Erneuter Wolfsangriff? Zwei Rinder in Stade gerissen | NDR.de – Nachrichten – Niedersachsen

Stand: 19.09.2023 14:43 Uhr
Erneut sind durch einen mutmaßlichen Wolfsangriff Tiere getötet worden. Nach Angaben der Kreisjägerschaft wurden in der Nacht zu Dienstag zwei Rinder durch einen oder mehrere Wölfe in Stade getötet.
Die Jungrinder wurden den Angaben zufolge auf einer Weide im Stadtteil Wipenkathen gerissen. Ein Tier war demnach sofort tot, das andere musste aufgrund seiner schweren Bissverletzungen eingeschläfert werden. Es ist laut Jägerschaft das vierte Mal innerhalb von gut drei Wochen, dass Weidetiere in einem Radius von 20 Kilometern in den Landkreisen Stade und Rotenburg angefallen wurden. Ein DNA-Beweis darüber, ob die Rinder tatsächlich von Wölfen gerissen wurden, steht noch aus.
Kreisjägerschaft: Ein Wolf wohl für mehrere Angriffe verantwortlich
Die Kreisjägerschaft hält es für möglich, dass es sich aufgrund der zeitlichen und räumlichen Nähe um ein und denselben Wolf handelt, der auch schon in Oldendorf-Himmelpforten Ende August am bislang folgenschwersten Wolfsangriff in Niedersachsen beteiligt war. Dort wurden 18 Schafe getötet, 37 so schwer verletzt, dass sie von Tierärzten nicht mehr gerettet werden konnten.
Nur wenige DNA-Proben untersucht
DNA-Analysen von drei getöteten Tieren haben ergeben, dass ein vier Jahre alter Wolf mit der Bezeichnung GW1582m in der Ortschaft Gräpel für den Tod von mindestens zwei Schafen verantwortlich war. Warum nicht DNA-Analysen aller getöteten Tiere untersucht worden sind, wird auf Nachfrage des NDR im Umweltministerium geprüft.
Kreisjägerschaft: Landwirte werden in sozialen Medien angegriffen
Die Jägerschaft des Landkreises Stade fordert Umweltminister Christian Meyer (Grüne) vor dem Hintergrund des erneuten mutmaßlichen Wolfsangriffs auf, “sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen” und nach Stade zu kommen, wie der Vorsitzende Peter Hatecke sagte. Die Jägerschaft erwarte, dass ein Bestandsmanagement im Bereich des Landkreises Stade umgehend umgesetzt wird. “Gleichzeitig müssen betroffene Landwirte gegen Angriffe in sozialen Medien in Schutz genommen werden und unbürokratisch Entschädigung für ihre finanziellen Verluste erhalten”, so Hatecke.
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