Angriff auf Wohnhaus in Dnipro war „Kriegsverbrechen“


Laut der UN war der Raketenangriff einer der Angriffe mit den meisten Toten seit Beginn der russischen Invasion. Präsident Selenskyj sprach von einem Kriegsverbrechen. 

Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Wohnhaus in Dnipro werden in der ukrainischen Stadt noch immer viele Bewohner vermisst. 

Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Wohnhaus in Dnipro werden in der ukrainischen Stadt noch immer viele Bewohner vermisst. dpa/Ukrinform

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den tödlichen Angriff auf ein Wohnhaus in Dnipro im Osten des Landes als „Kriegsverbrechen“ angeprangert. „Jede Person, die für dieses Kriegsverbrechen verantwortlich ist, wird identifiziert und vor Gericht gestellt“, sagte der Staatschef in der Nacht zum Dienstag in seiner täglichen Videoansprache. Kiew macht Russland für den Angriff verantwortlich – Moskau weist dies zurück.

Der Angriff auf Dnipro traf ein mehrstöckiges Wohngebäude in der ostukrainischen Stadt. Bis Montagabend wurden 40 Leichen geborgen, nach 25 zunächst noch vermissten Menschen sollte am Dienstag weiter gesucht werden. Bei dem Angriff wurden zudem 77 Menschen verletzt.

UN: Angriff mit den meisten Toten

Nach UN-Angaben war es einer der Angriffe mit den meisten Toten in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff am Montag und sprach von einem „weiteren Beispiel für eine mutmaßliche Verletzung des Kriegsrechts“.

Angesichts der anhaltenden russischen Angriffe sicherte die stellvertretende US-Außenministerin Wendy Sherman der Ukraine bei einem Besuch in Kiew abermals die „unerschütterliche“ Unterstützung ihres Landes zu. Sherman habe sowohl den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Verteidigungsminister Oleksij Resnikow getroffen, teilte das Außenamt in Washington am Montag mit. Bei den Gesprächen sei es vor allem um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Kiews angesichts der russischen Aggression gegangen.

Chef der Internationalen Atomenergiebehörde trifft in der Ukraine ein

Auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, traf am Montag in der Ukraine ein. Entsprechend einer bereits im Vorfeld des Besuches gemachten Ankündigung sagte er, dass IAEA-Experten künftig an allen fünf Standorten von Atomkraftwerken in der Ukraine präsent sein sollten. „Wir lassen also eine Gruppe von Experten hier, die permanent vor Ort sein wird.“ Bisher war die IAEA nur in Saporischschja präsent, dem von russischen Truppen besetzten größten Atomkraftwerk Europas im Süden der Ukraine.



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