Deutscher Buchpreis 2023: Wer schafft es auf die Shortlist? | NDR.de – Kultur


Stand: 19.09.2023 08:12 Uhr

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels veröffentlicht heute um 10 Uhr die Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Auf der Longlist stehen unter anderem “Die Möglichkeit von Glück” der Wismarerin Anne Rabe und “Risse” von Angelika Klüssendorf, die in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Land lebt.

20 Bücher stehen auf der Longlist, sechs schaffen den Sprung auf die Shortlist. Zu den prominentesten Namen in der Vorauswahl gehören Terézia Mora, die bereits 2013 den Deutschen Buchpreis gewann und diesmal mit ihrem Roman “Muna oder Die Hälfte des Lebens” nominiert ist, und der Georg-Büchner-Preisträger Clemens J. Setz mit “Monde vor der Landung”. Schaffen die Autorinnen Anne Rabe und Angelika Klüssendorf aus Mecklenburg-Vorpommern den Sprung auf die Shortlist?

Anne Rabes “Die Möglichkeit von Glück”

Der Roman der Wismarerin Anne Rabe spielt in der Nachwendezeit. Als die Mauer fällt, ist die Protagonistin Stine gerade einmal drei Jahre alt. Sie ist ein Kind der Wende. Um den Systemwechsel in der DDR zu begreifen, ist sie zu jung, doch die vielschichtigen ideologischen Prägungen ihrer Familie schreiben sich in die heranwachsende Generation fort.

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Buchcover: Anne Rabe - Die Möglichkeit von Glück © Klett-Cotta Verlag

Anne Rabe hat aus ihrer Familiengeschichte einen hervorragenden Roman gemacht. Eine Spurensuche in die Schmuddelecken der DDR-Vergangenheit.
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“Risse”: Kinderleben in der DDR

Das Buch, der in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Schriftstellerin Angelika Klüssendorf, wirft ebenfalls einen Blick auf die Geschichte der DDR. In “Risse” entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben im Ostdeutschland der 60er und 70er-Jahre. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg.

Deutscher Buchpreis wird am 16. Oktober verliehen

Insgesamt waren in diesem Jahr 196 Romane von 113 deutschsprachigen Verlagen im Rennen. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird bei der Preisverleihung am 16. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet. Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wird seit 2005 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger oder die Siegerin erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro.

Deutscher Buchpreis 2022 ging an Kim de l’Horizon

Im vergangenen Jahr bekam Kim de l’Horizon für “Blutbuch” den Deutschen Buchpreis. In dem Roman sucht eine non-binäre Person nach einer eigenen Sprache. Das Buch ist eine von Märchen inspirierte, in Nahaufnahmen realisierte Befragung der Kindheit, die die Erzählfigur Kim, mittlerweile erwachsen geworden und offen queer lebend, vornimmt.

 

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Ein aufgeschlagenes Buch liegt auf einem Baumstumpf. © fotolia Foto: determined

Der Deutsche Buchpreis kürt wieder das beste Buch des Jahres. Diese 20 Bücher findet die NDR Kultur Literaturredaktion preiswürdig.
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Autor*in Kim de l'Horizon in Frankfurt rasiert sich bei einer Dankesrede beim Deutschen Buchpreis die Haare ab - aus Solidarität mit den Frauen im Iran. © dpa Bildfunk Foto:  Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mit einer enormen Energie suche in dem Roman eine non-binäre Person nach einer eigenen Sprache, heißt es in der Begründung der Jury.
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur |
Der Morgen |
22.08.2023 | 11:20 Uhr

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