FC Erzgebirge Aue geht in Münster unter | Freie Presse

Der Negativlauf setzt sich fort: Die Veilchen verlieren in der 3.Fußball-Liga zum dritten Mal in Folge, am Mittwoch sogar bei Aufsteiger Preußen Münster.
Um 4 Uhr morgens in Annaberg-Buchholz aufgestanden. Zwölf Stunden Zug gefahren. 510 Kilometer Strecke. Unterwegs fünfmal umgestiegen – alles für den FC Erzgebirge Aue, egal ob Sieg oder Niederlage: Hauptsache dabei sein! Der 20-jährige Moritz hat am Mittwoch eine halbe Deutschlandreise auf sich genommen, um seinen Herzensclub bei Preußen Münster zu unterstützen. Er hätte es sich sparen können: Der FC Erzgebirge musste Moritz am Ende bereits zum dritten Mal in Folge enttäuschen. In Münster gab es beim 0:4 (0:2) eine derbe Klatsche für die Veilchen.
Im Vergleich zum 0:1 am vergangenen Wochenende gegen den SSV Jahn Regensburg nahm Trainer Pavel Dotchev zwei Veränderungen vor. Im Sturm begann Steffen Meuer für Maximilian Thiel, zudem startete Korbinian Burger in der Innenverteidigung für den gelbgesperrten Niko Vukancic. Marcel Bär, der sich zuletzt in Torlaune präsentierte, fehlte erneut krankheitsbedingt. Ein Ausfall, den der FC Erzgebirge Aue offensichtlich nicht kompensieren kann.
Denn den Lila-Weißen fiel vor 9396 Zuschauern im Preußenstadion recht wenig ein. Zwar waren die Veilchen in der Anfangsphase um Spielkontrolle bemüht, jedoch schafften sie es nicht, sich auch Tormöglichkeiten zu erspielen.
Das Team von Pavel Dotchev zeichnete zu Saisonbeginn ein geradliniges, entschlossenes sowie schnörkelloses Offensivspiel aus. Die Veilchen waren sich nicht zu schade, Abschlüsse zu suchen und diese zu erzwingen. In Münster ließen sie diese Tugenden jedoch komplett vermissen. Immer wieder verdribbelten sich die Veilchen, obwohl sie bereits in guter Schussposition waren. Dotchev hatte bereits gegen Dresden (1:2) und Regensburg (0:1) die fehlende Entschlossenheit im Angriffsspiel angesprochen.
Die Entschlossenheit, die hatten die Münsteraner. Das zeigte sich zum ersten Male in der 13. Spielminute. Nach einer Ecke bekamen die Veilchen den Ball nicht aus dem Strafraum. Über Umwege landete der Ball bei Daniel Kyerewaa, der aus 16 Metern stramm abschloss. Torhüter Martin Männel bekam zwar noch die Finger an das runde Leder, konnte den Einschlag jedoch nicht verhindern. Das 0:2 folgte nach etwas mehr als einer halben Stunde. Kilian Jakob verlor am eigenen Strafraum einen Zweikampf, Außenspieler Jano Ter-Horst musste nur noch querlegen. Angreifer Malik Batmaz verwandelte aus fünf Metern. Das 3:0 hätte gar noch vor der Pause folgen können, doch Torschütze Kyerewaa scheiterte am Pfosten.
Sportchef Matthias Heidrich sprach unter der Woche davon, unbedingt den Flow beibehalten zu wollen, um auch in der oberen Tabellenregion zu verbleiben. Doch der Flow, der scheint den Veilchen in den vergangenen zehn Tagen abhandengekommen zu sein.
Nach der Pause erzielten die Gastgeber die Tore drei und vier – Batmaz machte seinen Dreierpack perfekt. Die Auer machten es dem Aufsteiger stets zu einfach – blieben in Summe zu ungefährlich. Boris Tashchy hatte in der ersten Hälfte noch die besten Möglichkeiten, einen eigenen Treffer beizusteuern.
Am Ende stand die 0:4-Klatsche – die dritte Niederlage in Serie. Und Moritz war dann angeblich gar nicht so enttäuscht: “Ob Sieg oder Niederlage, das ist mir völlig egal”, behauptete er vor Anpfiff noch. “Das Spiel sehen, das zählt für mich.” Dann ging es zurück nach Annaberg-Buchholz, zwölf Stunden lang.
Statistik:
Münster: Schulze Niehues – Scherder, Kok (57. Preißinger), Koulis – Ter-Horst, Böckle – Bazzoli, Mrowca – Kyerewaa – Batmaz (V/70. Deters), Wegkamp (70. Grodowski)
Aue: Männel – Danhof (81. Schädlich), Nkansah (V), Burger, Jakob – Schikora (73. Thiel), Pepic (64. Majetschak) – Seitz (64. Sijaric), Tashchy (81. Ferjani), Stefaniak – Meuer
Schiedsrichter: Michel (Gau-Odernheim). Zuschauer: 9396. Tore: 1:0 Kyerewaa (13.), 2:0 Batmaz (34.), 3:0 Batmaz (51.), 4:0 Batmaz (72.).
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