Fusion mit UBS – Märkte nach Lösung für Credit Suisse weiter in Unruhe


Die Schriftzüge UBS und Credit Suisse stehen in einer Illustration unter und über Börsenkurven.

Die Pläne für eine Übernahme der Credit Suisse durch die UBS haben die Märkte nicht beruhigt. (IMAGO / NurPhoto / Jakub Porzycki)

Die Aktien der Credit Suisse brachen in der Schweiz vorbörslich um mehr 60 Prozent ein – auf 0,71 Franken. UBS-Aktien verloren heute früh knapp neun Prozent. Auch die Aktien von Banken in Deutschland und Frankreich verzeichneten Verluste. Der Kurs der Deutschen Bank sank um fast zehn Prozent, der Kurs der Commerzbank um über sieben Prozent. In Frankreich war unter anderem die BNP Paribas betroffen, ihr Kurs gab um acht Prozent nach.

“Noch eine Menge Argwohn und Paranoia”

Auch in Asien schlossen die Börsen im Minus. Analysten erklärten, es herrsche noch “eine Menge Argwohn und Paranoia” unter den Anlegern. Eigentlich hatte die gestern verkündete Übernahmevereinbarung die Märke beruhigen sollen.

Anleger sorgen sich inzwischen vor allem um das Engagement von Banken und Versicherern in Anleihen der Credit Suisse. Bei sogenannten AT1-Bonds kommt es zu einem Zahlungsausfall. Das heißt, die Bonds verlieren schlagartig ihren Wert.

Deutsche Bank “nahezu null” investiert

Die Deutsche Bank erklärte, dass sie “nahezu null” in AT1-Bonds investiert sei. Die Finanzaufsicht Bafin betonte, das deutsche Finanzsystem sei “weiterhin stabil und robust”.

Die Vertrauenskrise bei der Credit Suisse hatte an den Finanzmärkten weltweit zu Kursverlusten geführt. Am Sonntag wurde ein Rettungspaket beschlossen. Demnach übernimmt die Schweizer Großbank UBS die kriselnde Rivalin und zahlt dafür umgerechnet gut drei Milliarden Euro. Die Schweizerische Nationalbank unterstützt die Übernahme mit einer staatlichen Verlustgarantie von neun Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken. Mit der Fusion entsteht laut UBS ein Finanzinstitut mit einem verwalteten Vermögen von mehr als fünf Billionen US-Dollar.

Sorge um Arbeitsplätze bei CS und UBS

Der Schweizerische Bankpersonalverband appellierte an die UBS, Stellenstreichungenim Zuge der Fusion auf ein Minimum zu beschränken. Zusammen haben beide Institute etwa 120.000 Beschäftigte.

Diese Nachricht wurde am 20.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.



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