Lauterbach-Aus? Kubicki spricht von Unmut im Gesundheitsministerium

FDP-Vize Wolfgang Kubicki ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Nun poltert er erneut gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Berlin – Wolfgang Kubicki sorgt in der Ampelkoalition erneut mit Äußerungen in Richtung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Unruhe: Der FDP-Vize zählt den SPD-Politiker offen an. Er glaube nicht, Lauterbach werde „die ganze Legislaturperiode“ im Amt bleiben. Für die Sozialdemokraten ist das ein Schlag ins Gesicht, erneut zeigt sich die Ampel unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) alles andere als geeint. Kurz zuvor hatte Kubicki auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) offen attackiert.
Wolfgang Kubicki zählt Gesundheitsminister Karl Lauterbach an
Kubicki warf Lauterbach in den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung unter anderem Schwäche bei der Leitung des Ministeriums vor. Der Gesundheitsminister „verzettele“ sich, so der FDP-Vize, der zu einem harten Schluss kam: „Er kann das Haus nicht führen“.

Es knirscht also gewaltig zwischen den Regierungsparteien in Deutschland. Auch innerhalb der Sozialdemokraten gebe es Zweifel an Lauterbach, so Kubicki. Er sagte: „Die SPD ist doch selbst komplett genervt von Lauterbach. Wenn Sie sich bei Mitarbeitern seines Hauses umhören, ist die Frustration nicht mehr zu toppen. Die Leute fragen, welchen Twitter-Kanal sie denn nutzen müssten, um zu wissen, was der Minister will.“
Es ist nicht Kubickis erste Kritik an Gesundheitsminister Lauterbach
Es ist keineswegs das erste Mal, dass sich der FDP-Vize in den vergangenen Worten mit klarer Kritik an Lauterbach und andere Minister der Ampel-Koalition gewendet hat. Im Streit um die Corona-Isolationspflicht hatte Kubicki Lauterbach erst kürzlich die Verbreitung von „Corona-Panik“ vorgeworfen. Der Bundestagsvizepräsident erklärte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland im November, Lauterbach solle „endlich aufhören, überzogene Corona-Panik zu verbreiten“.
Ebenfalls im November sagte Kubicki der Welt am Sonntag mit Blick auf Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): „Wir müssen hier bei jedem Gesetz aufpassen wie ein Schießhund, dass da nicht irgendwas reingemogelt wird. Habeck sagt dann gern, oh sorry, da hat ein Mitarbeiter was falsch gemacht. Man kann auch sagen: Das ist eine Strategie.“ (aer/fn)