Beherrschungsvertrages muss der Großaktionär ein Pflichtangebot abgeben, das nicht unter dem Durchschnittskurs der drei Monate vor dessen Ankündigung liegt.
Anfang August lag die Pfeiffer-Aktie noch bei 155 Euro. In einem Bewertungsgutachten kann sich auch ein höherer Preis ergeben. Aktionäre, die ihre Aktien nicht abgeben wollen, bekommen eine Garantiedividende.
Busch hatte vor vier Jahren die Mehrheit an Pfeiffer Vacuum übernommen und hält über die Pangea GmbH nach eigenen Angaben 63,7 Prozent der Anteile. Damit dürfte der Abschluss des Beherrschungsvertrages, dem die Hauptversammlung mit 75 Prozent zustimmen muss, nur Formsache sein. In den vergangenen Jahren habe Busch dort jeweils die Dreiviertelmehrheit gehabt, teilte Pfeiffer mit.
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