Abgelehnter Trail-Lauf am Blomberg hallt nach


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Trailläufe liegen im Trend, so wie hier der Ohlstädter Buckelwiesentrail, werden am Blomberg aber nicht gestattet.
Trailläufe liegen im Trend, so wie hier der Ohlstädter Buckelwiesentrail, werden am Blomberg aber nicht gestattet. © Archiv

„Jäger und Landwirte sind nicht die Bösen“: Zu dieser Klarstellung sah sich der Heilbrunner Gemeinderat Josef Schwaller veranlasst, nachdem ein Trail-Lauf am Blomberg abgelehnt wurde.

Bad Heilbrunn – Die Absage des Trail-Laufs am Blomberg liegt schon etliche Wochen zurück. Und trotzdem ist es noch immer ein Gesprächsthema. Josef Schwaller nutzte die jüngste Gemeinderatssitzung, um noch mal eine Lanze für die Jäger und Landwirte zu brechen: „Es ist nicht so, dass das die Bösen sind. Und es ist auch nicht so, dass der Blomberg ein heiliges Gut ist, wo niemand rein darf.“

Traillauf am Blomberg scheiterte an Widerstand der Landwirte und Jagdpächter

Der Trail-Lauf habe „ziemliche Unruhe“ im Dorf gestiftet“, sagte Schwaller. Wie berichtet hatte ein privater Veranstalter am Blomberg einen Geländelauf geplant, bei dem 1500 Teilnehmer zeitversetzt starten sollten. Doch das Vorhaben scheiterte am Widerstand der Landwirte und Jagdpächter. Dafür gibt es laut Schwaller gute Gründe.

Oberhalb der Forststraße gebe es einen sogenannten Schutzwald, erläuterte der Gemeinderat. Die Bayerischen Staatsforsten hätten ganz präzise Richtlinien herausgegeben, was erlaubt ist und was nicht: „Da ist zum Beispiel genau geregelt, wie viele Wege es geben und wie viel Holz man rausnehmen darf.“

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Die Jagdpächter seien verpflichtet, im nächsten Jahr wieder ein Verbiss-Gutachten erstellen zu lassen. Je mehr Unruhe im Wald herrscht, desto mehr Probleme hätten die Jagdpächter, diese Vorgaben einzuhalten. Gegen einzelne Spaziergänger sage ja niemand was, sagte Schwaller, in der Natur sollten sich alle Menschen erholen dürfen. Immer mehr Fußgänger und Radfahrer seien aber in der Nacht mit Stirnlampen unterwegs, so der Gemeinderat weiter: „Und das macht brutale Probleme – mir graut es eh schon vor dem Gutachten, weil immer mehr Leute am Blomberg unterwegs sind.“

Geologische Gründe für Absage an Traillauf

Aber auch geologische Gründe würden gegen zu große Menschenmengen sprechen. So sei am Blomberg ein Flysch-Boden vorherrschend. Wegen seines instablilen Aufbaus neige dieser zu Hangrutschungen: „Der Blomberg ist instabil. Da denkt keiner dran. Aber wenn was passiert, wird geschrien.“ Im Chiemgau – wo Geländeläufe erlaubt wurden – würden wohl andere geologische Verhältnisse herrschen, mutmaßt Schwaller: „Die tun sich da leichter.“

Er verwies noch auf einen weiteren Aspekt. Die Jagdpacht werde komplett in den Wegebau investiert, der Gemeinde entstünden keine Kosten: „Dass da Leute auf den Wegen gehen können – das machen alles die Landwirte.“ (pr)

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