Gastransport wird nicht wieder aufgenommen


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Von: Linus Prien

Endpunkt der Ostseepipeline Nord Stream 1
Endpunkt der Ostseepipeline Nord Stream 1 © IMAGO/ BildFunkMV

Aus der Ostseepipeline Nord Stream 1 wird wohl doch kein Gas mehr fließen. Grund für den Ausfall der Lieferungen sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation.

Berlin – Wie der Nachrichtensender n-tv berichtete, soll durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 ab diesem Samstag anders als angekündigt weiter kein Gas fließen. Das teilt der Staatskonzern Gazprom bei Telegram mit. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation. Am Freitag waren auf der Seite der Betreibergesellschaft Nord Stream ab Samstagmorgen, 02.00 Uhr wieder Liefermengen wie vor dem aktuellen Lieferstopp vorgemerkt. Diese sogenannte Nominierung ist eine Vorabinformation für Gasnetzbetreiber. Die am Freitag veröffentlichten Daten reichten zunächst nur bis Samstagmorgen, 06.00 Uhr.

Nord Stream 1: Ursprünglicher Lieferstopp wegen Wartungsarbeiten

Gazprom hatte seine Lieferungen nach Deutschland durch Nord Stream 1 am Mittwochmorgen gestoppt, nach eigenen Angaben wegen turnusgemäßer Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation. Der russische Konzern schickte bis Mittwoch täglich rund 33 Millionen Kubikmeter Gas durch die Pipeline, das sind 20 Prozent der möglichen Liefermenge.

Als Grund für diese Reduzierung gibt Gazprom die Wartung einer Turbine von Siemens an, die wegen der Sanktionen des Westens nicht nach Russland geliefert werden könne. Die Bundesregierung hält diese Argumentation für nicht nachvollziehbar.

Nord Stream 1: „Klarer Sachstand“ erst Samstagmorgen

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin sagte, es gebe zwar erste Daten der Netzbetreiber, die über erste Nominierungen Auskunft geben. „Wir müssen hier dennoch zur Vorsicht raten.“ Nominierungen könnten auch zurückgenommen werden. „Einen klaren Sachstand“ werde es erst im Laufe des Samstagmorgen geben, sagte die Sprecherin. „Wir beobachten die Lage sehr genau.“

Der Lieferstopp seit Mittwoch war bereits der zweite in diesem Sommer und schürt die Furcht vor Versorgungsengpässen im Winter. Der Westen wirft Moskau bei der Energieversorgung Erpressung vor. Nach der Verhängung westlicher Sanktionen gegen Moskau wegen des Einmarschs in der Ukraine hatte Russland bereits mehrfach seine Gaslieferungen nach Europa reduziert. Die russische Regierung wiederholte auch am Freitag, die Gaslieferungen könnten jederzeit wieder ausfallen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, derzeit arbeite in der Pipeline Nord Stream 1 nur eine Turbine – „es gibt keine technischen Reserven“. Daher sei die Verlässlichkeit „des ganzen Systems“ gefährdet. (lp/AFP)



Quellenlink https://www.fr.de/politik/nordstream-gas-ukraine-krieg-putin-deutschland-zr-91764362.html?cmp=defrss