Gaststättenverband befürchtet massenweise Schließungen in Bayern

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern fürchtet, dass über 2000 Betriebe schließen müssen, wenn die Mehrwertsteuer angehoben wird.
München – Bayern könnte eine massive Welle an Schließungen von Hotels und Gaststätten bevorstehen. Das befürchtet der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern und geht sogar von einem „Wirtesterben“ aus, wenn die Mehrwertsteuer für Speisen von 7 Prozent auf den alten Wert von 19 Prozent zurückkehrt. In der jüngeren Vergangenheit mussten mehrere Gaststätten in Bayern den Betrieb aufgeben.

Mehr als 2000 Betriebe könnten schließen: Besonders Mittelfranken und Oberbayern sind betroffen
Der Verband geht davon aus, dass mehr als 2000 Betriebe schließen werden, wenn die Mehrwertsteuer angehoben wird. Diese Annahme formulierte er auf Basis einer Umfrage unter den Verbands-Mitgliedern. „Allein dieser hohe Rücklauf spricht für die tiefe Besorgnis der Unternehmer bei diesem Thema“, sagte Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern.
Laut der Mitglieder-Umfrage sind es vor allem Betriebe in Mittelfranken und Oberbayern, die eine Schließung befürchten. Diese Befürchtung ist in Niederbayern, der Oberpfalz, Oberfranken und Schwaben weit weniger präsent. Da es aus einzelnen Regierungsbezirken nur wenige Antworten gab, könnten die Ergebnisse kein vollständiges Bild der Lage malen. Von 11.000 Mitgliedern haben nur rund als 2100 geantwortet.
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Aiwanger spricht sich für Gaststätten aus: Ampel-Koalition lehnte Antrag ab
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sprach sich für die Gastronomie aus. Er forderte, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie dauerhaft bei sieben Prozent zu belassen. „Das ist unsozial, weil sich viele Geringverdiener das nicht mehr leisten können und treibt viele Gastwirte in den Ruin“, sagte Aiwanger. Weiterhin sei es für ihn ungerecht, „dass der nachhaltige Wirt mit Porzellangeschirr dann mit 19 Prozent besteuert wird, der Drive-in, wo das Essen mit Wegwerf-Verpackung beim Autofenster reingereicht wird, nur mit 7 Prozent.“
Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wurde während der Corona-Pandemie auf sieben Prozent herabgesetzt. Aufgrund der drohenden Energiekrise wurde diese Regelung bis Ende 2023 verlängert. Die Ampel-Koalition lehnte einen Antrag für eine Verlängerung von der Unionsfraktion im Juni ab. Als Grund nannte sie die angespannte Haushaltslage.
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