So sollen die Bewohner die Verkehrsplanung beeinflussen


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Befahrene Straße in München.
Mit dem Fahrrad, dem Auto, den „Öffis“ oder zu Fuß: Wie die Münchner am liebsten mobil sind, soll eine neue Erhebung erfassen. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

Die Stadt München plant seine Bewohner regelmäßig zu ihrem Mobilitätsverhalten zu befragen. So sollen Datengrundlagen für Verkehrsplanungen geschaffen werden.

München ‒ München hat sich als Ziel gesetzt, bis 2035 einen klimaneutralen Verkehr im Stadtgebiet zu verwirklichen. Um das zu erreichen, sollen ab 2024 die Bürger selbst zu ihren Gewohnheiten im Straßenverkehr befragt werden. Das hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats jetzt einstimmig beschlossen.

Mit der „Kontinuierlichen Umfrage des Mobilitätsverhaltens der Münchner“ ‒ kurz „KUMM“ ‒ sollen Datengrundlagen für Verkehrsplanungen und die „Münchner Mobilitätsstrategie 2035“ geschaffen werden.

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Umfrage zum Mobilitätsverhalten: Münchner sollen jährlich befragt werden

„Geplant ist eine Zufallsstichprobe. Die Teilnahme der ausgewählten Personen beziehungsweise Haushalte ist selbstverständlich freiwillig“, erklärt Franziska Hartmann, Sprecherin des Mobilitätsreferats. Wie viele Münchner dabei regelmäßig befragt werden sollen, „ist noch nicht beschlossen“.

Die Umfrage soll die alle fünf Jahre stattfindende Erhebung „Mobilität in Städten ‒ System repräsentativer Verkehrsbefragungen“ der TU Dresden ergänzen, an der die bayerische Landeshauptstadt heuer zum ersten Mal teilgenommen hat. Im Gegensatz zu dieser wird bei „KUMM“ eine feststehende Personengruppen jährlich befragt. So könnten Veränderungen des Verkehrsverhaltens kurzfristig nachvollzogen sowie Trends und Stimmungsbilder zu München-spezifischen Verkehrsthemen ausgewertet werden.

Dafür müssen die Teilnehmer ‒ die postalisch kontaktiert werden sollen ‒ nicht nur gleichbleibenden Standardfragen beantworten. Auch Auskünfte zu lokalen Fragen, aktuellen Verkehrsmaßnahmen oder Spezialthemen wie Fuß- oder Wirtschaftsverkehr können auf die Münchner zukommen.

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Umfrage „KUMM“ in München: Notwendige Ressourcen enorm

Die Landeshauptstadt will die Umfrage in Kooperation mit den Stadtwerken (SWM) ‒ vertreten durch die Münchner Verkehrsgesellschaft ‒ erheben. Für den öffentlichen Nahverkehr haben die SWM bereits seit über zehn Jahren eine ähnliche Panelbefragung durchgeführt. „KUMM“ soll diese ersetzen und alle Verkehrsarten miteinbeziehen.

Die notwendigen fachspezifischen Ressourcen ‒ etwa bei IT oder Logistik ‒ seien allerdings enorm. „Dazu gehören unter anderem der postalische Versand aller Erhebungsinformationen an die Haushalte, die Erstellung und Programmierung eines Online-Fragebogens sowie die Einrichtung eines Call-Centers für die telefonische Erreichbarkeit. Diese Aufgaben sind personell durch das Mobilitätsreferat nicht leistbar“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Externer Dienstleister soll Umfrage „Kumm“ in München durchführen

Deshalb wird „KUMM“ an einen externen Dienstleister ausgeschrieben ‒ vorerst für drei Jahre. Laut Beschluss beträgt der Auftragswert für Erhebung und Datenaufbereitung im ersten Jahr maximal 240.000 Euro. Stadt und SWM sollen sich die Kosten gleichmäßig teilen. „Die Erhebungskosten in den beiden Folgejahren werden voraussichtlich in derselben Größenordnung liegen“, heißt es im Beschluss. Aktuell nicht bekannte Kostensteigerungen, etwa höherer Portokosten, seien aber möglich.

Die ersten Ergebnisse von „KUMM“ werden frühestens 2025 vorliegen. „Bei einem Start der Erhebung 2024 fände die Feldarbeit über das komplette Kalenderjahr hinweg statt, sodass die Erhebung Ende des Jahres beendet wäre“, erläutert Hartmann vom Mobilitätsreferat.

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Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/muenchen-bewohner-verkehr-planung-mobilitaet-umfrage-kumm-92273103.html