Jetzt mischt sich Umweltminister Glauber ein


Im Hinblick Wolfsmanagement erhält Garmisch-Partenkirchen Unterstützung aus München: Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber fordert Bund zum Handeln auf.
Garmisch-Partenkirchen – Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen bekommt auf seinem Kurs in Sachen Umgang mit dem Wolf Unterstützung aus München. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, als Freier Wähler Parteikollege von Landrat Anton Speer und dem Abgeordneten Florian Streibl, meldete sich gestern mit einer Forderung in Richtung Berlin zu Wort: „Der Bund muss jetzt handeln. Der Beginn der diesjährigen Weidesaison steht vor der Tür. Wir brauchen endlich die angekündigten Rechtsänderungen, um die Weidetierhaltung zu unterstützen.“
Wolf in Garmisch-Partenkirchen: Bayerns Umweltminister unterstützt Landkreis
Bei Speer geht das runter wie Öl. „Das ist in jedem Fall Rückendeckung für uns“, betont der Landrat. Nach dem Termin in der vergangenen Woche mit dem Minister und Vertretern des Landesamts für Umwelt in München hat Glauber nun tatsächlich nachgelegt und ein Schreiben an die Bundesregierung formuliert. „Es ist unser klares Ziel, die für die Artenvielfalt so wichtige Weidetierhaltung auch bei Wolfsanwesenheit in Bayern flächendeckend und dauerhaft zu erhalten“, versichert der Minister in einer Presseerklärung. „Werden die Almen nicht mehr bewirtschaftet, droht ein Verlust bei der Biodiversität.“ In Berlin dürften die Verantwortlichen nicht länger ignorieren, „dass gerade in den steilen und stark frequentierten alpinen Gebieten Herdenschutzmaßnahmen häufig nur schwer bis gar nicht umsetzbar sind“.
Daher fordert Glauber, die rechtlichen Grundlagen für ein differenziertes Wolfsmanagement zu schaffen. „Dazu braucht es Anpassungen im Bundesrecht zum Schutz- und Erhaltungsstatus des Wolfs“, erläutert Speer.
Landrat Speer macht weiter Druck
In Sachen Allgemeinverfügung, die Speer im Namen des Landkreises bei der Regierung von Oberbayern zur Entnahme-Möglichkeit im Fall von Nutztier-Rissen beantragt hat, gibt es bisher nichts Neues. „Das wird schon noch ein bisschen dauern.“ Wichtig sei, dass die Gemeinden wie auch die Nachbarlandkreise sich der Kampagne anschließen. „Wir müssen den Druck aufrechterhalten.“
Speer selbst wird Anfang Mai gemeinsam mit Josef Glatz, Chef des Almwirtschaftlichen Vereins in Oberbayern, nach Berlin fahren. „Wir haben Termine im Landwirtschafts- und im Umweltministerium“, verrät er. Er hofft, bis zum Start des Almauftriebs Mitte/Ende Mai Ergebnisse und Fortschritte präsentieren zu können. cf
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