Altbürgermeisterin Manuela Vanni (Peißenberg Liste) stellt Gemeinderatsmandat zur Verfügung


Peißenberg – Manuela Vanni (Peißenberger Liste; PL) hat Peißenbergs kommunalpolitische Bühne verlassen. Die Altbürgermeisterin, die von 2008 bis 2020 auf dem Chefsessel im Rathaus saß, hat ihr Gemeinderatsmandat zur Verfügung gestellt.
Vanni wolle sich künftig mehr um ihre Familie kümmern und ausgiebig auf Reisen gehen, gab die 63-Jährige als Begründung an.
Die erste Gremiumssitzung vor der Sommerpause war gleichzeitig Vannis letzter Auftritt im Gremium als Mandatsträgerin. Sie wurde von Frank Zellner (CSU) gebührend verabschiedet. „Der heutige Tag ist für unsere Altbürgermeisterin eine Zäsur, das empfinden wir alle“, erklärte der Bürgermeister in seiner Laudatio. „Wir verlieren mit Manuela Vanni eine prägende Persönlichkeit unserer Ortspolitik. Sie hat stets neben den sachlichen Aufgaben auch die menschliche Seite gesehen.“ Vanni war während ihrer Amtszeit als Rathauschefin freilich nie unumstritten.
2011 kommt es zum Bruch mit der SPD
2011 kam es zum Bruch mit ihrer ursprünglichen politischen Heimat – nämlich der SPD. Vor der Kommunalwahl 2014 gründete sie gemeinsam mit Rudi Mach die Peißenberger Liste. Trotz der Auseinandersetzungen mit SPD, CSU und später auch den Freien Wählern wurden in Vannis Amtszeit zahlreiche Projekte vor allem im baulichen Sektor realisiert.
Angefangen von den Generalsanierungen der Glückauf-Turnhalle, der Josef-Zerhoch-Mittelschule, der St. Johann-Grundschule und des Pumuckl-Kindergartens über den Bau des Bürgerhauses und Jugendzentrums bis hin zur Anschaffung einer neuen Drehleiter für die Feuerwehr und dem Bau einer Tartanbahn im Wörther Sportstadion. Unter Vannis Ägide wurde Peißenberg auch eine Gemeinwohlökonomie-Gemeinde. Ein Thema, das der Rathauschefin sehr am Herzen lag – ebenso wie ihr Engagement in der Sozialpolitik. In ihrer gut dreijährigen Amtszeit als Gemeinderätin war Vanni als Referentin für „Migration und Integration“ tätig. Zusammen mit Michele D`Amico (Grüne) hat sie die „Respekt“-Kampagne initiiert.
„Stets Lösungen im Blick behalten“
„Über all die Jahre hat Manuela Vanni nach dem Grundsatz gehandelt: `Niemals Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, stets Lösungen im Blick behalten und einen konstruktiven Beitrag zur Beseitigung von Problemen leisten“, erklärte Zellner, der Vanni bei den Kommunalwahlen 2020 vom Chefsessel im Rathaus stürzte. Er bedankte sich bei der Altbürgermeisterin für die „professionelle und konstruktive Übergabe der Verantwortung im Rathaus“: „Deine Haltung zu dieser demokratischen Entscheidung habe ich als höchst vorbildlich wahrgenommen und mit großem Respekt in Erinnerung behalten.“
Große Wehmut war bei der Altbürgermeisterin bei ihrem Abschied aus dem Gremium nicht zu erkennen, stattdessen die Vorfreude auf ihren neuen Lebensabschnitt. Sie dankte ihren politischen Weggefährten von der Peißenberger Liste („Ich hoffe, dass es die Liste noch lange geben wird“) und äußerte drei Wünsche an den Marktrat: Neben „guten Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde“ hofft Vanni auf „sachliche Diskussionen“ im Gremium. Man müsse sich trotz Kontroversen nach den Sitzungen noch in die Augen schauen können: „Es ist schade, wenn man auf kommunalpolitischer Ebene Freunde verliert – so, wie es mir mit der SPD gegangen ist.“ Der dritte Wunsch bezog sich schließlich auf die optische Gestaltung des Sitzungssaals im Rathaus. Der, so Vanni, würde den Esprit der 90er Jahre vermitteln: „Den Saal kann man vielleicht mal modernisieren. Dann gibt es vielleicht auch bessere Diskussionen im Marktrat.“
PL-Fraktionssprecher vereidigt

Anstelle Vannis wurde Hubert Mach, der Sohn des PL-Fraktionssprechers Rudi Mach, als Gemeinderat vereidigt. Der 37-Jährige, der beruflich im familiären Getränkehandel arbeitet, will sich insbesondere für den Erhalt der Sport- und Freizeitstätten am Ort einsetzen. Mach wird als Sportreferent fungieren und die PL um Bauausschuss sowie im Energie- und Klimaausschuss vertreten.