EVG lehnt Tarifangebot der Deutschen Bahn ab und ruft zu Verhandlungen auf


Stand: 30.05.2023 22:57 Uhr

Die Bahn und die EVG könnten eine weitere Verhandlungsrunde starten. Denn die Gewerkschaft hat das neuerliche Angebot des Konzerns als “unzureichend” zurückgewiesen. Gleichwohl strebt die EVG weitere Gespräche an und schließt solange Streiks aus.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat das nachgebesserte Tarifangebot der Deutschen Bahn als “unzureichend” zurückgewiesen und die Arbeitgeber für Mittwoch zu weiteren Gesprächen aufgerufen. “Wesentliche Punkte unserer Forderungen sind weiterhin nicht erfüllt”, teilte Verhandlungsführer Kristian Loroch mit. “Das, was derzeit auf dem Tisch liegt, ist sozial ungerecht.”

Der entsprechende Beschluss der zuständigen Tarifkommission sei einstimmig erfolgt. “Wir fordern die Deutsche Bahn deshalb auf, ihr Angebot entsprechend anzupassen und umgehend mit uns weiter zu verhandeln”, teilte Loroch weiter mit. “Wir haben unsere Zentrale Tarifkommission nach Berlin eingeladen und können die Verhandlungen bereits ab Mittwoch fortsetzen.” Das sei im Interesse des Konzerns, “denn so lange wir am Verhandlungstisch sitzen, wird nicht gestreikt”.

Die Deutsche Bahn hatte der EVG das Angebot gemacht, die Löhne um bis zu zwölf Prozent anzuheben.
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EVG pocht auf eine Laufzeit von zwölf Monaten

Eine Stellungnahme der Deutschen Bahn lag zunächst nicht vor. Der bundeseigene Konzern hatte der Gewerkschaft das Angebot bei Verhandlungen am vergangenen Donnerstag unterbreitet und die EVG aufgefordert, bis einschließlich diesen Dienstag Stellung zu nehmen. Die Verhandlungen betreffen rund 180.000 Beschäftigte.

Die Bahn hatte zuletzt stufenweise zwölf Prozent mehr Gehalt bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll demnach noch dieses Jahr kommen. Hinzu kommt eine ebenfalls stufenweise Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ab diesem Juli gezahlt werden könnte. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen.

Die Gewerkschaft fordert hingegen einen Festbetrag von mindestens 650 Euro pro Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen lediglich zwölf Monate betragen. Einmalzahlungen lehnte die EVG bislang strikt ab.

Die Bahn zeigte sich vor den Verhandlungen optimistisch und stellte ein neues Angebot in Aussicht.
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Quellenlink https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-evg-ablehnung-tarifangebot-100.html