Großbritannien: Pubs schlagen wegen Kohlensäure-Mangel Alarm


Mangel an Kohlensäure
Britische Pubs schlagen Alarm: Bier könnte knapp werden

In einem Pub in Großbritannien wird ein Bier serviert

Ähnlich wie den Deutschen ist auch den Briten ihr Bier heilig. Doch ohne Kohlensäure schmeckt das flüssige Gold einfach nicht

© Jon Super / AP / DPA

Pubs in Großbritannien machen sich große Sorgen um ihr Bier: Wegen gestiegener Energiepreise wurde im Königreich die Produktion von Düngemittel stark gedrosselt. Dadurch wird Kohlensäure nun knapp, die als Abfallprodukt entsteht.

Pubs in Großbritannien machen sich große Sorgen um ihren Verkaufsschlager: Schon bald könnte es zu Produktionsproblemen bei britischem Bier kommen. Grund dafür ist absurderweise ein Düngemittelhersteller. Das Unternehmen “CF Fertilisers UK” ist eines der größten seiner Branche und hat in dieser Woche mitgeteilt, dass es durch die gestiegenen Energiepreise seine Produktion herunterfahren muss. Das hat auch direkte Auswirkungen auf die Kneipen und Bars in Großbritannien. Denn bei der Produktion von Düngemitteln fällt ein wichtiges Nebenprodukt an: Kohlensäure. Und ohne das Gas ist die Bierproduktion praktisch unmöglich. 

Kohlensäure-Knappheit: Briten in Sorge um ihr Bier

Wie unter anderem das “Handelsblatt” berichtet, zeigte sich die Vorsitzende des Kneipenverbandes in Großbritannien Emma McClarkin besorgt über den Produktionsengpass. Die Entscheidung von Düngemittelherstellern, die Produktion zu kürzen, könne “nicht schlimmer sein”, so McClarkin. Die Entscheidung werfe ernsthafte Bedenken hinsichtlich der nachhaltigen CO2-Versorgung der Brauerei- und Pub-Industrie auf. Eine garantierte Versorgung sei für den Betrieb in Kneipen- und Brauereibetrieben unerlässlich.

Ausgangspunkt für die befürchtete Knappheit ist die Produktion von Ammoniak. Einige Produzenten sind in den vergangenen Monaten auf Grund der gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise bereits pleitegegangen. Nun will auch “CF Fertilisers UK” das Produktionsvolumen gen null schrauben. CO2 wird aber nicht nur als prickelnde Bläschen in Getränken gebraucht, sondern auch beispielsweise als Betäubungsmittel in der Schlachtindustrie. 

Regierung von Großbritannien fordert Industrie auf, die Nachfrage zu bedienen

Erst im vergangenen Jahr hatten Industrie und Regierung in Großbritannien sich auf eine Sicherstellung der CO2-Versorgung geeinigt. Jetzt fordert der Staat, dass die produzierenden Unternehmen alles tun, um die Nachfrage bedienen zu können. “Seit letztem Herbst hat sich die Widerstandsfähigkeit des CO2-Marktes verbessert, mit zusätzlichen Importen, weiterer Produktion aus bestehenden einheimischen Quellen und besseren Lagerbeständen”, so ein Sprecher der britischen Regierung.

Während die Regierung weiterhin Optionen für den Markt prüfe, um die Widerstandsfähigkeit längerfristig zu verbessern, sei es unerlässlich, dass die Industrie im Interesse der Öffentlichkeit und der Unternehmen handelt und alles tut, um die Nachfrage zu befriedigen, so der Sprecher weiter.

Quellen: Handelsblatt, Reuters

pgo



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