Airbus verfehlt Produktionsziel – Aktie fällt um 2,4 Prozent


Airbus

Zuletzt hatte der Flugzeugbauer 50 Maschinen pro Monat geschafft, vor der Corona-Krise waren es 60 gewesen.



(Foto: dpa)

München, Paris Airbus wird in diesem Jahr weniger Flugzeuge als geplant ausliefern und hat auch mit dem weiteren Hochlauf der Produktion in den nächsten zwei Jahren zu kämpfen. Die für 2022 angepeilte Marke von 700 Verkehrsflugzeugen sei nun außer Reichweite, räumte der weltgrößte Flugzeugbauer ein.

Man werde aber nicht weit von dem bisherigen Ziel entfernt sein. Im November waren – unter anderem wegen Lieferschwierigkeiten und krankheitsbedingter Ausfälle – nur 68 Maschinen ausgeliefert worden, nach elf Monaten steht Airbus bei 565.

Laut Zulieferern sollten es im November eigentlich 80 sein. Bereits im Sommer hatte Airbus das Jahresziel angesichts der brüchigen Lieferketten um 20 auf rund 700 Flugzeuge zurückgeschraubt.

Dass auch das nicht zu halten sei, hatte sich abgezeichnet. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits berichtet, dass die Auslieferungspläne für 2022 wackelten.

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„Sie haben zu viele Probleme“, sagte ein Insider vergangene Woche. Das Umfeld bleibe „sehr komplex“, hatte Vorstandschef Guillaume Faury in der vergangenen Woche gesagt.

Produktionsüberhang könnte zur Belastung werden

Der Überhang aus dem laufenden Jahr könne auch die Planungen durcheinanderbringen, die Produktion von Kurzstreckenmaschinen der A320/A321-Baureihe bis Anfang 2024 auf 65 Flugzeuge im Monat hochzufahren, sagte ein Sprecher am Mittwoch.

Zuletzt hatte der Flugzeugbauer 50 Maschinen pro Monat geschafft, vor der Corona-Krise waren es 60 gewesen. Wenn es nicht gelingen sollte, die Produktion schneller hochzufahren als bisher geplant, könnte die Marke von 65 erst einige Monate später erreicht werden, heißt es nun.

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Kürzlich hatte Airbus das Zwischenziel bereits von „Mitte 2023“ um etwa ein halbes Jahr nach hinten geschoben. Wenn die tatsächlichen Auslieferungszahlen für 2022 Anfang Januar vorliegen, werde man hier klarer sehen, sagte der Sprecher. An dem Ziel, bis „Mitte des Jahrzehnts“ im Monat auf 75 Kurzstreckenmaschinen zu kommen, habe sich nichts geändert.

Die Fragezeichen hinter den Produktionszielen belasteten am Mittwoch auch die Airbus-Aktien. In Frankfurt und Paris verloren sie jeweils 2,4 Prozent.

Hohe Nachfrage und Probleme beim US-Rivalen Boeing

Die Nachfrage vor allem nach der A320/321-Baureihe hat nach der Corona-Krise wieder deutlich angezogen. Airbus profitiert dabei auch von den operativen Problemen beim US-Rivalen Boeing.

In diesem Jahr kamen – abzüglich Stornierungen – bisher 825 Neubestellungen herein, im November kamen 29 hinzu. Doch einige Triebwerkszulieferer bremsen Airbus-Chef Faury bei seinen Ambitionen, den Auftragsberg schneller abzubauen. Sie warnen, dass sie – unter anderem wegen Fachkräftemangel – nicht mit der eigenen Produktion hinterherkämen.

An den finanziellen Zielen für das laufende Jahr ändere sich nichts, betonte das französisch-deutsche Unternehmen. Es bleibe bei dem Ziel eines bereinigten operativen Gewinns von 5,5 Milliarden Euro und einem Mittelzufluss vor Kundenfinanzierung von 4,5 Milliarden.

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