Angriff beim CSD in Hannover: Hunderte protestieren gegen Gewalt | NDR.de – Nachrichten – Niedersachsen

Stand: 05.06.2023 08:35 Uhr
Rund 350 Menschen haben am Sonntag in Hannover gegen queerfeindliche Gewalt demonstriert. Anlass war der Ende Mai erfolgte Angriff auf Besucher des CSD. Es soll weitere Übergriffe gegeben haben.
Das sagte eine Organisatorin des Hannoverschen Christopher Street Days (CSD) auf der Demonstration. Die Übergriffe seien aber offensichtlich noch nicht angezeigt worden. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) verurteilten die Gewalt.
Gewalt sei für queere Menschen Alltag
Aufgerufen zu der Demonstration hatte der Verein “Andersraum”, der auch Organisator des Christopher Street Days (CSD) in Hannover ist. Man wolle zeigen, dass man weiter gemeinsam gegen alle Formen der Diskriminierung kämpfe, hatte im Vorfeld Corinna Weiler vom Verein “Andersraum” gesagt. “Wir rufen die Stadtgesellschaft Hannovers dazu auf, sich mit uns zu verbünden und für uns einzustehen.” Gewalt sei für queere Menschen Alltag. In den vergangenen Jahren habe man aber zudem eine “zunehmende Verrohung” wahrgenommen, so Weiler.
Täter traten am Boden liegenden Transmann
Bei dem Ende Mai erfolgten Angriff hatten zwei junge Männer am Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof eine Gruppe von CSD-Besuchern zunächst beschimpft. Ein 18-jähriger nicht-binärer Mensch wurde von den Angreifern geschlagen. Ein 17-jähriger Transmann, der versuchte zu schlichten, wurde geschlagen und zu Boden gestoßen. Anschließend traten die Täter ihm mehrmals gegen den Kopf. Der 17-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Staatsschutz ermittelt wegen queerfeindlicher Hasskriminalität
Die Polizei leitete Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahls und Beleidigung ein. Weil es sich um Teilnehmende des CSD handelt, ermittelt der polizeiliche Staatsschutz zu queerfeindlicher Hasskriminalität. Die Landesregierung und Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatten sich nach Bekanntwerden des Angriffs tief betroffen gezeigt.
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