Verlängerung der Münchner U6 ins Würmtal


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Von: Romy Ebert-Adeikis

Momentan machen Bagger neben dem Max-Planck-Institut eine Zwischenlagerfläche für Aushub frei. Eine zweite für belastete Materialien entsteht beim Biomedizinischen Centrum.
Momentan machen Bagger neben dem Max-Planck-Institut eine Zwischenlagerfläche für Aushub frei. Eine zweite für belastete Materialien entsteht beim Biomedizinischen Centrum. © Romy Ebert-Adeikis

Der Spatenstich zur U6-Erweiterung wird Anfang Februar kommenden Jahres erfolgen. Währenddessen musste die Gemeinde erkennen, dass der Ausbau deutlich teurer wird.

MARTINSRIED Die U-Bahn-Verlängerung von Großhadern zum Campus Martinsried bekommt Segen von ganz oben: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will am 6. Februar den ersten Spatenstich setzen. Bis dahin wird das für den Tunnel-Rohbau beauftragte Unternehmen „Leonhard Weiß“ ein Feld am Max-Planck-Institut für Biochemie herrichten, damit es als Zwischenlager für den Tunnel-Aushub dienen kann. Auch zwischen LMU und Biomedizinischen Centrum wird eine Lagerfläche aufgebaut. Beide sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein, damit das Projekt im neuen Jahr in die heiße Phase eintreten kann.

Mit finanziellen Konsequenzen: „2023 werden wir etwa drei Mal so hohe Investitionskosten haben wie in diesem Jahr“, erklärte Planeggs Kämmerin Katharina Gaspers im Werksausschuss der Gemeinde. Bis zur Inbetriebnahme der U-Bahn würden auf Planegg Kosten von 10,1 Millionen Euro zukommen: 6,7 Millionen für den Bau, 0,8 Millionen für ihren Anteil am bereits gebauten Parkdeck sowie 2,6 Millionen sogenannte „Regiekosten“ – etwa für die Projekt-Management-Gesellschaft (PMG), welche für die Planung und Umsetzung der Großbaustelle federführend zuständig ist. Letztere seien aber „sehr großzügig gefasst“, ordnete Gaspers ein.

Spatenstich für U6-Erweiterung: Kosten für Erweiterung deutlich teurer wegen der Technik

Basis ihrer Berechnungen seien die Gesamtbaukosten für den U-Bahn-Tunnel, welche die PMG erstmals konkret beziffert hat. Geschäftsführer Dimitri Steinke zufolge gehe man von Baukosten von insgesamt 187 Millionen Euro aus, dazu kämen 25 Millionen Euro für die Planung – insgesamt 212 Millionen Euro. Noch im Sommer hatte die Kostenschätzung etwa 60 Millionen Euro weniger veranschlagt.

„Die Kostenerhöhung liegt vor allem an der Technik“, berichtete Steinke im Werksausschuss. „Zwischen den Entwürfen, die von früher vorlagen, und den aktuellen Planungen liegen Welten.“ Wegen strengerer Auflagen seien ein breiterer Tunnel sowie mehr Maßnahmen für Lüftung, Altlasten oder Naturschutz nötig gewesen. „Dass ohne höhere Kosten umzusetzen ist, als würde man erwarten einen elektrischen VW zum Preis eines VW Golf 1 von vor 20 Jahren zu bekommen – naiv.“

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