Das ist über die neue Apple-Brille schon bekannt

An diesem Montag dürfte Apple die erste echte Produktneuheit seit der Apple Watch präsentieren.
(Foto: imago images/Xinhua)
Düsseldorf An diesem Montagabend will Apple eine neue Ära einleiten. Auf der Entwicklerkonferenz WWDC („Worldwide Developers Conference“) auf dem Firmencampus in Cupertino wird aller Voraussicht nach das erste neue Produkt des Konzerns seit fast einem Jahrzehnt vorgestellt: ein sogenanntes Mixed-Reality-Headset, mit dem Kunden in die virtuelle Realität („Virtual Reality“, VR) eintauchen und auch digitale Inhalte in die reale Welt („Augmented Reality“, AR) projizieren können.
Die Brille dürfte andere Ankündigungen auf der fünftägigen Konferenz wie die neue Betriebssystemsoftware iOS 17 oder das neue Macbook Air in den Schatten stellen. Denn sie ist nicht nur das erste neue Produkt seit der Apple Watch, sondern stellt auch eine richtungsweisende Entscheidung von Konzernchef Tim Cook dar.
Der Manager geht mit der Neuheit ins Risiko. Meta Quest, Sony PS VR oder Google Glass – die Liste der VR- und AR-Brillen, die bislang nur wenig bis gar keinen Erfolg verzeichnen konnten, ist lang.
Mit dem Markteintritt von Apple könnte sich das ändern. Die Marke besitzt eine große Strahlkraft bei Verbrauchern, die ihre bislang starken Vorbehalte ablegen könnten. Allerdings geht auch Apple vorsichtig vor und spielt die Erwartungen herunter.
Offiziell ist über die Apple-Brille noch nichts bekannt, aber anhand von Patentanmeldungen und Insiderberichten lassen sich bereits einige Aussagen treffen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was für eine Brille wird Apple anbieten?
Apple bringt ein Headset auf den Markt, das Reality Pro, Reality One oder XR Pro heißen könnte. Das Betriebssystem der Brille dürfte sich xrOS nennen. Das Apple-Headset soll wie eine Skibrille aussehen. Der Monitor, in den der Nutzer schaut, soll über eine hohe 4K-Bildauflösung verfügen. Angeblich soll es so wie High-End-Fernseher über eine Helligkeit von 5000 Nits verfügen, was beispielsweise verwaschene Farben bei heller Sonne ausgleichen kann.
>> Lesen Sie auch: Meta kommt Apple mit Ankündigung einer neuen Datenbrille zuvor
Anweisungen sind per Hand- oder Augenbewegung möglich. Auch steht der Sprachassistent Siri zur Verfügung. Es gibt mehrere Kameras und Mikrofone sowie einen externen Monitor, auf dem man das Gesicht des Nutzers sehen kann.
Was kann man mit der Apple-Brille machen?
Die verfügbaren Apps sollen denen auf iPhone oder iPad ähneln. In US-Medien wird beispielsweise von einer Kommunikations-App berichtet, die Facetime ähnelt.
Nutzer der Brille können vom VR- zum AR-Modus wechseln. Es werden Videokonferenzräume angeboten, in denen Nutzer sich mit realistisch aussehenden Avataren aufhalten und in denen sie gemeinsam auf einer digitalen Tafel schreiben können.
Bisher hat keines der Geräte auf dem Markt einen durchschlagenden Erfolg erzielt.
(Foto: IMAGO/Cover-Images)
Laut Apple-Insider Marc Gruzman kann man die Brille auch an sein iPhone oder andere Apple-Geräte anschließen und als externen Monitor verwenden.
Wie teuer ist das Headset von Apple?
Die Brille soll 3000 Dollar kosten, was teuer ist – das Konkurrenzmodell Meta Quest Pro ist beispielsweise für 1000 Dollar zu haben. Apples Hauptziel ist es, die Brille leicht und funktional zu halten. Sie ist aus Glas, Karbonfaser und Aluminium gefertigt, eine externe Batterie liefert per Kabel den Strom.
Apple geht damit bewusst langsam voran, um zu erkennen, was die Kunden wollen und welche Apps Entwickler anbieten. Die Brille soll frühestens im Herbst zu haben sein. Analyst Ming-Chi Kuo von TF International geht von bis zu 300.000 verkauften Exemplaren im ersten Jahr aus. Das ist im Vergleich zum iPhone, von dem jährlich 200 Millionen Stück verkauft werden, fast gar nichts.
Warum stellt Apple die Brille jetzt vor?
Apple will nicht nur die Brille verkaufen, sondern ähnlich wie beim iPhone oder der Apple Watch auch Entwickler dazu animieren, Apps für das neue Gerät zu programmieren. Daher wird das Headset auf der „Worldwide Developers Conference“ vorgestellt.
Je mehr Apps zur Verfügung stehen, desto attraktiver ist eine Hardware. Allerdings wird Apple sicherlich auch eigene neue Apps für die Brille vorstellen.