Streik am Montag, 27. März: Was Münchner wissen müssen


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Von: Marco Litzlbauer

Warnstreik bei Nahverkehr
Da können die Münchner lange warten: Am Montag geht aufgrund des Streiks bei den U-Bahnen erstmal nichts mehr. © Sven Hoppe/dpa

Am Montag geht im öffentlichen Verkehr vielfach nichts mehr: Worauf sich die Münchner einstellen müssen – und wie es danach weiter geht

München – Wer am Montag, 27. März, zu Hause arbeiten kann, hat Glück. Für Pendler und Reisende hingegen wird es ein anstrengender Tag: Nahezu der gesamte öffentliche Verkehr steht aufgrund eines Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und EVG still. Der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene sind ebenso betroffen wie der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern sowie fast alle Flughäfen. Was Münchner jetzt wissen sollten und wie weiter geht:

Streik am Montag, 27. März 2023: In welchem Umfang ist die Bahn betroffen? 

Die Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ruft insgesamt rund 230 000 Beschäftigte bei rund 50 Eisenbahn-Unternehmen zum Arbeitskampf auf. Der Eisenbahnverkehr in Deutschland wird daher nahezu vollständig zum Erliegen kommen. Die Deutsche Bahn stellt den Fernverkehr ein. Auch die meisten Regional- und S-Bahnen fallen aus – unabhängig für welches Unternehmen sie unterwegs sind.

Bei der S-Bahn München werde es laut MVV zu massiven Einschränkungen im gesamten Netz kommen. Auch der Regionalzugverkehr werde vom Streik betroffen sein.

Die BRB hat bereits einen Notfallfahrplan erarbeitet, der je nach Lage zum Einsatz kommen würde. Fahrgäste können sich auf der Webseite über den aktuellen Stand des Streiks informieren.

Streik am Montag, 27. März 2023: Was bedeutet das für den Busverkehr in München? 

Auch die Beschäftigten der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Stadtwerke München (SWM) im Ressort Verkehr sind von Betriebsbeginn bis Betriebsende, also von 3.30 Uhr bis Dienstag, 28. März, 3.30 Uhr dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Aus diesem Grund werde es auch in München zu erheblichen Einschränkungen bei U-Bahn, Bus und Tram kommen, teilte die SWM-Pressestelle mit. Auch die S-Bahn München (Betreiber DB) sei massiv von dem Streik betroffen.

Die MVG geht davon aus, dass beim Bus etwa die Hälfte der Fahrzeuge fahren kann, da die Kooperationspartner nicht bestreikt werden. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern werde ein 20-Minuten-Takt auf allen Linien angestrebt.

Der CityRing 58/68 sowie der ExpressBus X30 entfallen.

Laut einer MVV-Pressemitteilung werde im MVV-Regionalbusverkehr nach den derzeit vorliegenden Informationen nur die Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) betroffen sein. Damit könne es bei den Linien, die von der RVO oder von der RVO gemeinsam mit anderen Verkehrsunternehmen betrieben werden, zu erheblichen Einschränkungen bis hin zum vollständigen Entfall kommen.

Alle anderen Regionalbuslinien sollen regulär fahren. 

Streik am Montag, 27. März 2023: Was das für U-Bahn und Tram in München bedeutet 

Wie an den beiden Streiktagen Anfang März, wird bei U-Bahn und Tram der Betrieb zunächst stillstehen und je nach Anzahl der dienstbereiten Mitarbeiter in der Leitstelle und im Fahrdienst gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen. Die Entscheidung dafür könne erst kurzfristig am Montag, 27. März, getroffen werden.

Bei der U-Bahn liege die Priorität dabei auf der Linie U6, bei der Tram auf der Linie 20.

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Nach eigenen Angaben informiere die MVG am Streiktakt laufend über die aktuelle Betriebslage auf ihrer Homepage und auf Facebook. Auch in der App MVG Fahrinfo München und auf Twitter finden die Fahrgäste aktuelle Informationen. Außerdem werde die MVG ihre Fahrgäste über die elektronischen Anzeigen und mit Durchsagen über die Einschränkungen informieren.

Streik am Montag, 27. März 2023: Flughafen München bereits seit Sonntag bestreikt 

Bestreikt werden von Verdi auch in großem Umfang die deutschen Flughäfen – laut Flughafenverband ADV können etwa 380 000 Geschäfts- und Privatreisende nicht abheben.

Am Flughafen München gibt es sogar am Sonntag und Montag keinen regulären Flugbetrieb. Betroffen sind in München nach Angaben der Flughafengesellschaft insgesamt gut 1500 Verbindungen und voraussichtlich etwa 200 000 Passagiere.

Streik am Montag, 27. März 2023: Was kommt auf die Autofahrer zu? 

Auf den Straßen dürfte es sehr voll werden, zumal in den Städten, in denen auch der Nahverkehr bestreikt wird. Zunächst war befürchtet worden, dass sogar Tunnel gesperrt werden müssten, weil diese nicht mehr überwacht werden könnten. Die Autobahngesellschaft wies diese Befürchtung laut eines dpa-Berichts aber zurück und verwies auf geplante Notdienstvereinbarungen.

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Bereits am Sonntag, 26. März, war es zudem so gut wie unmöglich, für Montag eine Taxifahrt zu buchen. Die Unternehmen sind entweder bereits ausgebucht, oder nehmen für diesen Tag keine Vorbestellungen mehr an. Wenn doch, sind teils nur noch sehr spezielle Zeiten möglich.

Und wer doch noch ein Taxi ergattert, auf den können zwei weitere Dinge zukommen: So haben Leser berichtet, dass manche Unternehmen für Montag einen Zuschlag verlangen – beispielsweise für die Strecke Pasing-Gärtnerplatz 59 statt 34 Euro. Auf die dann vermutlich deutlich längeren Fahrzeiten weisen alle Unternehmen natürlich ebenfalls bereits hin.

Der Tag danach: Wie geht es am Dienstag weiter? 

Vielerorts werden die Auswirkungen des Warnstreiks auch am Dienstag noch zu spüren sein. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn etwa wird es dauern, bis die ICE- und IC-Züge wieder dort sind, wo sie gebraucht werden. Es sei daher vor allem im Tagesanlauf weiter mit Zugausfällen zu rechnen, teilte die Bahn mit. Auch an den Flughäfen sind Auswirkungen noch am Dienstag möglich.

Werner Albrecht, der für die Stadtwerke München (SWM) und die MVG bei den Tarifverhandlungen am Tisch sitzt: „Die Abschlüsse für die beiden uns betreffenden Tarifverträge TV-N Bayern und TV MVG sind in Reichweite. In dieser Situation ist es unverständlich, dass Verdi die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erneut zum Streik aufruft.“

Das bedeute vor allem für die Fahrgäste erhebliche Einschränkungen. Die Lösungen würden aber am Verhandlungstisch gefunden. „Die Termine dazu stehen schon seit längerem fest: Am Donnerstag, 30. März, werden die Tarifverhandlungen für Bayern und am Montag, 3. April, für München fortgesetzt“, so Albrecht.

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Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/mvv-muenchen-streik-montag-verdi-evg-oepnv-bahn-busse-tram-flughafen-92171970.html?cmp=defrss