Erfolgreicher Bergsteiger aus Bayern stirbt offenbar im Himalaya


Luis Stitzinger ist wohl tot. Seine Leiche soll auf über 8.000 Metern gefunden worden sein. Er ist einer der erfolgreichsten Bergsteiger aus Deutschland.
Update vom 30. Mai, 18.40 Uhr: Luis Stitzinger ist tot, meldet die Zeitung „The Himalayan Times“. Die Leiche des 54-jährigen Deutschen wurde auf dem Berg gefunden, teilte der Veranstalter der Expedition mit.
„Luis Stitzinger wurde in einer Höhe von 8.400 Metern tot aufgefunden, und seine Leiche wird in ein tiefer gelegenes Lager gebracht“, sagte der Vorsitzende der Firma „Seven Summit Treks“. Stitzinger war alleine auf den Gipfel des Kanchenjunga im Himalaya gestiegen. Das ist mit 8.586 Metern der dritthöchste Berg der Welt. Die Hilfe von Sherpas nutzte er angeblich nur bis zum Basislager.
Erfolgreicher Bergsteiger aus Bayern im Himalaya vermisst – Rettungsteam sucht nach Luis Stitzinger
Update vom 30. Mai, 11.56 Uhr: Der Extrem-Bergsteiger Luis Stitzinger (54) aus dem Allgäu wird weiter am Himalaya vermisst. Sherpas suchen jetzt nach dem bekannten Bergsteiger am Kanchenjunga (8.586 Meter). Die Expeditionsfirma Seven Summit Treks habe ein vierköpfiges Sherpas-Suchteam im Basislager auf rund 5.150 Metern abgesetzt, schreibt Journalist Stefan Nestler in seinem Blog. Das Wetter habe sich gebessert und einen Hubschrauberflug möglich gemacht. Das Rettungsteam sollte das Lager 4 auf 7.600 Metern erreichen. Der Blogeintrag stammt vom 29. Mai.
Luis Stitzinger hatte demnach am Donnerstagabend (25. Mai) den Gipfel des Achttausenders Kanchenjunga erreicht. Der Bergsteiger war ohne Atemmaske unterwegs. „Der letzte Kontakt mit ihm war ein Funkspruch gegen 21 Uhr“, ist im Blog zu lesen. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits dunkel. Im Lager 4 traf Luis jedoch nicht ein. Stitzinger befand sich auf dem Abstieg auf einer Höhe von rund 8.300 Metern. Positionsdaten seines GPS-Geräts lägen nicht vor, das würde die Suche erschweren.
Erfolgreicher Bergsteiger aus Bayern im Himalaya vermisst – Einheimischer sah ihn noch auf 8.500 Metern
Kathmandu – Die Sorge ist groß: Mit Luis Stitzinger aus Füssen (Bayern) wird einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bergsteiger aus Deutschland im Himalaya vermisst. Wie Thaneshwor Guragain, ein Mitarbeiter seiner nepalesischen Expeditionsfirma Seven Summit Treks, am Pfingstmontag (29. Mai) mitteilte, sei der erfahrene Berg- und Skiführer allein auf dem dritthöchsten Berg der Welt, dem Achttausender Kanchenjunga (8.586 Meter) an der Grenze zwischen Indien und Nepal, unterwegs gewesen.
Verschollen im Himalaya: Deutscher Bergsteiger Luis Stitzinger wird vermisst
Nur im Basislager hätte Stitzinger die Dienstleistungen von Sherpas in Anspruch genommen. Ein einheimischer Bergsteiger vom Volk der Sherpa hätte ihn am Donnerstag (25. Mai) beim Abstieg auf rund 8.500 Metern zuletzt gesehen. Dass Stitzinger vermisst wird, hatte bereits ein Mitarbeiter aus dem nepalesischen Tourismusministerium bestätigt.
Nach eigenen Angaben schickt die Expeditionsfirma ein Rettungsteam mit vier Sherpas. Es heißt, Stitzinger konnte zuletzt angesichts schlechten Wetters nicht hochsteigen. Zudem wäre sein genauer Ort nicht bekannt, da sein GPS-Gerät während seines Aufstiegs aufgehört habe, Signale zu senden.
„Gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt“: Luis Stitzinger mit Bergsteigerin Alix von Melle verheiratet
Teilweise auch zusammen mit seiner Frau Alix von Melle, ebenfalls Bergsteigerin, bestieg Stitzinger mehrere Achttausender und andere hohe Berge. Gemeinsam veröffentlichten sie das Buch „Leidenschaft fürs Leben: Gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt“.
„Luis war schon als Kind in den Bergen zu Hause; der erfahrene Bergführer und Expeditionsleiter krönt Besteigungen mit spektakulären Skiabfahrten. Oft stellt die Sorge umeinander die Beziehung auf die Probe“, heißt es in der Beschreibung zum Buch. (han/dpa)