Discgolf: Gelungene Turnier-Premiere in Peißenberg


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Von: Paul Hopp

Einfach ist anders: Der Parcours auf der Neuen Bergehalde war anspruchsvoll. Das Foto zeigt Stefan Kessler von den „Bavarian Airhawks“.
Einfach ist anders: Der Parcours auf der Neuen Bergehalde war anspruchsvoll. Das Foto zeigt Stefan Kessler von den „Bavarian Airhawks“. Im Open am zweiten Tag belegte er in der Top-Klasse den elften Platz. © Ralf Ruder

Erstmals ging in Peißenberg ein offizielles Discgolf-Turnier über die Bühne. Die „Bavarian Airhawks“ waren zufrieden, eine nicht unbeträchtliche Rolle spielte der Wind.

Peißenberg – „Das Schönste“, sagt Markus Jeschek mit einem verschmitzten Lächeln, „ist das Geräusch vom Klimpern im Korb.“ Auf der Bahn zwei lässt es der Spieler der aus Schwaben stammenden „Disc Golf Guerilla“ sehr schnell klimpern.

Mit dem ersten Wurf befördert er die flache Plastikscheibe gekonnt in einem Bogen um den im Weg stehenden Holzstapel herum. Die Disc landet nur wenige Meter vom Ziel entfernt. Mit dem zweiten Wurf, einem Putt, versenkt Jeschek die Scheibe. Das charakteristische Rasseln, wenn das Plastik an die Metallkettchen im Korb schlägt.

Bavarian Airhawks mit Turnierpremiere in Peißenberg zufrieden

Jeschek, den seine Discgolf-Kumpels nur „Shepherd“ (zu deutsch Schäfer) nennen, ballt zufrieden die Fäuste. Seine Flight-Kollegen zollen Respekt. Die 70 Meter lange Par-drei-Bahn hat er mit nur zwei Würfen geschafft. Gleich darauf aber zeigt der Kurs der „1. Tiefstollen Open“ seine Zähne. Auf der dritten Bahn, die eine verzwickte Bergauf-Passage enthält, verpasst Jeschek die optimalen Winkel um ein paar Zentimeter – statt wie gefordert drei Würfe benötigt er gleich sechs. „Das ist Discgolf“, sagt der Spieler aus dem Augsburger Raum. Er lächelt aber dabei.

Die Stimmung auf der Neuen Bergehalde war – auch wenn mal ein paar Würfe daneben gingen – bestens. „Alle kamen mit einem dicken Grinsen im Gesicht zurück“, berichtete Alexander Hickisch, zusammen mit Benedikt Heiß der Turnierchef. Die Discgolfer aus Nah und Fern genossen die Turnierpremiere auf dem Parcours in Peißenberg, der für die „Südstaaten-Tour“ (Samstag) und das Ranglistenturnier um die „1. Tiefstollen Open“ (Sonntag) eigens aufgepeppt wurde. Dazu hatten sich die „Bavarian Airhawks“ als Veranstalter viel Mühe gegeben.

Bavarian Airhawks schaffen für Turniere neues Kurs-Layout

Das Design der neun vorhandenen Bahnen wurde verändert, zusätzlich wurden neun Bahnen mittels transportabler Körbe installiert. Heraus kam ein 18-Bahnen-Parcours (Par 53), der es in sich hatte. „Wir haben hier genug Schwierigkeiten“, sagte Spieler Jeschek. „Das Layout ist nicht gerade Birdie-freundlich.“ Aber verzwickt wollen es die Discgolfer ja auch irgendwie. Von der Umgebung auf der Neuen Bergehalde war der Gast aus Schwabmünchen begeistert: „Eine geile Aussicht. Es ist super, dass man hier im Naturschutz-Gebiet spielen darf.“

Das Naherholungsgebiet liegt tatsächlich in einem sensiblen Bereich. Aber die „Bavarian Airhawks“ kennen Derlei von ihrem Stamm-Kurs am Weilheimer Gögerl und haben die Teilnehmer auch entsprechend instruiert. Die Sportler wissen auch selbst schon, mit der Erfahrung von anderen Turnierstandorten, wie sie sich zu verhalten haben. Lobend äußerte sich Turnierleiter Hickisch über die Spaziergänger auf der Neuen Bergehalde: „Man trifft nur freundliche Passanten.“

Eine „Airhawks“-Gruppe gemeinsam als Flight unterwegs: (v.l.) Tobias Königbauer, Robin Griesheimer, Günter Tanner, Stefan Kessler.
Mitglieder der „Bavarian Airhawks“ gemeinsam als Flight unterwegs: (v.l.) Tobias Königbauer, Robin Griesheimer, Günter Tanner, Stefan Kessler. © Ralf Ruder

Von Seiten der Marktverwaltung war auch Interesse da. Unter anderem machte Bürgermeister Frank Zellner dem Turnier seine Aufwartung, stiftete die Pokale und gab eine Spende für die Preise. Apropos Spende: Einmal mehr erfüllte das Turnierwochenende zusätzlich einen sozialen Zweck. Die „Airhawks“ stellten ein „Spendenglas“ auf – am Ende kamen satte 1600 Euro zusammen, die zu gleichen Teilen an den Peißenberger „Gabentisch“ und an die Weilheimer „Tafel“ gehen.

Heftiger Wind sorgt für besondere Herausforderung

Eine Herausforderung bildete nicht allein die Kurssetzung, sondern auch der vor allem am ersten Tag heftig wehende Wind. „Da musste man seinen Gameplan eben anpassen“, sagte Hickisch. Die Besten unter 71 Startern schafften es aber dennoch, den Kurs unter der geforderten Par-Zahl (insgesamt 110 Würfe) abzuschließen.

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So erreichte der Österreicher Florian Lingenhel mit sechs unter Par das Top-Ergebnis. Auch der Münchner Carl Rose (minus vier) und „Airhawks“-Mitglied Henning von Bandemer (minus zwei) blieben unter Par. Eine Punktlandung (110 Würfe) schaffte „Airhawk“ Tobias Königbauer, der in der Klasse „Rating 900+“ hinter den Genannten den vierten Platz belegte.

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Bei den Spielern ohne Rating landete Robin Griesheimer (113 Würfe) auf dem ersten Platz. Das Turnier am Samstag war nicht zuletzt für Neulinge und solche, die noch keinem Klub angehören, gedacht. In der Finalrunden wurden die Zweier-Paare, die über den Parcours gingen, so zusammengestellt, dass immer ein Top-Mann mit einem weniger Geübten zusammentraf. Das diente dazu, Neulinge zu motivieren „und ihnen zu zeigen, was auf so einem Parcours möglich wäre“, so Hickisch.

Obacht, fliegende Scheiben: Nach Auskunft der Veranstalter gab es zwischen Sportlern und Spaziergängern ein gutes Miteinander.
Obacht, fliegende Scheiben: Nach Auskunft der Veranstalter gab es zwischen Sportlern und Spaziergängern ein gutes Miteinander. © Ralf Ruder

Das Open am Tag darauf war dann für Ranglistenspieler reserviert. In Vierer-Gruppen (wie beim Golf „Flights“ genannt) zogen die 71 Teilnehmer übers Gelände, das nicht mehr ganz so windumtost war. Dabei gab es 280 Birdies (entsprach elf Prozent der Würfe) und 1333 Par (entspricht 52 Prozent). Zweimal gab’s ein Ass – die Würfe glückten Christoph Pieniack (auf Bahn zwei) und Timo Föhr (auf Bahn 17). Fürs Top-Ergebnis in der „Pro Open“-Klasse sorgte Rose (minus zehn), der Florian Lingenhel (minus neun) knapp distanzierte. „Airhawks“-Mitglied Christian Oswald (minus drei) glänzte als Gesamtdritter.

Vom gastgebenden Klub landeten weitere Starter in ihren Klassen auf dem Podest. Bei den „Master 40+“ setzte sich von Bandemer (minus sechs) mit vier Würfen Vorsprung souverän durch. Gabriele Ilg (plus 32) wurde Zweite hinter der Österreicherin Birgit Lingenhel (plus 22). Und Jürgen Wimmer (plus fünf) teilte sich bei den „Master 50+“ den dritten Platz mit Jürgen Grünauer.

Für Markus Jeschek, den Shepherd von der „Discgolf Guerilla“, endete das Open-Turnier trotz seiner sechs Würfe an Bahn drei doch erfreulich – mit einem Podestplatz. Mit 114 Würfen (also plus vier) belegte er hinter Arno Lingenhel (plus eins), dem Vater des Gesamtzweiten, den zweiten Rang.

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