Klima-Proteste in NRW gehen weiter – Schienen zu Kohlekraft blockiert


Die Räumung von Lützerath ist laut Polizei beendet. Doch der Protest geht am Dienstag unvermindert weiter. Aktivisten besetzen Bagger im Tagebau Inden. Der News-Ticker.
Update vom 17. Januar, 10.05 Uhr: Der Energiekonzern RWE bestätigt, dass die Schienen der Nord-Süd-Bahn (Rommerskirchen) besetzt sind, berichtet der WDR. Das Kohlekraftwerk Neurath wird zwar über diese Strecke mit Kohle versorgt, doch die Vorräte seien gefüllt. Die Stromerzeugung laufe nach RWE-Angaben weiter. An der Protestaktion würden sich rund 100 Kohlegegner beteiligen.
Protestaktionen der Klimaaktivisten gehen weiter – Aktivisten besetzen Bagger im Tagebau Inden
Update vom 17. Januar, 09.18 Uhr: Klima-Aktivisten haben am Dienstag wie erwartet ihre Proteste in Nordrhein-Westfalen (NRW) fortgesetzt. Die Kohle-Gegner demonstrieren an mehreren Orten.
Im Braunkohletagebau Inden etwa musste ein Schaufelradbagger die Arbeit einstellen, weil er von Aktivisten gekapert wurde. Laut Polizei Aachen waren es 20 Personen, der Energiekonzern RWE sprach von 30 bis 40. „Bagger und Förderbänder stehen seit einer halben Stunde still“, twitterte der „Aktionsticker Lützerath“ vor 8 Uhr über einem Foto mit Aktivisten in weißen Ganzkörperanzügen.
Bei Rommerskirchen besetzte eine Gruppe von etwa 20 Aktivisten Werksbahnschienen, die zum Kraftwerk Neurath führen. „Hier fährt heute kein Kohlezug. Wir stellen uns der Zerstörung mit unseren Körpern in den Weg“, twitterte das Bündnis „Ende Gelände“ über einem Foto von Aktivisten in weißen Ganzkörperanzügen auf Bahngleisen. „Klimaschutz bleibt Handarbeit!“
Nach Demonstrationen und Lützerath-Räumung: Weitere Aktionen für Dienstag geplant
Erstmeldung vom 16. Januar 2023 – Lützerath – Die Räumung des rheinischen Braunkohledorfs Lützerath ist beendet, Greta Thunberg abgereist, die letzten beiden verbleibenden Demonstrierenden haben die Tunnel freiwillig geräumt. Für Umweltaktivisten ist das Kapitel damit aber noch nicht beendet. Bereits am Montag gingen die Proteste weiter. Auch für Dienstag hat das Aktionsbündnis „Lützerath Unräumbar“, zu dem auch Gruppen von Fridays for Future und Letzte Generation gehören, zu einem Aktionstag aufgerufen. „Wir gehen davon aus: Es wird Aktionen geben“, hieß es auch bei der Polizei in Aachen.
„Jede Minute, die der Bagger läuft und Kohle verbrannt wird, heizt die Klimakatastrophe weiter an. Als Bündnis „Lützerath Unräumbar“ stellen wir uns der Zerstörung in den Weg!“, hieß es im Internet. Details zu den geplanten Aktionen nannte das Bündnis dabei aber nicht.
Das Braunkohledorf Lützerath selber, das zum Symbol für den Kampf wurde, ist inzwischen geräumt. Am Montag verließen nach Angaben des RWE die letzten Aktivisten, die sich tagelang in einem Tunnel unter dem Dorf verschanzt hatten, das mittlerweile umzäunte Gelände. „Die Tunnelbewohner Pinky und Brain verlassen selbst den #LütziTunnel“, teilten die Klimaaktivisten in ihrem Aktionsticker auf Twitter mit. „Tausend Dank für euren lebensgefährlichen Einsatz gegen die Braunkohle und Kapitalismus, für Lützerath und eine bessere Welt.“ (jv/dpa)