Big Brother am Strand: Neue Video-Überwachung in Benidorm


Benidorm hat seine Strände genau im Blick, jetzt auch dank 20 Kameras, die in einer ersten Phase an der Playa de Poniente installiert wurden. Sie filmen in Echtzeit, wer den Strand betritt oder verlässt, das neue Überwachungssystem liefert die Daten direkt ins Rathaus.
Benidorm – An Benidorms Poniente-Strand kann sich niemand mehr in der Sonne räkeln, ohne gesehen zu werden. Und zwar nicht nur von den anderen Badegästen, sondern auch von städtischen Mitarbeitern auf großen Bildschirmen, die im sogenannten Smart-Büro im Rathaus der Touristen-Hochburg an der Costa Blanca stehen. 20 Kameras hängen auf der eineinhalb Kilometer langen Strand-Strecke zwischen Parque de Elche und Barranco Vela Blanco, sie übermitteln Bilder und Daten in Echtzeit Richtung Rathaus-Monitore, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, berichtet costanachrichten.com.
Wie voll ist Benidorm? Kameras zählen und filmen Besucher am Strand
150.000 Euro hat das Rathaus für die Kameras am Strand samt Software bezahlt, eine Investition, die die Stadt laut Bürgermeister Toni Pérez an „die Spitze der Innovation“ stellt. Um innovative Projekte und Tourismus-Strategien bemüht sich das Rathaus schon seit langem, ein weiteres Beispiel dafür sind etwa die Drohnen-Tests in Benidorm. Die Technik, die hinter dem neuen Überwachungssystem steckt, kann selbst einzelne Personen ausmachen, die sich in Gruppen und dicht gedrängt bewegen und liefert somit verlässliche Zahlen. Die Daten sammelt das Rathaus täglich, einmal im Monat gibt es eine Statistik – „selbstverständlich komplett anonym“, wie Pérez versichert, und nach zehn Tagen werden die Bilder gelöscht.
Was Benidorm bisher über den touristischen Rekord-Sommer 2023 herausgefunden hat: Im August badeten im Schnitt 20.000 Personen täglich und knapp 600.000 insgesamt am Poniente-Strand, im Juli waren es 11.000 pro Tag, 332.000 über den Monat verteilt. Der beliebteste Zugang zum Strand ist der auf Höhe des Parque de Elche, er wurde im Juli über 110.000 Mal genutzt, im August 150.000 Mal. Für den Bürgermeister wichtige Zahlen, um einzelne Zonen der Strände je nach Beliebtheit entsprechend auszustatten, etwa mit Fußduschen oder Mülleimern. Auch auf Notfälle könne man besser reagieren und „wir können kalkulieren, wie viele Menschen sich in unserer Stadt aufhalten – vor allem Besucher, die nur tagsüber kommen, aber nicht in Benidorm übernachten“, so Pérez.

Kamera-Überwachung am Strand: Benidorm will System weiter ausweiten
Das Überwachungssystem soll jetzt auf weitere Gebiete in Benidorm, an denen sich viele Touristen aufhalten, ausgeweitet werden, Priorität haben die Strände. Am Poniente-Strand hatte es die Stadt dabei vergleichsweise einfach: Hier gelangen Badegäste nur über die bestehenden Treppen und Rampen von der Promenade runter auf den Sand. Anders am Levante-Strand, der von jeder beliebigen Stelle aus betreten werden kann. Deshalb wird es dort auch noch dauern, bis das Überwachungssystem in Betrieb geht, nach Rathaus-Wunsch vor Ende 2024.
Erst einmal ist aber Benidorms etwas ruhigere Cala Mal Pas zwischen Poniente und Levante an der Reihe, die Installation erfolgt in Kürze. Dann folgt der noch fehlende Teil des Poniente-Strandes, an dem die Zugänge schwieriger zu erfassen sind, und schließlich die Playa de Levante.