„Angst vor dem Kollaps“ – UBS-Angebot sickert durch


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Von: Richard Strobl

Menschen gehen am 18. März 2023 in New York City an dem Gebäude vorbei, in dem die Bankbüros der Credit Suisse an der Park Avenue South in Midtown Manhattan untergebracht sind.
Menschen gehen am 18. März 2023 in New York City an dem Gebäude vorbei, in dem die Bankbüros der Credit Suisse an der Park Avenue South in Midtown Manhattan untergebracht sind. © IMAGO/M10s

Die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse steht vor dem Notverkauf. Am Sonntag finden offenbar die entscheidenden Gespräche statt, um ein Banken-Beben noch zu verhindern.

Update vom 19. März, 13.09 Uhr: Offenbar bietet die UBS für den Kauf der angeschlagenen Credit Suisse eine Milliarde US-Dollar. Das ist deutlich unter dem Börsenwert, zu dem die CS-Aktie noch am Freitag gehandelt worden war.

„Angst vor dem Kollaps“: Showdown um Bank-Gigant Credit Suisse – Finanz-Krimi in der Schweiz läuft

Erstmeldung vom 19. März: Es sind schicksalhafte Stunden für die Schweizer Großbank Credit Suisse. Nach 167 Jahren ist sie derart in Schieflage geraten, dass über einen Notverkauf an den größten Konkurrenten verhandelt wird. Eine Entscheidung könnte noch am Sonntag fallen, wie die Schweizer Blick berichtet.

Aktuell ist die Zukunft der angeschlagenen Credit Suisse weiter ungewiss. Am Samstagabend hatte sich die Regierung zur Krisensitzung getroffen, ohne sich danach konkret zu etwaigen Entscheidungen zu äußern. Im Raum steht eine komplette oder teilweise Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank durch die größte Schweizer Bank UBS. Eine Sprecherin der Credit Suisse sowie ein Sprecher der UBS sagte am Sonntag, dass es von ihrer Seite weiter keinen Kommentar gebe.

Banken-Krimi um Credit Suisse: Notverkauf noch am Sonntag?

Nach Medienberichten drängen die Schweizer Aufsichtsbehörden die UBS dazu, ihren kleineren Lokalrivalen zu übernehmen. Voraussetzung für einen Deal, über den am Wochenende hektisch verhandelt werde, seien staatliche Sicherheiten. Die Schweizer Regierung in Bern solle eine Garantie zur Absicherung der mit der Übernahme verbundenen Risiken abgeben, hieß es.

Nach Angaben der Financial Times will die Nationalbank, dass es eine „einfach und unkomplizierte“ Einigung unter den beiden Banken gebe, „bevor die Märkte am Montag öffnen“. Eine Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wäre die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise. Am Verhandlungstisch sitzen nach Blick-Angaben die Schweizer Nationalbank, UBS, CS und die Finanzaufsicht Finma. Dem Bericht nach kommt es am Sonntag zum entscheidenden Treffen mit dem Bundesrat. Erst danach soll die Öffentlichkeit über die nächsten Schritte informiert werden.

„Angst vor dem Kollaps“: Warum ein CS-Aus die Welt erschüttern könnte

Die Credit Suisse war nach Skandalen und Misswirtschaft bereits angeschlagen, als sie nach dem Zusammenbruch des US-Geldinstituts Silicon Valley Bank (SVB) in einen weiteren Abwärtsstrudel geriet. Sie erhielt eine Kreditzusage der schweizerischen Nationalbank in Höhe von 50 Milliarden Franken (knapp 51 Mrd Euro), konnte den Abwärtstrend des Aktienkurses aber nur vorübergehend stoppen.

Die Regierung in Bern steht unter erheblichem Druck, die Lage zu stabilisieren. Denn Credit Suisse gehört zu den 30 global systemrelevanten Banken, deren Ausfall das internationale Finanzsystem erschüttern würde. Ein Kollaps der Bank würde Befürchtungen zufolge eine Kettenreaktion auslösen, die nicht mehr zu kontrollieren wäre.

Die Schweizer Zeitung „Tages-Anzeiger“ sieht als einzigen Ausweg die Übernahme der Bank durch die UBS. Das Vertrauen der Kunden sei komplett weg, der Abfluss von Geld immens. Mehrere internationale Banken hätten ihre Geschäfte mit der Credit Suisse eingeschränkt. Da nütze auch der Kredit über 50 Milliarden Franken von der Nationalbank nichts. „Alle haben Angst vor dem Kollaps“, so das Blatt. Zudem würde ein möglicher CS-Kollaps Wlaldimir Putin in die Hände spielen. (rjs/dpa)



Quellenlink https://www.merkur.de/wirtschaft/credit-suisse-aktuell-news-verkauf-ubs-cs-news-schweiz-not-kurs-aktie-zukunft-zr-92155531.html?cmp=defrss