Wo das Angebot besonders groß ist

Hendl und Haxn sind nach wie vor die beliebtesten Schmankerl auf dem Oktoberfest. Trotzdem: Die Nachfrage nach veganen Angeboten steigt. Ein Festzelt bietet besonders viel an.
München – Im Herzkasperl-Festzelt auf der Oidn Wiesn kommen Veganer voll auf ihre Kosten – elf Gerichte stehen hier heuer zur Auswahl. „Wir bedienen diese Nische seit 2013 bewusst. Nicht als PR-Aktion, sondern aus Überzeugung bauen wir sie immer weiter aus“, erklärt Betriebsleiter Martin Jonas. „Die Gerichte sind nicht auf fleischlos getrimmt, wir setzen auf Rezepte, die in der bayerischen Küche ohnehin fleischlos sind.“
Zum Beispiel auf Klassiker wie Schupfnudeln mit Sauerkraut (15,80 Euro), Apfelstrudel (13,50 Euro) oder Sellerieschnitzel mit Kartoffel-Gurken-Salat (16,80 Euro). „Vor hundert Jahren waren fleischlose Gerichte bis auf den Sonntagsbraten die Norm – und wir merken, dass diese Art Hausmannskost heute immer besser ankommt.“ Trotzdem: Der absolute Renner sind dann doch die moderneren Soja-Medaillions in Dunkelbier-Zwiebelsoße mit Kartoffelknödel und Blaukraut (19,50 Euro).
Herzkasperl-Festzelt auf der Oidn Wiesn: Soja-Medaillons sind der Renner
Auch an der Wirtsbudenstraße reagiert man: „Wir haben unser veganes Angebot in diesem Jahr noch weiter ausgebaut – mit einem veganen Brotzeitbrettl, veganem Feinkostsalat im Stil eines Fleischsalats mit Lyoner und einer veganen Bayrisch Creme“, sagt Antje Haberl, Wirtin der Ochsenbraterei. Außerdem gibt‘s Gulasch, Pflanzerl und Bratwurst in der veganen Variante. „Die Nachfrage ist – genau wie das Angebot – noch weiter gestiegen“, sagt Haberl. Das vegane Brotzeitbrettl treffe den Nerv der Gäste und werde oft bestellt.

Den Rang können die veganen Schmankerl Klassikern wie Hendl und Haxn noch lange nicht ablaufen. „Wie kleine und große Wiesn-Wirte berichten, liegt die traditionell bayrische Küche weiter im Trend“, erklärte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner vergangenes Wochenende im Halbzeit-Bericht. Zahlen zum veganen Absatzmarkt wurden da noch nicht genannt. Baumgärtner erklärte aber, dass das immer größer werdende Angebot an vegetarischen und veganen Speisen gleichbleibend nachgefragt werde. „Dabei bleiben die Kässpatzen der vegetarische Renner.“ (sco)
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