Australien: Verunreinigter Spinat löst Herzrasen und Halluzinationen aus


Australien
Verunreinigter Spinat löst bei Dutzenden Verbrauchern Herzrasen und Halluzinationen aus

Spinatblätter in einer Schüssel. In Australien hat ein verunreinigter Spinat zahlreiche Gesundheitsprobleme ausgelöst.

In Australien hat ein verunreinigter Spinat schwere Gesundheitsprobleme ausgelöst (Symbolbild)

© Panthermedia / Imago Images

Der Verzehr von Spinat hat bei Dutzenden Verbraucherinnen und Verbrauchern in Australien starke Gesundheitsbeschwerden ausgelöst. Es traten sogar Herzrasen und Halluzinationen auf. Schuld daran ist vermutlich ein Unkraut.

Der Verzehr von Babyspinat hat in Australien zu Dutzenden Krankheitsfällen geführt. Fast 90 Menschen im Bundesstaat New South Wales klagten bis Sonntagmorgen über Beschwerden, mindestens 33 davon suchten einen Arzt auf. Im Bundesstaat Victoria begaben sich mindestens 20 Menschen in die Notaufnahme. Die britische Tageszeitung “The Guardian” berichtet von mehr als 130 Betroffenen.

Demnach litten sie unter schwerer Übelkeit, Fieber, Seheinschränkungen, Delirium und sogar Herzrasen sowie Halluzinationen. Darren Roberts vom staatlichen Giftinformationszentrum sagte: “[…] diese Menschen sind ziemlich krank… bis hin zu ausgeprägten Halluzinationen, bei denen sie Dinge sehen, die nicht da sind.” Daneben traten auch Gesichtsrötungen, ein trockener Mund sowie Hautreizungen auf.

Australien: Verbraucher sollen sofort Krankenhaus aufsuchen 

Die Gesundheitsbehörde von New South Wales gab eine dringende Gesundheitswarnung heraus. Betroffene Produkte mit einem Verfallsdatum vom 16. Dezember seien nicht sicher und sollten weggeworfen werden. Personen, die den betroffenen Spinat verzehrt haben und unter Symptomen leiden, werden gebeten, sofort ein Krankenhaus aufzusuchen. Der landesweite Rückruf betrifft unter anderem auch Salat- und Wok-Mischungen, die in den Märkten von Coles, Aldi und Costco verkauft wurden.

Die Ursache für die zahlreichen Gesundheitsbeschwerden liegt mutmaßlich in einem Unkraut. Den Annahmen zufolge wurde es zusammen mit dem Babyspinat geerntet und versehentlich mit verarbeitet. In der Nacht zu Sonntag testeten die Behörden das Unkraut, das vermutlich aus einer Farm in Victoria stammt. Der stellvertretende australische Gesundheitsminister Ged Kearney teilte mit, die Regierung stehe “in ständigem Kontakt mit den mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragten Behörden”.

Auch der Spinatproduzent, Riviera Farms, geht von einer Verunreinigung durch Unkraut aus. Ein Unternehmenssprecher sagte, man habe sofort Maßnahmen ergriffen und die Geschäfte gebeten, die Produkte aus den Regalen zu nehmen, berichtet “BBC”. Andere Produkte seien von dem Unkraut nicht betroffen. Zudem erklärte Riviera Farms, dass derzeit Tests mit den Unkrautpflanzen durchgeführt werden. Man wolle herausfinden, welche Pflanze für die Gesundheitsbeschwerden verantwortlich sei. Schließlich wolle man sicherstellen, “dass eine derartige Unkrautkontamination nicht mehr vorkommt”, zitiert “The Guardian”.

Babyspinat und Unkraut schwierig voneinander zu unterscheiden

Brett Summerell, leitender Wissenschaftler der Royal Botanic Gardens in Sydney, erklärte, es sei schwierig, den Babyspinat und das Unkraut voneinander zu unterscheiden. “Es gibt viele Pflanzen, die das verursachen könnten – viele Unkräuter, die mit Kartoffeln und Tomaten verwandt sind.” Wahrscheinlich handele es sich um Nachtschattengewächse. Auch Michael Coote, Geschäftsführer des australischen Branchenverbands “Ausveg”, sagte, dass nicht der Spinat selbst zu den Gesundheitsbeschwerden geführt habe. Indes warnte Summerell die Menschen davor, sich auf die Suche nach dem Unkraut zu machen, um den Rausch durch dessen Verzehr zu erleben. Es gebe “eine ganze Reihe von wirklich schlimmen Gesundheitsproblemen”, die das Unkraut auslösen könne, stellte der Wissenschaftler klar.

Quellen: BBC, The Guardian

nk



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