Schein-Rechnungen über 3,5 Millionen Euro: Ex-BMW-Manager gesteht jahrelange Bestechung


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Von: Andreas Thieme

Ingo K. (52, rechts) legte vor dem Landgericht ein Geständnis ab
Ingo K. (52, rechts) legte vor dem Landgericht ein Geständnis ab © Foto: Jantz

Bestechung in Millionenhöhe lautet der Vorwurf gegen Ingo K. (52): Der frühere BMW-Manager muss sich vor dem Landgericht München I verantworten, weil er den Konzern betrogen haben soll. Zitternd legte er ein Geständnis ab – jetzt droht jahrelange Haft.

München – Früher trug er feine Anzüge und arbeitete für BMW. Jetzt sitzt er im einfachen blauen Strickpullover auf der Anklagebank und stammelt. „Ich möchte mich bei allen Geschädigten entschuldigen, Ich bedauere sehr, was ich getan habe“, sagt Ingo-Peter K. (52).

Er muss sich seit gestern wegen Betrugs am Landgericht München I verantworten. Denn in den Jahren 2007 bis 2015 soll der frühere BMW-Manager Bestechungszahlungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro kassiert haben. Laut Anklage wickelte Ingo-Peter K. Schein-Aufträge ab, für die er dann selbst abkassierte hatte. Insgesamt 18 Fälle des gewerbsmäßigen Betruges legt ihm die Staatsanwaltschaft zur Last. Dazu kommen 33 mutmaßliche Fälle der Untreue und Steuerhinterziehung sowie etliche Fälle der Beihilfe.

München: Ex-BMW-Manager gesteht Bestechung – er kassierte illegal 3,5 Millionen in sieben Jahren ab

Fast zwei Stunden dauerte es gestern allein die 28 Seiten lange Anklageschrift der Staatsanwaltschaft München I zu verlesen. Im Anschluss legte der frühere BMW-Manager mit zitternder Stimme ein Geständnis ab. „Ja, es stimmt“, sagte Ingo-Peter K. Er wolle sich auch bei seinen beiden Mitangeklagten entschuldigen, sagte der frühere BMW-Manager. Sie habe er mit in diesem Schlamassel hineingeritten. Dem angeklagten Trio droht nun sogar eine lange Haftstrafe.

Zu vier Jahren und neun Monaten Knast war Ingo-Peter K. bereits im Dezember 2022 am Landgericht verurteilt worden. Die nun drohende Strafe würde sogar noch obendrauf kommen. Kein Wunder bei diesen schlimmen Vorwürfen: Der 53-Jährige soll die Bestechungszahlungen von einer Beraterfirma bekommen haben, die dann bei der Vergabe von Aufträgen bevorzugt wurde. Laut Anklage handelte es sich aber um fingierte Geschäfte, für die Ingo-Peter L. als leitender Sicherheitselektroniker sieben Jahre lang illegal abkassiert hatte. Laut Anklage nahm die Beraterfirma 3859554,38 Euro von BMW ein und zahlte 3534704 Euro an Ingo-Peter K. aus. Ende Mai fällt das Urteil.



Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/stadt/sehr-muenchen-schein-rechnungen-ueber-millionen-euro-ex-bmw-manager-gesteht-jahrelange-bestechung-bedauere-es-zr-92158903.html?cmp=defrss