Uniper meldet Verlust von mehr als zwölf Milliarden Euro – Wirtschaft

Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von mehr als 12,4 Milliarden Euro verzeichnet. Allein 6,5 Milliarden Euro seien auf künftige Unterbrechungen bei den Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen, teilte der Versorger am Mittwoch mit. Hinzu kämen Wertminderungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro.
Der Konzern traut sich keine Prognose zu, rechnet für das Geschäftsjahr aber mit Verlusten. 2023 solle das Ergebnis verbessert werden und 2024 sollen keine Verluste mehr gemacht werden. “Uniper leistet seit Monaten einen essenziellen Beitrag zur Stabilisierung der Gasversorgung in Deutschland – um den Preis von Milliarden-Verlusten, die uns durch die weggebrochenen Liefermengen aus Russland entstehen”, sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. Das habe die Bundesregierung erkannt und konsequent gehandelt. “Oberste Priorität für uns ist jetzt, das Stabilisierungspaket zügig umzusetzen.”
Uniper ist durch die Gaslieferungskürzungen Russlands in Schieflage geraten. Der Konzern schreibt hohe Verluste, weil er sich am teuren Spotmarkt Gas beschaffen muss. Die Bundesregierung hat gemeinsam mit dem Mutterkonzern Fortum ein Rettungspaket auf den Weg gebracht. Es sieht vor, dass der deutsche Staat Uniper mit insgesamt 15 Milliarden Euro unterstützt und mit 30 Prozent bei Uniper einsteigt. Außerdem können Uniper und andere Gasimporteure ab Oktober ab 1. Oktober auf die geplante Gasumlage zurückgreifen. Diese soll 2,419 Cent pro Kilowattstunde betragen. Da die EU-Kommission das Gesuch Deutschlands abgelehnt hat, bei der Gasumlage die Mehrwertsteuer wegfallen lassen zu dürfen, könnten auf die Haushalte noch mehr Kosten zukommen.
Quellenlink https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/uniper-verlust-zwoelf-milliarden-1.5640349